Landeskirche und Bistum zur Kundgebung der AfD 

Aufruf zu Demokratie und Solidarität

Foto: pixabay

Die Partei Alternative für Deutschland (AfD) hat am kommenden Samstag auf dem Domplatz Speyer eine Kundgebung angekündigt. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Karl-Heinz Wiesemann nehmen Stellung. 

Speyer (lk). „Für mich wie für eine große Mehrheit der Speyrer ist es unerträglich, wenn im Schatten der Domtürme Stimmen laut werden, die jene Werte eines friedlichen und geeinten Europa mit Füßen treten, für die unser Dom ein unvergleichliches Symbol ist“, sagte Bischof Karl-Heinz Wiesemann in einer Stellungnahme. Die aktuellen Krisen ließen sich nicht dadurch lösen, dass man die Gesellschaft spaltet, Fremdenhass schürt und die Werte unserer Demokratie mit Füßen tritt. Sondern „im Hören auf das, was die Menschen bewegt, und im gemeinsamen Ringen um das Wohl aller“.

„Die Leute haben Angst“, stellt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst fest, „wer zusätzlich Ängste schürt, um sie politisch auszunutzen, hilft niemandem weiter.“ Der Krieg in der Ukraine, Klima- und Energiekrise und die noch andauernde Pandemie: Die dauerhafte Krisensituation sei beängstigend. Hinzu kämen die Auswirkungen der Inflation. Viele Menschen seien in ihrer Existenz bedroht. „Umso wichtiger ist es, die Werte der Demokratie zu leben, gesellschaftliche Solidarität zu stärken, nach guten Lösungen zu suchen und allen die Stirn zu bieten, die nur Stimmung machen wollen und letztlich keine Antworten haben“, betonte die Kirchenpräsidentin in Speyer.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Karl-Heinz Wiesemann rufen dazu auf, sich dem Bündnis für Demokratie und Zivilcourage Speyer anzuschließen, in dem sich unter anderem die Dompfarrei und die Gesamtkirchengemeinde Speyer engagieren. Das Bündnis hat ebenfalls am Domplatz zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Am Samstag, 19. November um 11.30 Uhr. 

Unter dem Titel „Gegen Populismus und heiße Luft von rechts – Mit Vernunft und Solidarität durch die Krise!“ wolle man ein klares Zeichen setzen „für Demokratie, Fakten, realistische Lösungswege und einen konstruktiven Diskurs“, so die Veranstalter. „Zeigen wir gemeinsam, worin die bessere Alternative für unser Land besteht: im solidarischen Miteinander und im Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit für alle Menschen“, ergänzen Bischof Wiesemann und Kirchenpräsidentin Wüst.

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