An der Grenze zwischen Sprache und Wahrnehmung
Kaiserslautern/Landau/Frankenthal (lk). Mit Podiumsgesprächen, Ausstellungen und Gottesdiensten geht das Themenjahr „Bild und Bibel“ der Reformationsdekade in der pfälzischen Landeskirche zu Ende. Die Kaiserslauterer Stiftskirchengemeinde lädt zum Abschluss ihrer Reihe Bild-Wort-Bild am Sonntag, 11. Oktober, zur Vernissage ein. Der Frankfurter Künstler Klaus Schneider setzt sich unter dem Titel „fake“ mit den Grenzen von Sprache und Wahrnehmung auseinander. Die Frage nach der „Macht der Bilder in der Mediengesellschaft“ stellen die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) und die Evangelische Akademie der Pfalz in den Mittelpunkt eines Podiumsgespräches am Donnerstag, 15. Oktober, um 18 Uhr im Museum Pfalzgalerie in Kaiserslautern. Dabei gehen u.a. der Leiter der „Stern“-Bildredaktion, Andreas Trampe, und die Karikaturistin Christiane Pfohlmann auf die Grenzen der künstlerischen und journalistischen Freiheit ein.
In der Reihe Bild-Wort-Bild der Kaiserslauterer Stiftskirche führt am 11. Oktober um 11 Uhr die Kunstbeauftragte der pfälzischen Landeskirche, Birgit Weindl, in die Ausstellung „fake“ ein, die Dichterin Christine Herzer trägt eine Wortperformance vor. Ein Gottesdienst am Sonntag, 18. Oktober, mit Dekan i.R. Fitz Höhn trägt den Titel „Zweifel“. Am Sonntag, 25. Oktober, predigt Pfarrer Matthias Jung im Gottesdienst zum Thema „Original und Fälschung“. Nach einem von der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gestalteten Gottesdienst am Sonntag, 1. November, um 10 Uhr findet um 11 Uhr die Finissage der Ausstellung mit Künstlergespräch statt. Im Rahmen einer Reformationsfeier des Kirchenbezirks zum Thema „Bild und Bibel“ referiert am Samstag, 31. Oktober, um 18 Uhr Thomas Erne vom Institut für Kirchenbau und religiöse Kunst der Gegenwart der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zum Thema „Der religiöse Charme der Kunst“. Das Thema Bild und Bibel greifen im Anschluss Birgit Weindl und Klaus Schneider in einem Künstlergespräch auf.
Die Projekte in der Landeskirche zum Themenjahr seien sehr gut gelaufen, bilanziert Birgit Weindl. Die Stiftskirchen in Kaiserslautern und in Landau sowie die Zwölfapostelkirche in Frankenthal hätten sich den Besuchern als „Kulturkirchen“ präsentiert. „Bilder sind sehr eindrücklich. Kunst irritiert im positiven Sinne den Kirchenraum und den Betrachter.“ Mit kirchlichen Kulturprogrammen könnten auch kirchenferne Menschen für Religion interessiert werden, sagt Weindl: „Für die Theologie ist es befruchtend, Bilder in die Kirchen zu bringen und so religiöse Fragestellungen aus der alltäglichen Gewohnheit und dadurch resultierenden Nichtbeachtung wieder hervorzulocken.“
Hinweis: Die Ausstellung „fake“ in der Stiftskirche Kaiserslautern läuft vom 11. Oktober bis 1. November, die Öffnungszeiten sind täglich von 15 bis 17 Uhr.