Evangelische Kirche der Pfalz: Artikelschau https://www.evkirchepfalz.de/ de-de Evangelische Kirche der Pfalz Sat, 27 Jul 2024 06:57:05 +0200 Sat, 27 Jul 2024 06:57:05 +0200 TYPO3 EXT:news news-4104 Thu, 25 Jul 2024 10:00:00 +0200 "Wenn Menschen in Not sind, dann wollen wir als Kirche da sein" /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/wenn-menschen-in-not-sind-dann-wollen-wir-als-kirche-da-sein/ Evangelische Kirche der Pfalz und Bistum Speyer schaffen Projektstelle für ökumenische Notfallseelsorge in Großschadenslagen. Evangelische Kirche der Pfalz und Bistum Speyer schaffen Projektstelle für ökumenische Notfallseelsorge in Großschadenslagen.

Speyer. Der 66-jährige Rudi Götz übernimmt die neu geschaffene Projektstelle für ökumenische Notfallseelsorge in Großschadenslagen. Die Projektstelle ist bundesweit ein einmaliges ökumenisches Pilotprojekt. Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz leisten damit einen wichtigen Beitrag zur psychosozialen Notfallversorgung. Götz blickt zurück auf 40 Jahre Tätigkeit bei der Berufsfeuerwehr in Mannheim als Einsatzbeamter. Er bringt zudem langjährige Erfahrung in der Arbeit bei der freiwilligen Feuerwehr sowie eine Ausbildung zum Notfallseelsorger in seine neue Aufgabe mit. Die Projektstelle ist für zwei Jahre als halbe Stelle angelegt.

Im Interview erzählt er, gemeinsam mit den beiden Beauftragten für Notfallseelsorge Matthias Orth (Bistum Speyer) und Norman Roth (Evangelische Kirche der Pfalz), von seinen neuen Aufgaben und Wünschen.

Was sind Großschadenslagen?

Rudi Götz: Verkehrsunfälle, erfolglose Reanimationen oder Suizide, das sind alles Einzelfälle. Aber was passiert, wenn Hunderte oder Tausende betroffen sind, die zu versorgen und zu betreuen sind? Genau das sind Großschadenslagen. Sie zeichnen sich durch eine große Menge an Betroffenen und eine Mangelsituation aus. Es sind große Ereignisse, die ganz unterschiedlich sein können, wie zum Beispiel Naturgefahren, Explosionen, Großbrände oder auch Unfälle mit Bussen oder Schiffen. Das Kennzeichen für Großschadenslagen ist, dass es zu Beginn eine Chaosphase gibt, in der alles geordnet werden muss, und in diese Ordnung spielt auch die Notfallseelsorge mit rein.

Norman Roth: Großschadenslagen sind Ereignisse, die eine solche Dimension haben, dass Kräfte vom Katastrophenschutz hinzugezogen werden, da die Regelkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst nicht mehr ausreichen. Und genau hier docken wir mit der Notfallseelsorge an und sagen, wir sind da, um uns um die seelische Not der Menschen in dieser Situation bewusst zu kümmern, neben dem, was andere Einsatzkräfte leisten. In einer solchen Situation wirkt die Notfallseelsorge direkt im Katastrophenschutz mit. Unsere Notfallseelsorger kümmern sich aber nicht nur um Zeugen und unmittelbar Betroffene, sondern wir sind auch für die nahen Angehörigen von Betroffenen sowie für Menschen, die Erste Hilfe geleistet haben, vor Ort zuständig.

Warum ist es wichtig, Großschadenslagen jetzt genauer in den Blick zu nehmen?

Rudi Götz: Wenn Sie die Menschen im Ahrtal vor der Flutkatastrophe 2021 gefragt hätten, ob sie sich vorstellen können, mit dem Helikopter von ihren Hausdächern gerettet zu werden, hätte das niemand geglaubt. Wir können bestimmte Risiken einschätzen, wie die durch Verkehrssituationen oder Naturgewalten. Aber auch da erleben wir gerade, dass vor allem Letztere immer mehr werden, dass sich solche Ereignisse innerhalb von wenigen Jahren wiederholen, auch hier in der Gegend. Ein Beispiel war erst vor wenigen Wochen das Hochwasser in der Südwestpfalz. Die Ereignisse kommen immer schneller und sind in der Intensität immer stärker ausgeprägt.

Was sind die Aufgaben in der neuen Projektstelle?

Rudi Götz: Das Land Rheinland-Pfalz hat erkannt, dass es nicht gut aufgestellt ist. Gerade verändern sich Strukturen und Gesetze, und genau in dieser Situation versuchen wir als Vertreter der Kirchen, Veränderungsprozesse der Notfallseelsorge in Großschadenslagen zu integrieren. Jetzt wird das Eisen geschmiedet, jetzt müssen wir da sein und unsere Struktur und unsere Bedürfnisse in den Prozess einbringen. In meiner Arbeit geht es daher darum, Strukturen zu erstellen, um die einzelnen Teams im Bereich von Bistum und Landeskirche zu vernetzen. Über welches Medium schaffen wir es, alle Regionalteams im Einsatzfall sofort in Kenntnis zu setzen? Auch die Ausbildung von Führungskräften für die Einsätze fällt in meinen Bereich. Ich werde viele Gespräche mit ganz unterschiedlichen Akteuren und Behörden führen, um uns ein Netzwerk aufzubauen und Menschen zusammenzubringen. Ich kann nicht einfach ein Konzept schreiben und sagen, so machen wir jetzt in Zukunft Notfallseelsorge. Wir haben eine Unmenge an unterschiedlichen Stellen, die einzubinden sind. Es geht darum, Pläne vorzubereiten, die fertig in der Schublade liegen, egal was passiert. Alles, was Klärungsprozesse erfordert, muss möglichst vor der Situation erfolgen, damit es im Ernstfall ganz schnell gehen kann.

Wie wurde früher in der ökumenischen Notfallseelsorge mit Großschadenslagen umgegangen, bevor die Stelle geschaffen wurde?

Norman Roth: Wir hatten auch in den letzten Jahren größere Einsatzlagen. Und da ist es schon gelungen, dass die verschiedenen Teams zusammengearbeitet haben. Allerdings haben wir gemerkt, wenn die Lagen noch komplexer werden, dann brauchen wir einfach eine bessere Strukturierung. Durch die klimatischen Bedingungen sind in den letzten Jahren auch die Anforderungen gestiegen, denn man muss damit rechnen, dass es immer mehr Naturkatastrophen geben wird. Außerdem haben auch andere Einsatzlagen mit vielen Betroffenen in den letzten Jahren zugenommen, seien es Anschläge, Amokläufe, Unfälle oder Brände größeren Ausmaßes.

Matthias Orth: In die Gründung der Stelle haben auch die Erfahrungen aus dem Ahrtal eingewirkt. Wir konnten dort unseren Beitrag leisten, die Arbeit in den gemischten Teams hat Dank der ökumenisch gleichen Ausbildung auch gut geklappt. Aber wir haben im Nachhinein gemerkt, dass wir Verbesserungsbedarf an dieser Stelle haben.

Warum ist die Projektstelle ökumenisch angelegt, worin liegen hier die Vorteile?

Norman Roth: Auf lokaler und regionaler Ebene arbeiten unsere Notfallseelsorger schon viele Jahre ökumenisch zusammen. Die Ausbildung ist ökumenisch aufgestellt, ebenso wie die Fortbildungen. Und dann liegt es nahe zu sagen: Auch bei Großschadensereignissen müssen wir unsere Kräfte bündeln und vernetzt zusammenarbeiten. Die fast deckungsgleichen Gebiete vereinfachen das natürlich auch.

Rudi Götz: Wenn die Notfallseelsorge-Teams zu einem Einsatz kommen, dann fragen sie nicht nach der Religionszugehörigkeit, sondern sie helfen einfach. Ich glaube, dass die beiden christlichen Kirchen hier vermitteln können, dass sie, wenn Menschen in Not sind, gefordert sind und auch da sein wollen. Wenn die Not groß ist, sind alle dankbar, wenn jemand da ist, der sich um sie kümmert. Ich glaube, es ist auch einfach grundsätzlich wichtig, dass die Kirche ihre Position in der psychosozialen Notfallversorgung stärkt. Die Kolleginnen und Kollegen aus der Notfallseelsorge sind durch ihre christliche Haltung geprägt. Sie haben vielleicht auch nochmal einen besonderen Zugang zu den Betroffenen und auch zu Verabschiedungsritualen oder der Betreuung von Menschen, wo keine Hoffnung mehr besteht. Wenn Menschen in Not sind, dann wollen wir als Kirche da sein.

Norman Roth: Die neu geschaffene Projektstelle ist bundesweit ein einmaliges ökumenisches Pilotprojekt. Schön, dass es bei uns in der Pfalz zwischen Bistum und Landeskirche so gut gelingt.

Was sind die Ziele für die nächsten 2 Jahre?

Matthias Orth: Es geht uns um die gedankliche Vorbereitung auf Großschadensereignisse. Wir wollen noch genauer wissen, wie wir auf Situationen größeren Ausmaßes reagieren können, auf wen wir zurückgreifen können, welche Strukturen wir haben. Dann können wir umsichtiger mit solchen Situationen umgehen.

Norman Roth: Wir haben unsere Erfahrungen aus dem Ahrtal gemeinsam mit den Seelsorgerinnen und Seelsorgern vor Ort nachbereitet und Punkte definiert, die verbessert werden müssen – hier können wir hoffentlich in den nächsten zwei Jahren entsprechende Strukturen schaffen. Wir müssen uns gut vernetzen, damit wir handlungsfähig sind, trotz möglicher zurückgehender Ressourcen im kirchlichen Bereich.

Rudi Götz: Ich möchte erreichen, dass wir genug Teams haben, dass wir durchhaltefähig sind, dass die Teams miteinander arbeiten können und dass die Strukturen, Alarmierungseinrichtungen und Pläne geschaffen sind. Ich bin selbst gespannt, aber ich freue mich auch darauf.

