Weltgebetstag der Frauen 

„Steh auf und geh!“ aus Simbabwe

Schwerpunkt Simbabwe: Beim Weltgebetstag 2020 engagieren sich Christinnen für das südafrikanische Land. Bild: Nonhlanhla Mathe.

Speyer (is/lk). Es ist eine beeindruckende Geschichte: Seit über 100 Jahren engagieren sich christliche Frauen beim Weltgebetstag über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg dafür, dass Frauen und Mädchen überall auf der Welt in Frieden, Gerechtigkeit und Würde leben können.Seit 70 Jahren wird der Weltgebetstag auch in Deutschland gepflegt. Am 6. März 2020 geht es unter dem Motto „Steh auf und geh!“ um das südafrikanische Land Simbabwe.

Vor dem Weltgebetstag laden die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer interessierte Frauen zu Vorbereitungsseminaren im November sowie zu Veranstaltungen im Januar 2020 ein. Die Vorbereitungsseminare vom 8. bis 10. November 2019 im Butenschoenhaus in Landau vermitteln Know-how und Informationen über Simbabwe, um den Weltgebetstag 2020 zu organisieren. Im Januar 2020 werden außerdem 26 Tages- oder Halbtagesveranstaltungen an verschiedenen Orten in der Pfalz und dem Saarpfalzkreis angeboten. Organisatorinnen beider Veranstaltungen sind Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer, sowie Christine Gortner von der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft.

Simbabwe ist ein krisengeschüttelten Land, in dem fast keiner eine feste Arbeit hat. Überteuerte Lebensmittel, Benzinpreise in unermesslichen Höhen und steigende Inflation sind Alltag. Das Land ist dramatisch hoch verschuldet. Nach Angaben des deutschen Weltgebetstagskomitees haben Misswirtschaft, Korruption und vom Internationalen Währungsfonds auferlegte aber verfehlte Reformen Ende der 90er Jahre zur Zahlungsunfähigkeit geführt. Alleine gegenüber Deutschland habe Simbabwe rund 730 Millionen Euro Schulden. Mit einer Unterschriftenaktion fordert der Weltgebetstag deshalb von der deutschen Bundesregierung, auf einen Teil der Rückzahlung zu verzichten. Unterschreiben können Unterstützende bis 30. April 2020 bei Veranstaltungen und Gottesdiensten zum Weltgebetstag am 6. März 2020 oder online.

„Es ist faszinierend im Rahmen des Weltgebetstages jedes Jahr etwas Neues über ein Land zu lernen, die Nöte und Sorgen aber auch die Lebensfreude der Frauen dort zu teilen“, sagt Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer. Beeindruckt ist sie auch davon, dass sich beim Weltgebetstag schon immer Frauen verschiedener Konfessionen auf Augenhöge miteinander engagieren und damit ein Beispiel gelebter Ökumene geben. In vielen Städten und Dörfern auch in der Pfalz und dem Saarpfalzkreis gibt es seit vielen Jahrzehnten enge Kontakte zwischen den Kirchengemeinden.„Ich glaube, dass viele Begegnungen zwischen den verschiedenen Konfessionen vor Ort ohne den Weltgebetstag nicht stattfinden würden“, sagt Kreiner. Ihr ist es ein großes Anliegen, dass der Weltgebetstag auch in den nächsten Generationen Unterstützung findet.

Hintergrund: In mehr als 120 Ländern der Welt wird immer am ersten Freitag im März der Weltgebetstag gefeiert. In Deutschland wird diese Tradition seit 70 Jahren gepflegt. Jeweils ein Land steht bei der Aktion im Mittelpunkt. In den Gebeten und Texten der Frauen werden Fragen aufgegriffen, die den Menschen in dem ausgewählten Land unter den Nägeln brennen.

Kontakt und Anmeldung zu den Vorbereitungsseminaren: Monika Kreiner, Referentin für Frauenseelsorge im Bistum Speyer, sowie Christine Gortner von der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft; E-Mail: frauen@bistum-speyer.de, Telefon (06232) 102 328.