Landessynode 

Orientierung in der Transformation

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst fasst die zentralen Thesen der Tagung zusammen. Foto: Peter Kretzschmar

In ihrer Frühjahrstagung im Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim setzte sich die Landessynode hauptsächlich mit Studien, Thesen und Kriterien auseinander, die dem landeskirchlichen Priorisierungsprozess einen Rahmen geben sollen.

Bad Dürkheim (lk). „Mit dieser Synode haben wir nicht nur festgehalten, dass wir anders Kirche sein wollen. Wir haben als Synode gezeigt, dass wir anders Kirche sein können.“ Mit diesen Worten leitete Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst am Samstag den letzten Tag der Frühjahrstagung der Landessynode ein. An vier Tagen hatte sich das höchste Gremium der Evangelischen Kirche der Pfalz immer wieder mit aktuellen Erkenntnissen zum kirchlichen Leben auseinandergesetzt und dabei neue methodische Zugänge erprobt.

Am Mittwoch stellte der Tübinger Theologe Gerald Kretzschmar Erkenntnisse aus dem Mitgliederrat vor, der im Zuge des Prio-Prozesses im vergangenen Jahr durchgeführt worden war. Einen Tag später gab Edgar Wunder vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Einblicke in die jüngste Ausgabe der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU VI). In moderierten Arbeitsgruppen erarbeiteten die Landessynodalen aus beiden Studien 12 Thesen, die in der landeskirchlichen Transformation als Wegweiser und Leitplanken dienen sollen.

Ein wichtiger Bereich kirchlicher Arbeit rückte am Freitag in den Fokus: Das Schwerpunktthema „Jugend“ bot in Vorträgen, Ausstellungen und Workshops einen differenzierten Blick auf Kirche für und mit jungen Menschen. Zugleich wurden zehn Thesen aus dem Umfeld der Evangelischen Jugend vorgestellt, die von Jugendlichen und Landessynodalen am Ende des Tages gemeinsam gewichtet wurden und die nun gemeinsam mit den Thesen des Vortags in die Facharbeitsgruppen im Prio-Prozess einfließen sollen.

Die Thesen an sich, so die Kirchenpräsidentin in ihrem Abschlussbericht, seien weder völlig neu noch stünden sie konträr zu dem, wie Kirche sich vor Ort versteht. Doch liege die Umsetzung an vielen Stellen noch vor der Landeskirche: „In unserem Anspruch sind wir längst die Kirche, die wir sein wollen und sollen. Aber in unserer Realität und in der Wahrnehmung von Menschen sind wir es nicht. Diesen Graben gilt es zu schließen.“

Mit diesem Auftrag endete die siebte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Die achte Tagung wird vom 21. bis 23. November 2024 in Speyer stattfinden.