Hintergrund

Mit der neuen Projektstelle für ökumenische Notfallseelsorge in Großschadenslegen leisten die beiden christlichen Kirchen einen wichtigen Beitrag zur psychosozialen Notfallversorgung. In der Pfalz sind das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz mit dem Fachbereich „Notfallseelsorge“ der größte Anbieter. Eine Alarmierung der Teams erfolgt im Regelfall über die Leitstelle, das heißt, Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst fordern Unterstützung im Rahmen eines Einsatzes an. Rund 100 Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger engagieren sich zur Zeit in sechs kirchlichen Notfallseelsorgeteams oder in einem PSNV (psychosoziale Notfallversorgung)-Team anderer Träger in der Pfalz. Im Jahr 2023 gab es etwa 470 Einsätze mit geschätzt 2800 Betroffenen, darunter tödliche Verkehrsunfälle, erfolglose Reanimationen oder Suizide.

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news-4102 Fri, 19 Jul 2024 10:00:00 +0200 "ej times" geht mit der Zeit /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/ej-times-geht-mit-der-zeit/ Neuigkeiten aus der evangelischen Jugendarbeit der Pfalz gibt es ab sofort im Web-Magazin "ej times", das fünf bis sechs Mal im Jahr erscheinen soll. Neuigkeiten aus der evangelischen Jugendarbeit der Pfalz gibt es ab sofort im Web-Magazin „ej times“, das fünf bis sechs Mal im Jahr erscheinen soll.

Speyer (lk/epd). Nachhaltig, kostengünstig, zeitgemäß: Das ist das neue Web-Magazin „ej times“ der Evangelischen Jugend Pfalz, verspricht Pressesprecherin Jutta Deutschel. Es löse die Zeitschrift EJ aktuell ab und ist sowohl im Newsletter-Abo als auch direkt erreichbar unter www.ej-times.de.

Fast ein Jahr Vorarbeit sei nötig gewesen – von der Analyse von Nutzer*innenverhalten, der Recherche in der Kommunikation von anderen verwandten Organisationen, Vorplanungen und -gesprächen bis hin zur Entscheidung, die EJ aktuell abzulösen, berichtet Deutschel. Dann sei es an die Design- und Programmierungsarbeit gegangen.

Ein Vorteil des Web-Angebots sei auch, dass neue Artikel immer direkt hochgeladen werden können und damit die Aktualität auch zwischen den Ausgaben gewährleistet sei.

Die erste Ausgabe unter der Überschrift „Es geht um uns! Zeit für mehr Beteiligung junger Menschen“ berichtet über den „Jugendsynodaltag“ bei der Tagung der pfälzischen Landessynode im Juni in Bad Dürkheim. Dort hatte die Evangelische Jugend der Pfalz jugendfreundliche Strukturen in der Kirche und mehr Unterstützung eingefordert. Weiter berichtet das Redaktionsteam der „ej times“ im Landesjugendpfarramt über die Social-Media-Kampagne der evangelischen Jugend „Nie wieder ist jetzt!“ gegen Rechtsextremismus sowie ein Jugendfestival beim kirchlichen Aktionstag gegen Atomwaffen in Büchel. Weitere Themen sind ein „Konfi-Camp“ der Evangelischen Jugend Anhalts in der Pfalz, das neue Jugendcafé in der Ludwigshafener Jugendkirche, die Jugendverbandsarbeit sowie Personalia. Die Evangelische Jugend der Pfalz erreicht nach eigenen Angaben mit ihren Angeboten jährlich rund 28.600 Kinder und Jugendliche.

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news-4103 Wed, 17 Jul 2024 09:32:46 +0200 Jetzt wird geheiratet! /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/jetzt-wird-geheiratet/ Quer durch die Pfalz laden Kirchengemeinden im Herbst Paare zu großen Trauveranstaltungen ein. Die Idee knüpft an den Erfolg der Tauffeste im vergangenen Jahr an. Auch auf dem Wurstmarkt können sich Paare das Ja-Wort geben. Quer durch die Pfalz laden Kirchengemeinden im Herbst Paare zu großen Trauveranstaltungen ein. Die Idee knüpft an den Erfolg der Tauffeste im vergangenen Jahr an. Auch auf dem Wurstmarkt können sich Paare das Ja-Wort geben.

Speyer (lk). Die Pfälzer lieben ihren Wurstmarkt und dieses Jahr lässt sich diese Liebe sogar mit dem privaten Glück verbinden. Heiraten – unkompliziert, spontan und mit Gottes Segen? Das macht das neue Segensbüro „Blessed“ der Evangelischen Kirche der Pfalz unter der Leitung von Pfarrerin Diemut Meyer am Samstag, den 14. September, möglich.

Paare, die schon standesamtlich verheiratet sind und bei denen mindestens ein Partner Mitglied der evangelischen Kirche ist, können sich gültig kirchlich trauen lassen. Alle anderen können sich und ihre Beziehung segnen lassen – und das an sechs Trauorten auf dem Wurstmarkt: in den Schubkarchständen Nr. 1, 11 und 24 (11 bis 13.30 Uhr), im Weindorf (11 bis 14 Uhr), auf dem Riesenrad (11 bis 12 Uhr) und auf dem Michelsberg in der Michaeliskapelle (11 bis 22 Uhr) mit Blick auf den Wurstmarkt. Online können Paare sich einen Zeit-Slot sichern, aber auch für Kurzentschlossene werden Termine freigehalten. Um spontane Trauungen zu ermöglichen, hat der Landeskirchenrat beschlossen, dass das Dimissoriale für dieses Jahr ausgesetzt wird. Paare brauchen damit keine Erlaubnis ihrer Heimatgemeinde, sich trauen zu lassen.

„Wir haben schon 32 Anmeldungen“, erzählt Meyer. „Etwa ein Paar, das sich auf dem Wurstmarkt kennengelernt hat.“ Sogar über die Grenzen der Pfalz hinaus wird das Angebot wahrgenommen: „Ein Paar nutzt seinen Urlaub, um sein Eheversprechen auf dem Wurstmarkt zu erneuern.“ Das Angebot richtet sich an alle Liebenden: „Egal ob gleichgeschlechtlich oder hetero, frisch verliebt oder schon seit 30 Jahren zusammen – wer seine Verbindung mit dem Segen Gottes feiern möchte, ist hier genau richtig“, sagt Meyer. 

Live-Musiker bei Wurstmarkttrauungen

Ein Team von 20 Pfarrer*innen aus dem Dekanat Bad Dürkheim-Grünstadt und anderen Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche der Pfalz werden auf dem Wurstmarkt trauen und segnen. Auch die Live-Musiker für die Trauorte stehen fest: In der Michaeliskapelle spielen von 11 bis 14.30 Uhr Steffen Weick am E-Bass und Sandra Scheurer-Weick am Saxophon.  Von 14.30 bis 18 Uhr übernehmen Patrik Steinbacher und Lisa Massury mit Gesang und Saxophon und ab 18 bis 22 Uhr sind der Kirchenmusikdirektor Maurice Antoine Croissant am Piano und Alena Möller mit Gesang für die Paare da. Für die Trauungen an den Schubkarchständen konnten Dozenten der Musikschule Bad Dürkheim gewonnen werden. Leiter Frank Metzger (Saxophon), Martin Scheuber (Trompete) und Alexander Kiesow (Saxophon) sind im Einsatz. Im Weindorf wird der Pfarrer und international bekannte Jazzmusiker Jens Bunge mit seiner Mundharmonika aufspielen. Im Riesenrad wird die Wunschmusik der Paare über Boxen abgespielt.

Segen unterm Regenbogen 

Auch in anderen Dekanaten laufen längst Vorbereitungen für Traufeste, etwa in Vogelbach. Dort wird am 7. September in und um die Spitalkirche getraut, berichtet Pfarrerin Elisabeth Lang. „Wir werden eine Jukebox-Liste haben aus Songs sowie Trausprüche, die die Paare wahlweise zufällig aus einem Kaugummiautomaten ziehen können“, sagt Lang. Einige Anmeldungen lägen schon vor, voraussichtlich sieben Pfarrpersonen seien vor Ort. Unter einem aufblasbaren Regenbogen soll es die Möglichkeit zu einem „kurzen, knackigen Segen“ geben. Für Essen und Trinken sorgen die Frauenkreise der Gemeinden Bruchmühlbach, Vogelbach und Hauptstuhl.

Parallel zur Kuseler Messe steigt am 1. September in der dortigen Stadtkirche ein Traufestival. Obwohl noch gar nicht beworben, gebe es schon erste Anmeldungen, freut sich Dekan Lars Stetzenbach. In gewisser Weise knüpfe die Aktion an die erfolgreichen Tauffeste aus dem Vorjahr an. Eine Band ist vor Ort in der Kirche, die einen Loungebereich und eine Sektbar verpasst bekommt. Setlists von Schlager über Kirchenlied bis Rock und Pop liegen aus. Nach der Zeremonie in der Kirche seien es dann nur wenige hundert Meter zur Messe.

Hochzeitstorte im Mini-Format

Pfarrerin Isabelle Aulenbacher bastelt mit Teilnehmern der Sommerfreizeit im Kirschtal passende Hochzeitsdekoration. Dazu darf sich jedes Paar über eine Hochzeitstorte im Miniformat freuen, sagt Aulenbacher. „Das macht eine junge Bäckerin, die sich nach der Konfirmation in der evangelischen Jugend engagiert hat.“

Pfarrerin Susanne Schramm sieht das Traufest in der Melanchthonkirche Ludwigshafen am 14. September als Möglichkeit sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Wenige Kilometer weiter steigen in der Zwölf-Apostel-Kirche Frankenthal und in der Lambsheimer Kirche am 14. September zwei weitere Traufeste. Angekündigt ist dort unter anderem ein Hochzeitstanzball. Das Motto: „Liebenswert“.

Weitere Infos und Anmeldung

Mehr Informationen gibt es unter http://www.blessed-pfalz.de.

Die Möglichkeit, sich einen Zeit-Slot für eine Trauung auf dem Wurstmarkt zu sichern, gibt es unter  https://pfalz.krz.tools/grouphomepage/o1zyYkoBys2My9Z39ee5Eb0m7lnXfPJR.

