Pop-Oratorium Luther: Für Zuschauer und Aufführende ein mitreißendes Mega-Ereignis 

2200 Sänger aus der Pfalz und Baden bringen SAP-Arena zum Beben

Mannheim (ekiba/sck/lk). 2200 Sängerinnen und Sängern aus der Pfalz und Baden haben zusammen mit Musical-Profis, Orchester und Rockband die SAP-Arena Mannheim in Schwung gebracht. Vor mehr als 10.000 Zuschauern vermittelten sie am Samstag, 11. Februar, musikalisch das Leben des Reformators Martin Luther. Gemeinsam mit der Stiftung Creative Kirche, Witten, veranstalteten die Evangelische Landeskirche in Baden und die Evangelische Kirche der Pfalz das Pop-Oratorium Luther in Mannheim. Die bundesweite Tournee der Profi-Musiker mit jeweils regionalen Chören endet am 29. Oktober 2017 mit der Aufführung in Berlin, die vom ZDF ausgestrahlt werden wird.

„Diese vokale Kraft reißt mit und macht Gänsehaut“, beschreibt Maurice Antoine Croissant, Popularmusikbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz, das Besondere am Luther-Oratorium. Zusammen mit seinem badischen Kollegen Achim Plagge dirigierte Croissant den 2200 Stimmen starken Megachor, in dem Grundschüler genauso mitsangen wie Rentnerinnen und rund ein Jahr für die Aufführung in Mannheim probten.

„Die Reformation war ein Aufbruch. Die Menschen hatten das Gefühl, ihr Gottvertrauen war stärker als alle Angst vor Veränderung, vor dem Tod und dem Gericht. Niemand steht mehr zwischen mir und Gott“, betonte Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh (badische Landeskirche) vor der Aufführung. Diese Bewegung Gottes in die Welt, dieser Schwung habe damals die Herzen besonders junger Menschen erobert. Luthers Lieder hätten sich auf den Marktplätzen und in den Handwerksbetrieben „verbreitet wie Schlager“. Diesen Schwung aufzunehmen, darum gehe es im Jubiläumsjahr.

„Selber denken, Europa im Umbruch“, das sei auch zu Luthers Zeit aktuell gewesen und werde nun im Musical vermittelt“, sagt Komponist und Produzent Dieter Falk. Luther habe sich gegen die Kirche und die Banker aufgelehnt und – „er war eben auch Musiker“. Der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz, gemeinsam mit dem badischen Landesbischof Schirmherr für die Aufführung in der SAP-Arena, betonte die Bedeutung des öffentlichen Austauschs und Miteinanders der Religionen.