Kirchenpräsident Schad: Gott eröffnet auch in Situationen des Leids einen neuen Weg 

An der Jahreswende die Hoffnung auf Wandel feiern

Landau / Speyer (lk). Bei jeder Jahreswende wird nach Auffassung des pfälzischen Kirchenpräsidenten Christian Schad die Hoffnung auf Wandel gefeiert. Menschen, die die Kraft der Verwandlung spürten, machten sich zu neuen Ufern auf und bemerkten, wozu sie bestimmt seien, „zu Menschen mit aufrechtem Gang, zu freien Geschöpfen unter dem Himmel“, sagte Schad im Gottesdienst am Silvesterabend in der Landauer Stiftskirche.

Zwar kenne die Hoffnung auf Wandel auch den Zweifel und die Angst, dies dürfe aber keinen daran hindern, auf das Gestern fixiert zu bleiben, erklärte Schad. Ängste ernst zu nehmen, bedeute nicht, ihnen nachzugeben, „denn aus ihnen wächst nichts Gutes“. Es dürfe keinen Zweifel geben, dass jegliche Form von Menschenfeindlichkeit inakzeptabel sei „und ganz bestimmt unvereinbar ist mit dem christlichen Glauben“. Gerade, wer vom „Abendland“ spreche, müsse sich seiner jüdisch-christlichen Wurzeln bewusst sein.

Wie schwer es falle, an Gottes Begleitung zu glauben, zeigten nicht nur Kriege und Unglücke wie der tragische Flugzeugabsturz in den Alpen im zu Ende gehenden Jahr. Auch persönliche Erfahrungen von Krankheit und Sterben, Arbeitslosigkeit und Familienstreit ließen Menschen an Gottes Gegenwart zweifeln und verzweifeln, sagte der Kirchenpräsident. In diese Situationen des Leids hinein erinnere die Bibel daran, dass Gott sich nicht abwende, sondern da sei und einen neuen Weg eröffne. Gottes Gegenwart werde erlebbar „in einem entschiedenen Wort, in einem prägenden Bild, einer anrührenden Melodie, in einer liebevollen Geste, in unserem gemeinsamen Beten, zuweilen auch in unserem miteinander Schweigen“.