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news-4100 Wed, 10 Jul 2024 13:00:00 +0200 Evangelische Kirchen gratulieren Ministerpräsident Schweitzer /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/evangelische-kirchen-gratulieren-ministerpraesident-schweitzer/ Die leitenden Geistlichen der drei evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz gratulieren dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer zu seiner Wahl im Mainzer Landtag und wünschen ihm für seine neue Aufgabe Kraft und Gesundheit, Mut und Fantasie. Die leitenden Geistlichen der drei evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz gratulieren dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer zu seiner Wahl im Mainzer Landtag und wünschen ihm für seine neue Aufgabe Kraft und Gesundheit, Mut und Fantasie.

Speyer/Darmstadt/Düsseldorf. Die leitenden Geistlichen der drei evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz gratulieren dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Alexander Schweitzer zu seiner Wahl im Mainzer Landtag und wünschen ihm für seine neue Aufgabe Kraft und Gesundheit, Mut und Fantasie. In einem gemeinsamen Statement äußern Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Evangelische Kirche der Pfalz), Kirchenpräsident Dr. Dr. h. c. Volker Jung (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) und Präses Dr. Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland) zugleich große Dankbarkeit für die politische Leistung von Amtsvorgängerin Malu Dreyer und tiefen Respekt vor ihrer persönlichen Entscheidung, vorzeitig ihren Rücktritt zu erklären.

Dreyer habe als überzeugte Christin „weder die inhaltliche Debatte noch klare Worte gescheut, aber immer auch auf einen Dialog gesetzt, der das Gegenüber ernst nimmt“, heißt es in der Stellungnahme. Die drei leitenden Geistlichen äußern sich überzeugt, mit Ministerpräsident Schweitzer die vertrauensvolle Zusammenarbeit auch in seiner neuen Aufgabe fortsetzen zu können. „Wir wissen aus den Begegnungen der vergangenen Jahre, dass wir in ihm einen der Kirche zugewandten Ansprechpartner haben.“

Angebot der Mitwirkung aus christlicher Verantwortung

Zugleich bekräftigen die evangelischen Kirchen aus ihrer christlichen Verantwortung heraus die Bereitschaft zur Mitwirkung, gerade wenn es um soziale Gerechtigkeit, gesellschaftlichen Zusammenhalt, Teilhabe, Integration und Bildung gehe. „In einer Zeit, in der die Demokratie und ihre Institutionen von innen und außen angegriffen werden, braucht es ein Zusammenwirken der gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure, damit Verständigung und eine vernünftige Suche nach Lösungen gelingen.“

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news-4101 Wed, 10 Jul 2024 12:33:21 +0200 „Ein Freund klarer Worte“ /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/ein-freund-klarer-worte/ Im Alter von 89 Jahren ist der frühere Präsident des 1. FC Kaiserslautern und langjährige Pressesprecher der Evangelischen Kirche der Pfalz, Kirchenrat Udo Sopp, gestorben. Im Alter von 89 Jahren ist der frühere Präsident des 1. FC Kaiserslautern und langjährige Pressesprecher der Evangelischen Kirche der Pfalz, Kirchenrat Udo Sopp, gestorben.

Speyer (lk). Der frühere Präsident des 1. FC Kaiserslautern und langjährige Pressesprecher der Evangelischen Kirche der Pfalz, Kirchenrat Udo Sopp, ist tot. Er starb mit 89 Jahren, wie der 1.FC Kaiserslautern über soziale Medien erklärte.

Sopp, der in Wuppertal-Barmen geboren wurde, studierte Theologie in Mainz, Heidelberg, Utrecht und Basel. Nach einer Zeit als Berufsschulpfarrer in Pirmasens war er Gemeindepfarrer in Rodalben und an der Apostelkirche Kaiserslautern. Von 1977 bis zu seinem Ruhestand Anfang 2000 war Sopp Öffentlichkeitsreferent und Pressesprecher der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Sopp sei ein „Freund klarer Worte und eindeutiger Positionen“ gewesen, der aus seiner Meinung nie einen Hehl gemacht habe, ohne den Humor zu verlieren, sagte Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. Gleichzeitig habe er einen hohen theologischen Anspruch gehabt und sei seiner Kirche in tiefer Loyalität verbunden gewesen. „Mit seinem Tod verlieren wir ein Urgestein unserer Landeskirche, dem wir, dem auch ich persönlich, unendlich viel verdanke“, sagte Wüst.

Ebenfalls traurig über Sopps Tod zeigte sich auch Kirchenrat Wolfgang Schumacher, Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Rheinland-Pfalz. „Er war ein Lehrmeister in Sachen Netzwerken, bevor es den Begriff ,networking‘ gab“, sagte Schumacher, der von 1995 bis 1998 als Mitarbeiter im Öffentlichkeitsreferat unter Sopp gearbeitet hatte, bevor er später selbst das Amt des Pressesprechers bekleidete. Politisch konservativ, aber theologisch liberal sei er im besten Sinne die Personifizierung des Pfälzer Kirchenuniongedankens gewesen. Auch im Ruhestand sei der bekennende Protestant Sopp fast jeden Sonntag auf der Kanzel einer Kirche gestanden.

Sopp war Zeit seines Lebens dem 1. FC Kaiserslautern eng verbunden. Von 1973 bis 1981 war er Vizepräsident, anschließend bis 1985 Präsident des Pfälzer Traditionsclubs. Sopp war zudem ab 1998 rund vier Jahre lang Vorsitzender des Fernsehausschusses des Rundfunkrats des Südwestfunks.

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news-4099 Mon, 08 Jul 2024 13:11:17 +0200 Ruderrhythmus auf dem Rhein gefunden /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/ruderrhythmus-auf-dem-rhein-gefunden/ Speyer (lk). Erstmals hat ein Team des Landeskirchenrats Speyer an der Kirchbootregatta der Rudergesellschaft Speyer teilgenommen. Ausgestattet mit Heiligenscheinen und Engelsflügeln, erlangten die zehn Ruderinnen und Ruderer in ihrem Boot „Kirchenkahn“ in 57,3 Sekunden über die 200-Meter-Strecke Platz 25. Speyer (lk). Erstmals hat ein Team des Landeskirchenrats Speyer an der Kirchbootregatta der Rudergesellschaft Speyer teilgenommen. Ausgestattet mit Heiligenscheinen und Engelsflügeln, erlangten die zehn Ruderinnen und Ruderer in ihrem Boot „Kirchenkahn“ in 57,3 Sekunden über die 200-Meter-Strecke Platz 25.

Insgesamt 27 Teams waren im alten Hafen in Speyer an den Start gegangen, viele, wie das Landeskirchenrats-Team, in fantasievollen Verkleidungen, etwa die Diakonissen Speyer im Baywatch-Outfit. Angehörige und Freunde feuerten die Ruderinnen und Ruderer an, die versuchten, aus dem durchwachsenen Wetter das Beste zu machen.

Nur als Team erfolgreich

Dafür, dass das Kirchenteam nur ein einziges Mal vorher trainiert habe, sei es ganz gut gelaufen, zog Pfarrerin Lena Vach ein positives Fazit. „Es hätten sich ja auch die Ruder verhaken können.“ Die größte Herausforderung sei gewesen, den gemeinsamen Rhythmus zu halten. Der Sport lasse sich auf jede Art von guter Teamarbeit übertragen. „Du hast nur dann eine Chance, wenn du als Team funktionierst.“

Toll sei gewesen, dass im Landeskirchenrats-Team, das aus insgesamt elf Ruderinnen und Ruderern bestand, verschiedene Abteilungen und unterschiedliche Hierarchien vertreten gewesen seien, sagt Anke Endres aus der Abteilung Kommunikation und Presse. Mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer hätten Lust bekommen, künftig regelmäßig zu rudern. Auch ein Start beim nächsten Kirchbootrennen im kommenden Jahr sei denkbar, sagte Endres.

Boote für Gottesdienstbesucher

Die Boote sind verkleinerte Nachbauten skandinavischer Originale aus dem 17. Jahrhundert, wo die Boote in Anlehnung an die Langboote der Wikinger aufkamen. Damals nutzten vor allem protestantische Kirchengemeinden in Finnland die Boote für Fahrten zu sonntäglichen Gottesdiensten, weil diese oft nur über schlechte Verkehrsanbindungen verfügten. Die Kirche förderte den Bau und die Instandhaltung der offenen Boote. 120 bis 150 Menschen fanden darin Platz und wurden von 30 bis 40 Ruderpaaren fortbewegt. Auch erste Wettrennen im Anschluss an die Gottesdienste sind überliefert.

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news-4098 Thu, 04 Jul 2024 11:06:38 +0200 Mentalitätswandel leben /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/mentalitaetswandel-leben/ Das neue Gemeinschaftspfarramt "An Queich und Weinstraße" startet. Haupt- und Ehrenamtliche feiern das am 7. Juli einen ganzen Tag lang an und in 25 Kirchen – von der Andacht zum Sonnenaufgang in Weyher bis zum Segen zum Sonnenuntergang in Annweiler. Das neue Gemeinschaftspfarramt „An Queich und Weinstraße“ startet. Haupt- und Ehrenamtliche feiern das am 7. Juli einen ganzen Tag lang an und in 25 Kirchen – von der Andacht zum Sonnenaufgang in Weyher bis zum Segen zum Sonnenuntergang in Annweiler. 

Mit dem Gemeinschaftspfarramt „An Queich und Weinstraße“ nimmt im Dekanat Landau nach den Storchengemeinden und den Innenstadtgemeinden Landau bereits das dritte Konstrukt seine Arbeit auf, sagt Dekan Volker Janke. 21 Kirchengemeinden und sieben Pfarrstellen gehören dazu. Allerdings sind zwei davon, Albersweiler und Mörzheim, seit bereits drei Jahren vakant, auch eine erneute Ausschreibung im Frühjahr änderte daran nichts.

