Buß- und Bettag 

Alles egal? Oder hast du noch Träume?

Kampagne zum Buß- und Bettag 2019. Grafik: Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck.

Speyer/Homburg/Kaiserslautern (lk). Nicht vergessen: Am 20. November ist Buß- und Bettag. In der Pfalz und Saarpfalz bieten zahlreiche Kirchengemeinden Gottesdienste und Veranstaltungen, auch wenn der Kirchenfeiertag kein gesetzlicher Feiertag mehr ist. Erstmals beteiligt sich auch die Evangelische Kirche der Pfalz an der Kampagne der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck zum Buß- und Bettag. Unter dem Motto „Alles egal? Oder hast du noch Träume?“ lädt der Feiertag die Gemeindemitglieder dazu ein, Gedanken und Träume schweifen zu lassen, sie mit anderen zu teilen und die Perspektive zu wechseln.

In Speyer stellt der Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche (Große Himmelsgasse 3a, Speyer) zu Buß- und Bettag am 20. November um 10 Uhr die Fotoausstellung „Stolen Girls – Geraubte Mädchen“ in den Mittelpunkt. Die Porträts des Fotografen Andy Spyra zeigen einige der nigerianischen Schülerinnen, die 2014 von der Terrororganisation Boko Haram entführt wurden.

Die Protestantische Stadtkirche in Homburg (Kirchenstraße 11, 66424 Homburg) reaktiviert am 20. November um 19 Uhr nach vielen Jahren die Prominentenkanzel. Kanzelrednerin ist Sarah Gillen, seit 2017 Mitglied des saarländischen Landtags und unter anderem in den Wirtschafts- und Verkehrsausschüssen tätig. Die Diplomingenieurin für Raum- und Umweltplanung lebt in St. Wendel, wandert und singt gerne. Die Liturgie übernimmt Pfarrerin Petra Scheidhauer.

Bereits im dritten Jahr findet der zentrale ökumenische Gottesdienst in Kaiserslautern in Einrichtungen der Region statt. Von 18 bis 20 Uhr lädt das Westpfalz-Klinikum (Tagungszentrum, Goethestraße 31, Kaiserslautern) Interessierte ein, über das Gesundheitssystem zu sprechen. Thema sind die unterschiedlichen Bedürfnisse und Herausforderungen von Patienten, Pflegenden und Verantwortlichen. Die drei Perspektiven werden in einer Diskussion vertreten von Peter Förster, Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums, Pfarrer Gerd Kiefer, Leiter der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft, und Diakon Andreas Welte, Referent für Seelsorge in der Arbeitswelt vom Bistum Speyer, sowie Marcel Divivier-Schulz, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes für die Westpfalz. Der Klinikchor unter der Leitung von Jutta Goldinger begleitet den Abend musikalisch. Im Anschluss gibt es einen kleinen Imbiss und Gelegenheit zum Austausch.

Hintergrund: Der Buß- und Bettag ist für evangelische Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung im Leben. Der Gedenktag dient dem Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Irrtümer wie beispielsweise Ausländerhass, Umweltzerstörung und die Ausgrenzung von Armen und Obdachlosen. Der Feiertag wurde vor einigen Jahren allerdings zum politischen Zankapfel: Der protestantische Buß- und Bettag, erstmals 1532 in Straßburg offiziell eingeführt, wurde 1995 zur Finanzierung der Pflegeversicherung in allen Bundesländern außer in Sachsen als gesetzlicher Feiertag ersatzlos gestrichen.

Mehr Infos: Auf Facebook und Instagram sind auf der Seite @busstag thematische Anregungen und Materialien zum Buß- und Bettag zu finden.