Auf den Spuren der Protestation in Speyer
Speyer (lk). „Verraten und verkauft“ ist Titel eines Historienspiels, das die protestantische Dreifaltigkeitskirchengemeinde in Speyer am 22., 23. und 24. April zeigt. Das Stück beleuchtet die geschichtlichen und theologischen Zusammenhänge des Reichstages zu Speyer am 19. April 1529 – er gilt als die „Geburtsstunde“ des Protestatismus. Die Aufführungen beginnen am Freitag um 19 Uhr, am Samstag um 13 Uhr und am Sonntag um 15.30 Uhr, kündigt Pfarrerin Christine Gölzer an. Aufführungsort ist jeweils im „Paradiesgarten“ bei der Dreifaltigkeitskirche.
Das Historienspiel ist nach den Worten der Pfarrerin der Beitrag der Dreifaltigkeitskirchengemeinde zum Reformationsjubiläum 2017. Das Stück stammt aus der Feder von Pfarrer Ralph Gölzer, Regie führt der Leiter des Speyerer Kinder- und Jugendtheaters, Matthias Folz. Christine Gölzer, Pfarrerin an der zurzeit wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossenen Dreifaltigkeitskirche, freut sich auf das Spektakel: Das Spiel, in das verschiedene Gruppen aus der Gemeinde eingebunden seien, werde die Reformationszeit dramaturgisch beleuchten, aber auch den Humor nicht zu kurz kommen lassen. Zugleich erhoffen sich die Pfarrerin, der Bauverein Dreifaltigkeitskirche und das Presbyterium Unterstützung für die 300 Jahre alte, barocke Kirche, deren Restaurierung im kommenden Jahr abgeschlossen sein soll.
Die Speyerer Protestation von 1529 war eines der zentralen Ereignisse der Reformation. Die Stadt Speyer ist daher von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) mit dem Titel „Reformationsstadt Europas“ ausgezeichnet worden und wird Teil des Europäischen Stationenweges, mit dem 2017 das Jubiläumsjahr 500 Jahre Reformation beginnt. Die Evangelische Kirche der Pfalz ist zudem die einzige evangelische Landeskirche in Deutschland, die in Erinnerung an 1529 den Zusatz „protestantisch“ im Namen trägt.