Stellen attraktiver machen

„Der Plan war schon, dass die Pfarrstellen durch die Ausschreibung im Team attraktiver werden“, sagt Janke. Schließlich besteht die Möglichkeit, die Geschäftsführung abzugeben oder gemeinsam zu leiten. „Und in Albersweiler wären wir flexibel gewesen mit der Residenzpflicht, weil vor Ort das Pfarrhaus verkauft wurde.“

Vor dem Start wurden die Presbyterien gefragt, welche Aufgaben zentral und welche vor Ort erledigt werden sollten. Das Ergebnis: Vor allem bei den Kasualien wünschten sich die Gemeinden bekannte Gesichter. So wurden die Seelsorgebezirke erst einmal beibehalten. Er könne sich aber vorstellen, dass sich dies entwickele, sagt Janke.

Der größte Vorteil für ihn liegt in der Entlastung bei der Umsetzung der neuen Pfarrstellenbudgets. Nicht alle paar Jahre wieder über neue Zuschnitte zu diskutieren, sei sinnvoll. Er hege außerdem Erwartungen, dass so ein Teildienst im Gemeindepfarramt realistischer werde. So übernehme gerade eine Pfarrerin zur Dienstleistung, die in Elternzeit ist, in Teilzeit die Geschäftsführung der Kirche Gleisweiler.

Pfarrerinnen und Pfarrer entlasten

Fakt sei aber auch: „Wir können gabenorientiert arbeiten, Synergieeffekte nutzen und Ergebnisse der neuen KMU ernst nehmen“, sagt Janke – indem man sich nach den Bedürfnissen der Gemeindeglieder richte. „Vielleicht können wir auch das Thema der Diakonie ganz neu angehen.“ Wichtig sei, Pfarrerinnen und Pfarrer in fachfremden Bereichen weiter zu entlasten, etwa bei der Verwaltung oder den Finanzen.

Team größer denken

Dazu komme ein Mehr an Miteinander der unterschiedlichen Professionen. Schon jetzt sei in jedem Gemeinschaftspfarramt eine GPD-Stelle dabei, Klinikseelsorger und Jugendreferenten werden eingebunden. Zum Kirchenteam gehörten aber alle Haupt- und Nebenamtlichen, sei es in Kindertagesstätte, Kirchenmusik, Jugendarbeit oder im Ehrenamt. „Wir werden hier noch zu einem Mentalitätswandel kommen müssen, wer Kirche nach außen repräsentiert“, sagt Janke.

Anleihen aus agilem Management

Für das Team des Gemeinschaftspfarramts, das nun per Gesetz Verantwortung für den ganzen Bereich übernimmt, geht es jetzt darum, wie Entscheidungen getroffen werden. Schließlich gebe es keine Hierarchie, sagt Janke. Umgekehrt sei ein Zurückziehen auf den jeweils eigenen Bereich keine Option mehr. Hier seien Anleihen aus dem agilen Management nötig. „Wir haben da ein fittes Büro, das uns unterstützt.“ Schon jetzt ist zumindest klar: Da das Gebiet räumlich so groß ist, soll in zwei Unterteams weitergearbeitet werden: Queich und Weinstraße.

Am 7. Juli nun werden sich alle Kirchengemeinden einen Tag lang präsentieren, um einen „Überblick zu bekommen, wer alles dazugehört“, so drückt es Pfarrer Julian Kiefhaber, jüngstes Mitglied im Gemeinschaftspfarramt, aus. Er sieht im Modell die Chance, Kräfte zu bündeln und „Dinge zu machen, die einem liegen.“ Logisch sei, dass das, bis es laufe, Mehraufwand bedeute.

Fahrradtour durch das Pfarramt

Der Pfarrer aus Wilgartswiesen ist von Juli bis September in Elternzeit und kann deshalb nicht an der Veranstaltung am 7. Juli teilnehmen. Gemeindemitglieder sorgten aber dafür, dass die Kirche zur Verpflegungsstation wird. Schließlich liegt sie auf einer rund 80 Kilometer langen Route, auf der Fahrradbegeisterte die 25 Kirchen im Pfarramt abfahren können.

Mit rund 21 Kilometern deutlich kürzer und dennoch fordernd ist eine eigens erstellte Wanderung entlang des Haardtrands von Weyher nach Annweiler. Wer fit ist, kann so zu Fuß die Morgen- als auch die Schlussandacht um 5.31 Uhr und 21.33 Uhr erleben – außerdem unterwegs Gottesdienstformate und Konzerte – unter anderem vom Trifelsgymnasium oder dem Duo „Celtic Dreams & Blessings“ – besuchen. 

Mehr Informationen unter https://www.koop-nordwest.de/.

 

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news-4097 Tue, 02 Jul 2024 11:36:25 +0200 Entspannen in der Schule /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/entspannen-in-der-schule/ Vor rund acht Jahren hatten Schulpfarrer, Lehrer und Schüler am Siebenpfeiffer-Gymnasium in Kusel die Idee für einen Raum der Stille. Er sollte die Möglichkeit bieten, beispielsweise gezielt Angebote gegen Schul- und anderen Stress zu machen. Viel Zeit, viele Spenden und viel Unterstützung durch das Bistum Speyer und die pfälzische Landeskirche später ist es nun soweit: Der Raum der Stille wurde offiziell eingeweiht. Vor rund acht Jahren hatten Schulpfarrer, Lehrer und Schüler am Siebenpfeiffer-Gymnasium in Kusel die Idee für einen Raum der Stille. Er sollte die Möglichkeit bieten, beispielsweise gezielt Angebote gegen Schul- und anderen Stress zu machen. Viel Zeit, viele Spenden und viel Unterstützung durch das Bistum Speyer und die pfälzische Landeskirche später ist es nun soweit: Der Raum der Stille wurde offiziell eingeweiht.

Wer direkt davorsteht, wird zunächst nicht vermuten, dass er nur noch einen Schritt vom Raum der Stille entfernt ist. Die Tür sieht aus wie die Tür zu einem normalen Klassensaal auf einem normalen Schulflur. Im Inneren allerdings zeigt sich ein komplett anderes Bild: Statt Tafel und Stühlen finden sich rote und blaue Hocker, außerdem eine noch komplett leere Wand. Diese soll in den nächsten Monaten noch gestaltet werden.

Berge und LED-Lichter

„Wir haben uns überlegt, dass wir Berge auf die Wand malen und dazu noch ein paar LEDs installieren, die die Farben der Hocker aufgreifen. Passende Farben, passendes Licht, um es den Schülern leichter zu machen, runterzufahren“, schildern Benno Wittke und Emilia Hecker. Beide sind Schüler am Siebenpfeiffer-Gymnasium – und zusammen mit Tijana Savic, Klara Brassel, Maria Klaßen, Merle Lißmann und Ida Wittke sogenannte Stille-Scouts. Das heißt, sie werden - neben der Schule – ehrenamtlich mitarbeiten im Raum der Stille.

„Ich komme aus einem Land, in dem man sich nicht sehr viel mit den Gefühlen der Schüler beschäftigt“, sagt Tijana. Sie geht in die 9. Klasse und stammt gebürtig aus Serbien. Als sie von der Idee für den Raum der Stille hörte, war sie einfach neugierig darauf. Der Zehntklässler Benno ergänzt: „Ich finde, es ist ein wichtiger Raum und wenn sich keiner dafür engagiert, dann gibt es ihn nicht. Also mache ich mit.“ Ida stimmt zu. Sie findet es einfach eine coole Sache, dass es jetzt einen Raum gibt, um runterzukommen.

Muskelentspannungstraining und Qi-Gong

Wie dieses Runterkommen am besten funktioniert, haben die Scouts in einer mehrtägigen Ausbildung gelernt. Das wollen sie jetzt weitergeben: „Wir wollen zum Beispiel diverse Entspannungsangebote machen, wie Yoga, Muskelentspannungstraining oder Qi-Gong“, sagt Maria. Merle ergänzt, dass es neben allen stillen Angeboten auch ums Reden gehe. „Ich finde es wichtig, dass die Schüler einen Raum haben, wo sie sich gegenseitig austauschen können“, sagt die Zehntklässlerin.

Jenseits des Leistungsgedankens

Allerdings gibt Schulpfarrer Ulrich Reh, ein Mitglied des Arbeitskreises "Raum der Stille", zu bedenken: „Es darf kein normaler Aufenthaltsraum werden. Der besondere Charakter muss erhalten bleiben.“ Auch die Verwendung als Unterrichtsraum - etwa in Zeiten von Raumnot - ist nicht vorgesehen. „Wir an der Schule bilden die Schüler und sind dabei natürlich ganz stark auf Leistung ausgerichtet“, sagt Reh. Schüler brächten jedoch mehr mit zur Schule. „Für dieses Mehr ist der Raum der Stille da“, sagt Reh.

Weltanschaulich neutral gestaltet

Der Schulpfarrer betont explizit, dass der Raum weltanschaulich neutral gestaltet ist. Etwaige christliche Symbole gäbe es zwar, sie würden aber nur für die jeweilige Veranstaltung aufgestellt und anschließend wieder in den Schränken verstaut. Neben regelmäßigen Ruhe- und Entspannungsangeboten vor, während oder nach der Schule ist angedacht, eine Ruhe-AG zu gründen, sagt Reh. Man wolle Schülern Dinge näherbringen, die ihnen beispielsweise auch außerhalb der Schule beim Entspannen behilflich sein können. „Wir zeigen ihnen Übungen, die sie mit nach Hause nehmen können“, sagt Benno.

Hintergrund

Das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz unterstützen seit zehn Jahren finanziell die Einrichtung von „Räumen der Stille“ mit jeweils 1.000 Euro. „36 Schulen haben das Konzept seitdem umgesetzt“, sagt Monika Schuster, Referentin für Schulseelsorge im Bistum Speyer. Zusammen mit Karin Kienle, Referentin für Schülerarbeit beim Landesjugendpfarramt der pfälzischen Landeskirche sowie Christian Knoll vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend, bieten sie seit einigen Jahren regelmäßig „Stille-Scout-Ausbildungen“ für Schülerinnen und Schüler an, außerdem entsprechende Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer. Auch für die Ausstattung von Räumen können finanzielle Mittel beantragt werden. Größtes Hindernis sei laut Schuster, dass Schulen keine freien Räume hätten.

