Kirchenpräsident Christian Schad. Foto: lk/Landry

Speyer (lk). Nach dem Anschlag in London am 22. März 2017 ruft Kirchenpräsident Christian Schad zum Gebet auf und mahnt zur Besonnenheit:

Wir gedenken der Opfer der schrecklichen Verbrechen von Paris, Brüssel, Nizza, Würzburg, München, Ansbach, Berlin – und jetzt London. Vier Menschen wurden getötet, just am Jahrestag der Anschläge von Belgien, – darunter der Angreifer. Unzählige wurden schwer verletzt. Das Muster des Täters erinnert an die Anschläge von Nizza und Berlin. Das Motiv liegt noch im Dunkeln. Angst und Entsetzen machen sich erneut breit. Sie treiben extremen Parteien wieder Wähler zu. Blinde Angst und Wut sind schlechte Ratgeber in unübersichtlichen Zeiten.

Wir sind ratlos und sollten unsere Ratlosigkeit eingestehen. Die Zeit der Trauer ist keine Zeit für einfache Erklärungen oder populistische Forderungen. Die Zeit der Trauer ist eine Zeit der Besinnung und des Gebets. Die Antwort liegt in der Hinwendung zu Gott. 

Gebet: 

Sprachlos stehen wir vor Dir, Gott
Woche für Woche
Monat für Monat
Jahr für Jahr
erreichen uns Schreckensbotschaften
Wann hat das ein Ende?
Frankreich, Belgien, Deutschland, England …
Uns fehlen die Worte
Wir können nur noch rufen:
Herr erbarme dich, kyrie eleison 

Wir denken an die Getöteten
Wir leiden mit den Verletzten
Wir trauern mit den Angehörigen
Wir beten für die verirrten Seelen der Täter:
Herr erbarme dich, kyrie eleison 

Voller Angst und Wut kommen wir zu Dir
Denn auch wir sind verunsichert
und kommen nicht zur Ruhe
Was wird noch alles passieren?
Wie werden wir die Furcht verlieren?
Wie das Leben genießen können?
Wo sind die tröstenden Worte?
Worte, die Mut machen und frei …
Herr erbarme dich, kyrie eleison 

Gott, schenke Frieden in der Welt,
ohne Gewalt und ohne Terror
Lege uns Mitmenschlichkeit
ins Herz und Mitgefühl
Gib die nötige Kraft, alles Unglück zu überwinden
Herr erbarme dich, kyrie eleison. 

Amen.