Nah am Menschen 

Eine Kirche, viele Möglichkeiten

Besuch bei Kirchenpräsident Christian Schad: Schülerinnen und Schüler des Neustadter Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums mit Religionslehrerin Ute Friedberg. Foto: lk

Speyer (lk). „Die Kirche ist kulturell unfassbar wichtig und muss deshalb unterstützt werden“, stellt Lizzy fest. Sie ist eine von 21 Schülerinnen und Schülern, die zusammen mit ihrer Religionslehrerin, Pfarrerin Ute Friedberg, Kirchenpräsident Christian Schad im Landeskirchenrat in Speyer besucht haben. Auf diesen Tag hatte sich die Religionsklasse der 11. Jahrgangsstufe des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums in Neustadt sehr gut vorbereitet.

Und doch sind die Jugendlichen mit neuen Eindrücken aus Speyer heimgefahren. Zum Beispiel verstehen Lizzy und ihre Mitschüler nach ihrem Gespräch mit dem Kirchenpräsidenten nun besser, warum die Kirchensteuer anstelle einer allgemeinen „Religionssteuer für alle“ sinnvoll und gerecht zugleich ist.

Großes Interesse zeigten die Heranwachsenden an der Vielfalt der kirchlichen Berufe. Am Werdegang des Kirchenpräsidenten wurde der Weg ins Pfarramt deutlich. Er warb dabei für das Theologiestudium mit seinen vielen geisteswissenschaftlichen Facetten und speziell für den Pfarrberuf. Nirgendwo könne man lebensbegleitend so nah bei den Menschen sein wie im Pfarramt, betonte Schad. Spannend war für die Oberstufenschüler zu hören, dass in der Kirche auch andere Berufsgruppen gebraucht werden, wie etwa Religionslehrer, Gemeindediakone, Jugendreferenten und Kirchenmusiker. Die Diakonie beschäftige außerdem Menschen mit pflegerischen, medizinischen und sozialen Berufsabschlüssen, erläuterte der Kirchenpräsident.

Im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz besuchen rund 90.000 Kinder und Jugendliche den evangelischen Religionsunterricht. Unter ihnen viele, die nicht getauft, nicht konfirmiert oder konfessionslos sind – oder einer anderen Konfession oder Religion angehören. Rund 800 staatliche Lehrkräfte mit Lehrbefähigung und kirchlicher Bevollmächtigung sind zur Zeit im evangelischen Religionsunterricht eingesetzt. Darüber hinaus hat die Evangelische Kirche der Pfalz 94 hauptamtliche Gestellungsverträge, vor allem an Berufsbildenden Schulen und Gymnasien. Außerdem unterrichten etwa 300 Gemeindepfarrer und -pfarrerinnen mit zwei bis vier Stunden wöchentlich an staatlichen Schulen Religion.