Weitere Informationen bei Monika Schuster, 06232 102402, monika.schuster@bistum-speyer.de und Karin Kienle, 0631 3642007, kienle@ejpfalz.de.

 

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news-4096 Fri, 28 Jun 2024 11:07:29 +0200 Stauden für die Zukunft /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/stauden-fuer-die-zukunft/ Ehrenamtliche Helfer haben über das Projekt „Käferkarawane“ das Gelände hinter der protestantischen Kirche in Nußbach in puncto Artenschutz aufgewertet. Dafür sind sie im Frühjahr 2023 einer anstrengenden Tätigkeit nachgegangen. Zwei Tage lang pflanzten 20 Engagierte – vom Jugendlichen bis zum Rentner – 700 Sträucher und Stauden in einen zuletzt kahlen Steilhang. Ehrenamtliche Helfer haben über das Projekt „Käferkarawane“ das Gelände hinter der protestantischen Kirche in Nußbach in puncto Artenschutz aufgewertet. Dafür sind sie im Frühjahr 2023 einer anstrengenden Tätigkeit nachgegangen. Zwei Tage lang pflanzten 20 Engagierte – vom Jugendlichen bis zum Rentner – 700 Sträucher und Stauden in einen zuletzt kahlen Steilhang.

Dort waren vor einigen Jahren hohe Bäume gefällt worden, weil deren Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war und sie Personen und dem Gebäude gefährlich wurden. Der neue Pflanzenmix soll künftig Insekten das ganze Jahr über ein Nahrungsangebot liefern. Finanziell und fachlich wurde die Kirchengemeinde „Zur Alten Welt“ dabei über das Landeskirchen-Projekt „Käferkarawane“ unterstützt.

Kokosmatten gegen die Erosion

Die Planung startete im Herbst des Vorjahres 2022. Zunächst wurde mit Hilfe Ehrenamtlicher die Grasnarbe mehrfach abgetragen. Anschließend kamen Kokosmatten auf den Hang, die mit nichtimprägnierten Holzpflöcken befestigt wurden. Durch die Matten ist die Böschung nun besser begehbar. Zudem bieten sie Schutz vor Erosion durch Starkregen oder Wind, sagt Landschaftsplanerin und Gärtnerin Desiree Winkler. Bereits im Boden vorhandene Pflanzen können so neben den neuen Gewächsen gedeihen, erklärt die Referentin für Artenvielfalt in der Landeskirche. Nach etwa drei Jahren verrotten die Matten. Der dadurch entstehende Humus dient Regenwürmern als Nahrung.

Ehrenamtliche bringen sich ein

Die Tätigkeit am Hang war für die Helfer wegen des Gefälles und des steinigen Bodens nicht einfach, schildert Rudi Zapp. Der Presbyter, der jahrelang die Böschung des Hangs gemäht hatte, war von der Hilfsbereitschaft der Ehrenamtlichen begeistert. Auf Anregung der Gartenbaufirma Fett legten die Helfer einen Pflegepfad an, der jetzt dem Jäten und der Bewässerung dient. Weil zweimal die Woche gegossen wurde, sind trotz des heißen Sommers 2023 fast alle Sträucher angewachsen. Durch die Bepflanzung wurde der Hang befestigt.

26 heimische Pflanzenarten

Das bekräftigt auch Pfarrer Sebastian Best, der neben dem Umwelt- und Klimaschutz den geringeren Pflegeaufwand betont: „Kirche schaut in die Zukunft. Sowohl für kommende Generationen als auch für die Institution wird langfristig geplant“, sagt er. Ursprüngliche Überlegungen, Bodendecker zu pflanzen, wurden verworfen. Artenvielfalt sei mit monotoner Bepflanzung nicht zu vereinbaren, sagt Best. Stattdessen wachsen hinter der Kirche nun 26 heimische Arten, darunter Eiben, Wildrosen, Kornelkirsche, Liguster, Holunder, Glocken- und Flockenblumen oder das winterblühende Heidekraut, die fast das ganze Jahr über Insekten Nahrung bieten.

Die Gesamtkosten des Projektes betrugen 6.500 Euro. Damit wurde die maximale Fördermittelhöhe, 80 Prozent bis zum Höchstförderbetrag von 6.000 Euro in Höhe von 4.800 Euro, ausgeschöpft. Dazu kamen 800 Stunden ehrenamtliche Mithilfe. Die Gemeinschaftsleistung habe die Menschen zudem stolz gemacht, schildert Zapp.

Neun Kirchengemeinden 2024 bisher gefördert

Insgesamt konnten im ersten Halbjahr 2024 neun Kirchengemeinden der Landeskirche Fördergelder des Landes Rheinland-Pfalz über die Aktion Grün in Höhe von insgesamt 19.500 Euro für ihre Projekte zur Artenvielfalt bekommen, schildert die Umweltbeauftragte der Landeskirche, Sibylle Wiesemann. So wurde in Rüssingen beispielsweise eine Benjeshecke gebaut, in Schopp-Linden Nisthilfen für Mauersegler, Fledermäuse und Insekten geschaffen. In Kaiserslautern-Erzhütten ist der Platz um das Gemeindehaus nun naturnah, in Pleisweiler-Oberhofen wurde unter anderem ein Regenwasser-Bewässerungssystem angelegt. Maßnahmen gab es außerdem in Gleiszellen, an der Versöhnungskirche in Frankenthal, rund um die Matthäuskirche Ludwigshafen, in Ellerstadt und in Wattenheim.

Termin: Beim Tag der offenen Gartentür am Sonntag, 30. Juni, präsentiert die Kirchengemeinde in Nußbach das Projekt und dazu Handlungsempfehlungen aus dem Projekt „Käferkarawane“ der Landeskirche.

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news-4095 Mon, 24 Jun 2024 14:24:32 +0200 Gelungene Premiere /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/gelungene-premiere/ Rund 2800 Besucherinnen und Besucher haben den ersten „kleinen“ Pfälzer Kirchentag im westpfälzischen Otterbach besucht. Mit der Veranstaltung wollte der Landesausschuss Kirchentag Pfalz auf den Kirchentag in Hannover 2025 einstimmen und Kirchentagsfeeling verbreiten. Rund 2800 Besucherinnen und Besucher haben den ersten „kleinen“ Pfälzer Kirchentag im westpfälzischen Otterbach besucht. Mit der Veranstaltung wollte der Landesausschuss Kirchentag Pfalz auf den Kirchentag in Hannover 2025 einstimmen und Kirchentagsfeeling verbreiten.

Otterbach (lk). In Ihrer Predigt im Eröffnungsgottesdienst zum Motto des kommenden Evangelischen Kirchentags in Hannover 2025, „Mutig – stark – beherzt“, warb Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst für Gottvertrauen in kritischen Momenten: „Gott ist da, wenn man ihn braucht.“ Sicher löse dieses Wissen nicht alle Probleme, es gehe aber um eine Haltungsänderung, so Wüst in dem Gottesdienst in der Schulturnhalle der Goetheschule. Gleichzeitig nahm die Kirchenpräsidentin die Kirche selbstkritisch in den Blick. Dort, wo es der Institution mehr um Selbsterhalt gehe als um diakonisches Handeln, mache Kirche zurecht Schlagzeilen.

Themen der Zeit verhandelt

In der Schulturnhalle, der protestantischen und katholischen Kirche sowie dem Mehrgenerationenhaus in Otterbach wurden anschließend in Talkrunden und Vorträgen Themen dieser Zeit verhandelt, darunter der Krieg in der Ukraine, queeres Leben oder die Kirche selbst. Etliche Veranstaltungen waren überfüllt. Alternativen gab es allerdings genug.

Im Ringen um einen kirchlichen Kurs, der aktuellen gesellschaftlichen Erfordernissen gerecht wird, saßen Kirchenpräsidentin Wüst und der Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann gemeinsam auf einem Podium. In der Frage des Miteinanders beider Konfessionen waren sich beide einig. Die ökumenische Zusammenarbeit sei Voraussetzung, damit kirchliche Positionen in Gesellschaft und Politik aufgenommen würden so Wiesemann. „Theologisch führt kein Weg daran vorbei“, stimmte Wüst zu: „Die Menschen erwarten das auch von uns.“

Deutliche Worte gefunden

Mit Blick auf die Aufarbeitung von Formen der sexualisierten Gewalt sprachen beide Kirchenvertreter deutliche Worte. Das Thema sei „mitten unter uns“, sagte Dorothee Wüst. Die Kirche müsse eingestehen, dass sie Betroffenen hier oftmals keinen Schutzraum gewährt habe. Aus Sicht Bischof Wiesemanns handelt es bei sexualisierter Gewalt auch um den Missbrauch von Macht. Deshalb sei ein kritischer Blick auf kirchliche Machtstrukturen unerlässlich.

Die Krise der Volkskirche sprach auch Kirchentagspastorin Anne Helene Kratzert an: „Wir verwalten einen Niedergang, aber der Standard wird gehalten - wie soll das gehen?“, sagte sie in einer Diskussionsrunde zum kommenden Kirchentag, beteuerte aber auch: „Wir lassen uns unseren Schneid nicht abkaufen.“

Segen kommt an

Im „Zentrum Kinder und Jugend“ im Ottertal vergnügten sich den ganzen Tag über Kinder, Familien und Jugendliche bei Bastel- und Spielangeboten. Mitarbeiter des CVJM Pfalz hatten unter anderem „Bubble Soccer“ mitgebracht und einen Barfußpfad aufgebaut, Pfarrer Stefan Mendling hatte sein Kinderkirchenmobil dabei, ein umgebautes Feuerwehrauto. Christoph Krauth und Sophie Steffen vom Missionarisch Ökumenischen Dienst der Landeskirche hatten gut zu tun, den Escaperoom zur Partnerkirche in Papua immer wieder zu präparieren.

Gut angenommen wurden auch Segensangebote auf dem Kirchentagsgelände, etwa durch Diemut Meyer vom neuen Segensbüro der pfälzischen Landeskirche. Während des Kirchentags taufte Pfarrerin Frauke Fischer zwei Mädchen im Ottertal. Rund 150 Menschen besuchten das Zentrum Regenbogen zu den Themen Toleranz, Gender und Diversity, berichtete Pfarrerin Ute Samiec.

