Helmut-Simon-Preis 

Leuchtende Vorbilder für ein faires Miteinander

Kirchenpräsident Christian Schad (Mitte) und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr (links) mit den Preisträgern. Foto: dw

Mainz (dw/lk). Die Integrationsprojekte „SALAM – von Frauen für Frauen“ und der Malkurs „Die Seele spricht in Bildern“ sind in Mainz mit dem Helmut-Simon-Preis der Diakonie in Rheinland-Pfalz ausgezeichnet worden. Der Malkurs biete Frauen mit Fluchtgeschichte einen Rückzugsraum, in dem sie sich ungezwungen und kreativ ausdrücken könnten, das Projekt „SALAM“ fördere den Austausch unter Frauen mit Migrationshintergrund, erklärte der Vorsitzende der Jury, Kirchenpräsident Christian Schad, in einem Festakt in der Staatskanzlei in Mainz. Beide Projekte werden vom Diakonischen Werk im Kirchenkreis Koblenz getragen. Schirmherrin des Preises ist Ministerpräsidentin Malu Dreyer. 

Den zweiten Preis erhielt das Projekt „Buddy and More – Studierende engagieren sich für Geflüchtete“ der Hochschule Koblenz. Träger des dritten Preises ist das Fotoprojekt „Mein zweites Ich“ für psychisch erkrankte Menschen bei der Diakonie in Westerburg. Ein Sonderpreis ging an das Projekt „Hunde(T)raum“ der Mission Leben in Mainz. Der Hundeausgehservice hilft ehemals Wohnungslosen und Menschen in langfristigen sozialen Notlagen, wieder Verantwortung zu übernehmen und ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Die ausgezeichneten Projekte bezeichnete Kirchenpräsident Christian Schad als „beredtes Zeugnis dafür, dass und wie Menschen sich selbstlos mit viel Gespür für Fragen der Gerechtigkeit und des fairen Miteinanders dafür einsetzen, dass unter uns eine Willkommens- und Achtungskultur wirklich gelebt wird“. Ermutigend sei, dass sich dabei Haupt- und Ehrenamt bestens ergänzten und Jung und Alt, gleich welchen sozialen Milieus, gemeinsam an der Verwirklichung ihrer Ideen arbeiteten. Mit ihrem Engagement bildeten sie das Rückgrat einer demokratischen und solidarischen Gesellschaft und seien leuchtende Vorbilder in einer Zeit, in der es für manche recht dunkel geworden sei, sagte Schad.

Seinen Dank für das ermutigende Engagement der Preisträger sprach Minister Konrad Wolf aus. Die Projektmitarbeiter trügen dazu bei, „den Zusammenhalt in unserem Land zu stärken“. Sie öffneten Türen für Menschen, „die eine helfende Hand benötigen, und holen sie vom Rand in die Mitte unseres Gemeinwesens“. Lob des Ministers gab es auch für die drei Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz. Das Land stelle zwar Hilfen bereit, der unschätzbare Wert ihrer Arbeit liege aber darin, „dass Sie dafür sorgen, dass diese Hilfen tagtäglich bei den Menschen ankommen“, sagte Wolf.

Mit dem Helmut-Simon-Preis will die Diakonie nach Auskunft von Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr Mut machen, kreativ und sensibel gegen Armut und für soziale Gerechtigkeit und Integration vorzugehen. Der mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Preis ist nach dem 2013 verstorbenen ehemaligen Bundesverfassungsrichter Helmut Simon benannt.

Hintergrund: Die Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz bündelt die Interessen der drei in Rheinland-Pfalz tätigen Landesverbände der Diakonie – der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, der Diakonie und der Diakonie Pfalz – und vertritt sie gegenüber dem Land Rheinland-Pfalz und den Kostenträgern. Als Verbandsgruppe „Diakonie“ sind die Diakonischen Werke Mitglieder der LIGA der Freien Wohlfahrtsverbände.