Erstes ökumenisches Kursprogramm – "Erste Hilfe für die Seele" 

Gemeinsame Ausbildung in der Notfallseelsorge

Spendet Trost: Der Teddy gehört zur Ausrüstung der Notfallseelsorger. Foto: Henning

Speyer/Landau/Neustadt (lk/is). Für Interessierte am ehrenamtlichen Engagement in der Notfallseelsorge bieten die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer zum ersten Mal einen ökumenischen Grundkurs mit dem Titel „Erste Hilfe für die Seele“ an.

Ziel des achtteiligen Programms ist es, dass sich die Teilnehmer neben dem notwendigen Fachwissen eine seelsorgliche Haltung aneignen. Diese soll sie dazu befähigen, Menschen unter extremen Belastungen professionell zu begleiten, erklären die Notfallseelsorger der pfälzischen Landeskirche, Anne Henning, und des Bistums Speyer, Patrick Stöbener. Die Kurs-Teilnehmer sollen auf typische Notfallsituationen wie Suizid, erfolglose Reanimation oder plötzlichen Kindstod vorbereitet werden.

Auch die Fähigkeit zur Ausübung kleiner Rituale und Segenshandlungen soll in dem Kurs erlernt werden, so Stöbener und Henning. Neben den Ehrenamtlichen haben über das Institut für kirchliche Fortbildung auch Hauptamtliche die Möglichkeit, an dem Programm teilzunehmen. Die in acht Module eingeteilte Ausbildung beginnt am 17. Februar 2017 und endet am 17. März 2018. Jedes Modul dauert von Freitag- bis Samstagnachmittag. Die Veranstaltungsorte sind Speyer, Landau und Neustadt. Voraussetzung für eine Kursteilnahme ist die Zugehörigkeit zu einer christlichen Kirche, physische und psychische Belastbarkeit, ein spätestens zum Ende der Ausbildung erreichtes Mindestalter von 23 Jahren sowie der Führerschein. Vor Beginn des Kurses führen Henning und Stöbener mit den Interessenten ein individuelles Eignungsgespräch.

Die Notfallseelsorge ist nach den Worten der beiden Notfallseelsorger Grundbestandteil des Seelsorgeauftrages der Kirche. Zu ihren Arbeitsfeldern gehören neben der Betreuung von Hinterbliebenen im häuslichen Bereich bei dramatischen Sterbefällen die Übermittlung einer Todesnachricht in Zusammenarbeit mit der Polizei, die Unterstützung der Einsatzkräfte bei schweren Unfällen mit erheblichem Personenschaden, Betreuung und Beistand für Verletzte, Sterbende oder unverletzt Beteiligte sowie die Durchführung kirchlicher Riten am Unfallort. Auch die Betreuung von Menschen nach einer Katastrophe oder bei Großschadenslagen gehört zu den Aufgaben der Notfallseelsorge.

Hinweis: Anmeldeschluss für den Notfallseelsorgekurs ist der 25. Oktober 2016. Weitere Information und Anmeldung bei: Pfarrerin Anne Henning, Pfarramt für Polizei- und Notfallseelsorge, Telefon: 01732444620, E-Mail: anne.henning@evkirchepfalz.de oder Gemeindereferent Patrick Stöbener, verantwortlich für die Notfallseelsorge im Bistum Speyer, Telefon: 06232/102476, E-Mail: patrick.stoebener@bistum-speyer.de. Die Kosten betragen pro Modul 120 Euro. Sie werden bei erfolgreichem Abschluss des Kurses und anschließender ehrenamtlicher Mitarbeit in einem der kirchlichen Notfallseelsorgesysteme zurückerstattet.

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