Blick in Richtung Hannover

Tanja Schraß, Vorsitzende des Landesausschusses Kirchentag Pfalz, zog am Ende des Kirchentags ein durchweg positives Fazit des ersten regionalen Kirchentags in der Pfalz. Denkbar wäre die Wiederholung eines solchen Ereignisses „vielleicht alle zwei Jahre in einem anderen Dekanat“, wenn sich ein entsprechendes Organisationsteam finde. Begeistert zeigte sich am Rand des Abschlusskonzerts auch Hans Werner Ludwig, Vorsitzender der Landesausschüsse Kirchentag: Gerade das Zusammenspiel der vielen Freiwilligen habe „Kirchentagsatmosphäre spürbar gemacht“, sagte Ludwig. Er hoffe, dass das Lust mache auf den kommenden Kirchentag in Hannover.

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news-4093 Fri, 21 Jun 2024 08:06:26 +0200 Von wegen Fairplay?! Wie werden Fußballtrikots produziert? /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/von-wegen-fairplay-wie-werden-fussballtrikots-produziert/ Drei Viertel der Fußball-Europameisterschaft liegen noch vor uns, aber bereits jetzt steht eines fest: Egal, welche Mannschaft den Siegerpokal am 14. Juli in den Himmel recken wird – sie wird die Trikots eines großen Sportartikelherstellers tragen. Drei Viertel der Fußball-Europameisterschaft liegen noch vor uns, aber bereits jetzt steht eines fest: Egal, welche Mannschaft den Siegerpokal am 14. Juli in den Himmel recken wird – sie wird die Trikots eines großen Sportartikelherstellers tragen.

Doch gerade diese Firmen stehen immer wieder in der Kritik aufgrund der Art und Weise, wie sie beispielsweise Trikots produzieren lassen – in der Regel in Ländern Asiens. Man werfe den Firmen vor, so Pfarrer Ralf Neuschwander aus Landau, Vorsitzender des Arbeitskreises Kirche und Sport der Pfälzischen Landeskirche, dass sie Hungerlöhne zahlten und die Not der Menschen in den Produktionsländern ausnutzten. Denen bliebe in Ermangelung anderer Jobs letztlich nichts anderes übrig als unter schlechten Bedingungen für einen der großen Sportartikelhersteller zu arbeiten. „Wer im Überlebensmodus ist, der hat keine andere Wahl“, so Neuschwander. Wobei sich die Sportartikelhersteller damit nicht unterschieden von vielen anderen Firmen, die ihre Produkte in Ländern der sogenannten Dritten Welt herstellten.

Lediglich Mindeststandards eingehalten

Der Ausrüster der deutschen Nationalmannschaft (der noch weitere fünf Mannschaften bei dieser Europameisterschaft ausstattet) verweist auf seiner Homepage darauf, dass man den „Code of Conduct“ einhielte. In diesem Verhaltenskodex sind unter anderem Arbeitsplatzstandards festgelegt, die die Bereiche Gesundheit, Sicherheit, Arbeitsrechte und Umweltschutz abdeckten. Diese Standards basierten unter anderem auf dem Völkerrecht. Ralf Neuschwander sieht darin allerdings auch eine Marketing-Strategie. „Wenn wir ein Bewusstsein dafür schaffen, dass Mindeststandards entstehen, dann schaffen es große Konzerne nur schlecht, sich dem zu entziehen. Im Gegenteil, sie nehmen das werbewirksam mit auf und haben dann auch die Chance, besser im Markt dazustehen.“ Allerdings gehe es hier um Mindeststandards, da die Hersteller natürlich immer das Interesse hätten, möglichst viel zu verdienen, gibt Neuschwander zu bedenken.

Bewusstsein bei den Menschen schaffen

Der Landauer Pfarrer betont, dass er nicht nur mit dem Finger auf die großen Sportartikelhersteller zeigen möchten. „Letztlich hängen wir da alle mit drin“, sagt Neuschwander. Der Wohlstand unseres Lebens in Deutschland hänge am Ende auch davon ab, dass die Wirtschaft läuft und dafür brauche diese den Konsum. Es sei utopisch zu glauben, dass sich dieses ganze System änderte, aber „wir fangen mal klein an und schaffen ein Bewusstsein für die Problematik“, so Neuschwander. Damit können zumindest kleine Erfolge erzielt werden. Als Beispiel nennt er die Tatsache, dass mittlerweile zumindest einige Bälle der großen Hersteller nicht mehr von Kindern genäht würden.

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news-4092 Wed, 19 Jun 2024 10:55:25 +0200 Authentisch über den Glauben sprechen /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/authentisch-ueber-den-glauben-sprechen/ Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst befürwortet die vorsichtige Nutzung von sozialen Medien durch die evangelische Kirche. Die Kirche als "eine Kommunikationsorganisation, die zu den Menschen hingeht, muss wissen, wo sie sind", sagte Wüst bei einer Diskussion zum Thema "Emotionen in der kirchlichen Kommunikation" bei den Südwestdeutschen Medientagen in Landau. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst befürwortet die vorsichtige Nutzung von sozialen Medien durch die evangelische Kirche. Die Kirche als „eine Kommunikationsorganisation, die zu den Menschen hingeht, muss wissen, wo sie sind“, sagte Wüst bei einer Diskussion zum Thema „Emotionen in der kirchlichen Kommunikation“ bei den Südwestdeutschen Medientagen in Landau.

Digitale Plattformen genau prüfen

Die Kirche müsse allerdings vor einer Nutzung digitale Plattformen genau prüfen: „Wir müssen es gut und verantwortlich machen“, sagte sie mit Blick auf die Plattform TikTok beispielsweise. Dessen Betreiber ist das chinesische Technologieunternehmen ByteDance, das letztlich de facto durch den chinesischen Staat kontrolliert wird.

Die Kirche sollte nicht versuchen, „permanent Gefühlsgeschichten“, zu erzählen, sondern mit den Menschen sachlich kommunizieren, sagte Wüst. „Es geht mir nicht in erster Linie darum, Schlagzeilen zu machen. Das wäre zu billig“, sagte die Kirchenpräsidentin. Wenn Christinnen und Christen aber authentisch über ihren Glauben sprächen, könnten auch Kirchendistanzierte oder Kirchenmitglieder, die auf dem Absprung sind, erreicht werden.

Soziale Medien nicht überschätzen

Mediale Kritik an Fehlern oder Missständen in der Kirche sei legitim: „Ich stehe zu jeder negativen Schlagzeile, wenn wir als Kirche Mist bauen“, sagte Wüst. Aber Kritiker sollten nicht „Haare aus der Suppe suchen“, um die Kirche vorzuführen.

Wüst mahnte auch, als Kirche die Chancen sozialer Medien nicht zu überschätzen. Kirchenvertreter „lügen sich in die Tasche“, wenn sie glaubten, ein verstärktes digitales Engagement sei „die Rettung“, sagte Wüst. Der Protestantismus spreche Emotionen auch „ganz analog“ an, sagte Wüst und nannte beispielhaft Psalmen, Lieder, Fürbitten, den Segen oder Taufen.

Menschen auf dem Absprung erreichen

Lilith Becker, Leiterin des Content-Netzwerks Yeet beim Gemeinschaftswerk für Evangelische Publizistik betonte in der Diskussion mit der Kirchenpräsidentin die Notwendigkeit von Gefühlen beim Erzählen von Geschichten. 85 Prozent der Yeet-Nutzer hätten eine kirchliche Sozialisation. Mit „Hoffnungsgeschichten, die glücklich machen“ würden Leute angesprochen, „die auf dem Absprung sind und dann sehen, dass wir doch interessant sind als Kirche“.

Bei den Südwestdeutschen Medientagen im Landauer protestantischen Bildungszentrum Butenschoen-Haus diskutierten Journalisten, Politiker, Wissenschaftler sowie Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche und Gesellschaft zwei Tage lang darüber, ob die „Macht der Gefühle“ der Demokratie schadet oder ob sie auch eine Ressource ist. Veranstalter war die Evangelische Akademie der Pfalz mit mehreren Kooperationspartnern.

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news-4091 Fri, 14 Jun 2024 13:21:31 +0200 Kirche schärft ihr Profil /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/kirche-schaerft-ihr-profil/ Der evangelische Stadtkirchenbezirk Pforzheim stellt sich auch mit Blick auf weniger Pfarrerinnen und Pfarrer neu auf. Welche Möglichkeiten das Modell bietet, haben sich Teilnehmer einer Erkundungsfahrt der pfälzischen Landeskirche vor Ort angeschaut. Der evangelische Stadtkirchenbezirk Pforzheim stellt sich auch mit Blick auf weniger Pfarrerinnen und Pfarrer neu auf. Welche Möglichkeiten das Modell bietet, haben sich Teilnehmer einer Erkundungsfahrt der pfälzischen Landeskirche vor Ort angeschaut.

Der Rückgang an Kirchenmitgliedern und Personal ist auch in der Evangelischen Landeskirche in Baden spürbar. Im Stadtkirchenbezirk Pforzheim sind bereits vor acht Jahren die Kirchengemeinden von 16 zu 9 fusioniert. Doch das reicht immer noch nicht. Bis 2036 wird die Anzahl der Pfarrstellen in der Stadt von jetzt 17,5 Stellen auf 11,5 schrumpfen, die der Gemeindemitglieder von rund 31 000 auf dann 18 000.

Längerer Dialogprozess

Deshalb begann der Kirchenbezirk 2020, sich erneut Gedanken zu machen. In einem längeren Dialogprozess mit ökumenischen Partnern, mit 20- bis 30-Jährigen, Menschen im Sozialraum, gesellschaftlichen Akteuren und politischen Vertretern fragte der Kirchenbezirk: „Welche Kirche brauchen die Menschen in Pforzheim 2032?“ Eine zweite Frage richtete sich an haupt- und ehrenamtlich Engagierte: Wofür bin ich eigentlich einmal angetreten, und wie verstehen wir unseren Auftrag?

Parallel wurden zwei Modelle entwickelt: zum einen eine Fusion auf fünf Gemeinden, zum andern ein neues Konzept, das alle Gemeinden aufhebt und die evangelische Kirche in Pforzheim nach fünf Themenschwerpunkten organisiert. Im November 2023 votierte die Synode mit 80-prozentiger Zustimmung für das neue Konzept. Informiert darüber haben sich zuletzt 30 Teilnehmende einer Reise, die Steffen Schramm, Leiter des Instituts für kirchliche Fortbildung der pfälzischen Landeskirche, organisiert hatte.

Stadtkirchenbezirk wird eine Gemeinde

Der ganze Stadtkirchenbezirk mit seinen ländlichen Gemeinden im Umfeld wird künftig eine Gemeinde sein, die einzelnen Parochien und Presbyterien fallen weg. Stattdessen gibt es fünf Themenbereiche für unterschiedliche „Anspruchsgruppen“: Sie heißen etwa „Ins Leben wachsen“ für Kinder und Menschen, die zu ihnen gehören, „Glauben vertiefen“ oder „Leben feiern“. Kasualien und Gebäudeverwaltung werden zentral organisiert.

Aktuell werden einzelnen Bereichen Personal und Gebäude zugeteilt. Bis Herbst 2025 sollen neue Leitungs- und Verwaltungsstrukturen stehen, es beginnt die Umsetzung.

Das alles schaffe neue Bedingungen und Möglichkeiten für kirchliches Handeln, sagt Schramm. Nun seien rückläufige Mitgliederzahlen in den Gemeinden kein Anlass mehr zu immer neuen Strukturreformen.

Die Themenschwerpunkte bürdeten es auch nicht mehr einzelnen Pfarrpersonen und Presbyterien auf, zu entscheiden, was weggelassen wird. Die Neugewichtung hat Folgen. Etwa im Schwerpunkt „Ins Leben wachsen“, wo ein Kirchengebäude umgebaut wird: In der Kinderkathedrale muss nicht alles möglich sein, sie ist auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet.

Mehr Kontaktflächen

Durch die Themenschwerpunkte werde Kirche in der Öffentlichkeit ganz anders wahrgenommen. Die Kontaktflächen nach außen erhöhen sich und ermöglichen eine bessere Zusammenarbeit, zum Beispiel mit Kindertagesstätten und Schulen. „Vernetzung ist unser Lebenselixier“ und „Die Zeit der Ellbogen ist vorbei“, habe eine Mitarbeiterin im Diakoniepunkt Altstadt geäußert, der zum Themenschwerpunkt „Herausforderungen angehen“ gehören wird. Im Schwerpunkt „Glauben vertiefen“, der sich an die Kerngemeinde richte, seien zukünftig 20 Prozent der Ressourcen statt bisher 60 Prozent vorgesehen. In Workshops entsteht ein Gottesdienstkonzept für das ganze Dekanat.

Kasualien im Monatsdienst

Kasualien machen die Pfarrer selbstverständlich weiter, nun eben zentral in einem Monatsdienst. Und das wiederum sei gar keine ganz neue Idee, sagt Schramm. Schließlich ähnele es dem Amtswochenmodell, das in der Pfalz früher üblich war. Das Pforzheimer Modell in Gänze 1:1 auf die Pfalz zu übertragen, sei wiederum nicht möglich, so Schramm. „Das war ein gemeinsamer Lernprozess in Pforzheim.“ Das Modell mache aber Mut, eigene Prozesse zu wagen.

Florian Riesterer

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news-4089 Sat, 08 Jun 2024 11:30:00 +0200 Orientierung in der Transformation /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/orientierung-in-der-transformation/ In ihrer Frühjahrstagung im Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim setzte sich die Landessynode hauptsächlich mit Studien, Thesen und Kriterien auseinander, die dem landeskirchlichen Priorisierungsprozess einen Rahmen geben sollen. In ihrer Frühjahrstagung im Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim setzte sich die Landessynode hauptsächlich mit Studien, Thesen und Kriterien auseinander, die dem landeskirchlichen Priorisierungsprozess einen Rahmen geben sollen.

Bad Dürkheim (lk). „Mit dieser Synode haben wir nicht nur festgehalten, dass wir anders Kirche sein wollen. Wir haben als Synode gezeigt, dass wir anders Kirche sein können.“ Mit diesen Worten leitete Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst am Samstag den letzten Tag der Frühjahrstagung der Landessynode ein. An vier Tagen hatte sich das höchste Gremium der Evangelischen Kirche der Pfalz immer wieder mit aktuellen Erkenntnissen zum kirchlichen Leben auseinandergesetzt und dabei neue methodische Zugänge erprobt.

Am Mittwoch stellte der Tübinger Theologe Gerald Kretzschmar Erkenntnisse aus dem Mitgliederrat vor, der im Zuge des Prio-Prozesses im vergangenen Jahr durchgeführt worden war. Einen Tag später gab Edgar Wunder vom Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Einblicke in die jüngste Ausgabe der Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU VI). In moderierten Arbeitsgruppen erarbeiteten die Landessynodalen aus beiden Studien 12 Thesen, die in der landeskirchlichen Transformation als Wegweiser und Leitplanken dienen sollen.

Ein wichtiger Bereich kirchlicher Arbeit rückte am Freitag in den Fokus: Das Schwerpunktthema „Jugend“ bot in Vorträgen, Ausstellungen und Workshops einen differenzierten Blick auf Kirche für und mit jungen Menschen. Zugleich wurden zehn Thesen aus dem Umfeld der Evangelischen Jugend vorgestellt, die von Jugendlichen und Landessynodalen am Ende des Tages gemeinsam gewichtet wurden und die nun gemeinsam mit den Thesen des Vortags in die Facharbeitsgruppen im Prio-Prozess einfließen sollen.

Die Thesen an sich, so die Kirchenpräsidentin in ihrem Abschlussbericht, seien weder völlig neu noch stünden sie konträr zu dem, wie Kirche sich vor Ort versteht. Doch liege die Umsetzung an vielen Stellen noch vor der Landeskirche: „In unserem Anspruch sind wir längst die Kirche, die wir sein wollen und sollen. Aber in unserer Realität und in der Wahrnehmung von Menschen sind wir es nicht. Diesen Graben gilt es zu schließen.“

Mit diesem Auftrag endete die siebte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Die achte Tagung wird vom 21. bis 23. November 2024 in Speyer stattfinden.

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news-4088 Fri, 07 Jun 2024 17:30:00 +0200 Kinder- und Jugendarbeit als Schlüssel /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/kinder-und-jugendarbeit-als-schluessel/ Die Evangelische Jugend der Pfalz ruft während eines Schwerpunkttages auf der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche der Pfalz dazu auf, die Potenziale der jüngeren Generation für die Zukunft der Kirche besser zu nutzen. Die jungen Menschen legten der Synode 12 Thesen vor. Die Evangelische Jugend der Pfalz ruft während eines Schwerpunkttages auf der Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche der Pfalz dazu auf, die Potenziale der jüngeren Generation für die Zukunft der Kirche besser zu nutzen. Die jungen Menschen legten der Synode 12 Thesen vor.

Bad Dürkheim (lk). In Bad Dürkheim in der protestantischen Jugendbildungsstätte Martin-Butzer-Haus betonten Vertreter*innen des Evangelischen Jugendverbandes und der Steuerungsgruppe „Jugendsynodaltag“ die Wichtigkeit von kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit, „denn diese zeigen jungen Menschen einen Weg in die Kirche auf“, sagte Lisa-Sophie Hoffmann (23). Allerdings müsse das Wohl der Kinder- und Jugendlichen im Vordergrund stehen und nicht die Nachwuchsgewinnung.  Lea Grenz (23) kritisierte die „jugendunfreundlichen Strukturen“ der Kirche. Die Leitungsgremien müssten die Lebenswirklichkeiten von Jugendlichen besser in den Blick nehmen, um bessere Möglichkeiten zur Mitgestaltung zu schaffen. Der erste Schritt sei, mit Jugendlichen zu sprechen statt über sie. Die Evangelische Landesjugendvertretung und die Steuerungsgruppe „Jugendsynodaltag“ haben zwölf Thesen erarbeitet und der Synode vorgelegt, um jungen Menschen zu ermöglichen, zu einem eigenen Glauben zu finden, christliche Handlungsperspektiven für das Leben zu entwickeln und Begleitung bei der Entwicklung zu einem gelingenden Leben zu finden.

„Kinder- und Jugendarbeit ist einer der wenigen unverzweckten Orte für Kinder und Jugendliche und daher von immenser Bedeutung“, sagte Professorin Gunda Voigts von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg. Das können auch Meret Schulz (19) und Ella Führmann (18) bestätigen, die beide in der Freizeit- und Konfirmand*innen-Arbeit aktiv sind. „Die Evangelischen Jugend ist für mich ein Ort, an dem ich erwachsen werde. Ich habe mich und meine Stärken kennengelernt, was mir in meinem Leben Sicherheit und Selbstvertrauen gibt“, erzählt Schulz. Führmann ergänzt: „Diese Wichtigkeit wurde einem während Corona besonders bewusst, als Angebote wie Freizeiten plötzlich wegfielen.“

Auch die zuständige Oberkirchenrätin Marianne Wagner sagte, kirchliche Angebote für junge Menschen dürften bei allen Einsparmaßnahmen nicht vernachlässigt werden. „Glauben weiterzugeben, einzuladen, darin sprachfähig zu werden, um als mündiger Christenmensch zu leben, geschieht nicht automatisch“, so Wagner. Kirche müsse Kindern und Jugendlichen zuhören: „Wir sprechen gerne von Kindern und Jugendlichen als der Zukunft der Kirche; aber sie sind doch auch die Gegenwart, hier und heute“, betonte Wagner. „Heranwachsende, Suchende, die so wie sie jetzt gerade sind, gesehen und ernst genommen werden wollen.“  Das Elternhaus als Instanz der religiösen Sozialisation junger Menschen falle immer mehr aus. Umso wichtiger sei es für die Kirche, den Glauben weiterzugeben. Der pfälzische Jugendverband erreicht bislang jährlich rund 28 600 Kinder und Jugendliche in vom Land Rheinland-Pfalz geförderten Maßnahmen. Hinzu kommen Krabbelgruppen, Kinder- und Jugendchöre und Kinder- und Jugendgottesdienste.

Im weiteren Verlauf des Schwerpunkttages wurden verschiedene Angebote und Initiativen aus der Jugendarbeit und für Kinder und Jugendliche vorgestellt wie die interaktive Ausstellung „Into the great wide open“, einen erlebnispädagogischen Parcous oder die Call-in-Radiosendung „Nighttalk“ bei big.FM, bei der junge Hörer*innen ihre Sorgen und Ängste im Gespräch mit Seelsorger*innen der evangelischen Kirchen im Südwesten besprechen können.

Hintergrund

Es ist die siebte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung.

Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps.

Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/@evkirchepfalz

Weiterführende Informationen zur Jugendarbeit der Evangelischen Kirche der Pfalz: https://www.evkirchepfalz.de/lernen-und-lehren/landesjugendpfarramt/

 

 

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news-4087 Fri, 07 Jun 2024 08:00:00 +0200 Erste Hilfe für verletzte Seelen /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/erste-hilfe-fuer-verletzte-seelen/ Psychische Erkrankungen haben bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren zugenommen. Mit dem Kurs „Seelen stärken“ will die Evangelische Jugend der Pfalz deshalb Haupt- und Ehrenamtliche sensibilisieren. Psychische Erkrankungen haben bei Kindern und Jugendlichen in den vergangenen Jahren zugenommen. Mit dem Kurs „Seelen stärken“ will die Evangelische Jugend der Pfalz deshalb Haupt- und Ehrenamtliche sensibilisieren.

Bad Dürkheim (lk). Auf dem Schwerpunkttag Jugend der pfälzischen Landessynode stellen heute Workshops die Lebensrealität junger Menschen in den Mittelpunkt. Neben außerschulischer Jugendarbeit und sozialem Lernen auf Freizeiten geht es auch hier um die Auswirkungen gesellschaftlicher und politischer Krisen auf junge Menschen.

Michael Borger, Referent für Freizeiten und Globales Lernen im Landesjugendpfarramt der Evangelischen Kirche der Pfalz, hat schon etliche Kinder- und Jugendfreizeiten mitgestaltet. Über die Jahre hat er erlebt, dass psychische Erkrankungen ein „Riesenthema“ geworden sind.

Das deckt sich mit aktuellen Erhebungen von Krankenkassen wie dem DAK-Gesundheitsreport, die seit dem Beginn der Corona-Pandemie einen Anstieg verzeichnen beziehungsweise eine Stabilisierung auf hohem Niveau. Zuletzt vermeldete die Studie „Jugend in Deutschland 2024“, dass psychische Belastungen in den zurückliegenden drei Jahren trotz des Abflauens der Corona-Pandemie weiter angestiegen und so hoch wie nie seien. „Wir reden hier von rund 20 Prozent Kindern und Jugendlichen“, sagt Borger. Je nachdem, ob nur diagnostizierte Fälle oder Wartelisten von Therapeutinnen und Therapeuten mit einberechnet würden, fielen sie höher oder niedriger aus.

Kinder und Jugendliche stärken, damit sie psychisch widerstandsfähiger werden, resilienter, sei schon immer Bestandteil der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit gewesen, sagt Borger. Deren Pfund seien echte Begegnungen und Freundschaften, die bei Freizeiten entstehen und Halt geben können. „Es gibt so viele Krisen, alles macht Angst; wir wollen, dass Jugendliche damit besser klarkommen.“ Das heißt jedoch nicht, dass psychische Erkrankungen mit sich selbst ausgefochten werden müssen. „Wir wollen Kinder und Jugendliche nicht zu kleinen Therapeutinnen machen“, sagt Borger. An diesem Punkt setzt der neue Kurs an, der im Herbst 2023 erstmals stattgefunden hat.

Er schult Haupt- und Ehrenamtliche in Methoden der Wahrnehmung, zur Gesprächsführung, macht die Gegenüber sensibel, wenn Kinder und Jugendliche diese Probleme einbringen. „Es geht darum, Warnzeichen zu erkennen, nicht um eine Diagnose, ob das jetzt eine Depression ist oder eine Angststörung“, sagt Borger. Der Kurs will Fehler vermeiden helfen, etwa wenn Probleme vorschnell abgetan würden mit einem „Das wird schon wieder“ oder auch zu tief in den Gesprächspartner gedrungen werde. „Dann ist der Moment verstrichen.“ Auch professionelle Hilfe an die Hand zu geben, etwa die Kontaktdaten der Telefonseelsorge oder die „Nummer gegen Kummer“, gehöre dazu.

Für den Aufbau des Kurses hatte Borger sich über das Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim zu Mental Health First Aid (MHFA) schlau gemacht. Diese Erste-Hilfe-Kurse für psychische Gesundheit sind auf Betriebe ausgelegt. Vor allem große Firmen motivierten Mitarbeiter, diese zu besuchen. „Letztlich geht es hier um die Produktivität eines Unternehmens“, sagt Borger nüchtern. „Jugendarbeit ist noch mal was anderes, das war mir schnell klar.“ Die Landeskirche selbst habe MHFA-Kurse nicht implementiert.

Bewusst sei jeder Kurs begrenzt auf 18 Teilnehmer. Schließlich öffneten sich die Personen, wenn das Thema Raum bekomme, berichteten von Freunden, der Familie oder eigenen Erfahrungen. Dazu können auch Suizidandrohungen gehören. Mit dem Kurs will Borger psychische Erkrankungen auch ein Stück aus der Tabu-Ecke herausholen. „Viele trauen sich nicht darüber zu sprechen“, sagt Borger, der sich selbst nach einem Suizid fragte, ob er Warnzeichen hätte erkennen können. „Das Wort Psychiatrie ist immer noch ein Stigma.“ Dabei seien viele psychische Gesundheitsprobleme heilbar.

Borger und seine Mitstreiter würden das Konzept, das beim Schwerpunkttag Jugend auf der Landessynode präsentiert wird, gern mit anderen teilen. Dafür waren sie schon in Kontakt mit der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Jugend auf Bundesebene, dem Deutschen Bundesjugendring und dem Brüsseler Studio der Evangelischen Kirche in Deutschland. Um daraus ein bundesweites Projekt zu machen, müsste aber die Finanzierung geklärt sein. „Daran arbeiten wir.“ Ziel sei, dass diese Kurse so normal werden wie Erste-Hilfe-Kurse, sagt Borger. „Ich weiß, das ist ambitioniert, aber richtig, weil wir diese Problematik haben – und ich glaube nicht, dass es besser wird.“

Die nächsten Kurse „Seelen stärken“ finden statt am 17. und 19. Januar für Ehrenamtliche und am 20. und 21. Januar für hauptberufliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Martin-Butzer-Haus Bad Dürkheim. Sobald die Anmeldung freigeschaltet ist, informiert die Evangelische Jugend der Pfalz.

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news-4086 Thu, 06 Jun 2024 17:46:49 +0200 Kirchensteuereinnahmen stagnieren /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/kirchensteuereinnahmen-stagnieren/ Auf ihrer Frühjahrstagung in Bad Dürkheim hat sich die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz heute im Priorisierungsprozess mit den Ergebnissen der sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD befasst. Außerdem verabschiedete die Synode die mittelfristige Haushaltsplanung für die Jahre 2025 bis 2030. Auf ihrer Frühjahrstagung in Bad Dürkheim hat sich die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz heute im Priorisierungsprozess mit den Ergebnissen der sechsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD befasst. Außerdem verabschiedete die Synode die mittelfristige Haushaltsplanung für die Jahre 2025 bis 2030.

Bad Dürkheim (lk). Die pfälzische Landessynode hat auf ihrer Frühjahrstagung in Bad Dürkheim die mittelfristige Finanzplanung für die Jahre 2025 bis 2030 verabschiedet. Oberkirchenrätin Karin Kessel geht für die kommenden fünf Jahre von stagnierenden Kirchensteuereinnahmen für die Evangelische Kirche der Pfalz aus. Aktuellen Hochrechnungen zufolge bewegten sich diese um rund 133 Mio. Euro, teilte die Finanzdezernentin der pfälzischen Landeskirche mit.

Trotz bereits begonnener Konsolidierungsmaßnahmen, unter anderem einem Rückbau von Stellen, stiegen die Personalkosten als größter Ausgabeposten die kommenden Jahre weiter an, sagte Kessel. Dies liege vor allem an steigenden Ausgaben bei Versorgungsbeiträgen und Versorgungsbezügen. Insgesamt rechnet die Evangelische Kirche der Pfalz für das Jahr 2024 mit einem Defizit von 8,4 Mio. Euro, im Jahr 2025 mit einem Plus von 4,45 Mio. Euro.

Kirche auf der Landesgartenschau

Die Synodalen beschlossen unter anderem Finanzmittel für die Vorbereitung und Durchführung der Landesgartenschau in Neustadt 2027 (210.000 Euro), die Kirchenwahlen 2026 (450.000 Euro) sowie die Fortführung von Projekten wie das Mitgliederkommunikationsprojekt Philippus (1,4 Mio. Euro) oder das Projekt Käferkarawane zur Artenvielfalt (116.000 Euro).

Als weiterer Baustein im Reformprozess der Landeskirche (Priorisierungsprozess) berichtete Edgar Wunder vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD den Synodalen von den Ergebnissen der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD. Die Befunde legten vier zentrale Thesen nahe, sagte Wunder.

Soziale Fragen statt religiöser Themen

Wenn die Kirche eine möglichst große Reichweite in die Gesellschaft hinein erhalten möchte, müsse sie weniger auf religiöse Themen setzen, sondern auf soziale und andere wichtige gesellschaftspolitische Fragen, erklärte Wunder. Die Nachfrage nach Religion sei dagegen vergleichsweise gering und sinke. Für möglichst große Reichweite müsse die Kirche Kooperationen mit anderen religiösen und säkularen Organisationen ausbauen. Widerstände gegen kirchliche Reformprozesse bei den Kirchenmitgliedern seien wiederum nach Auswertung der Umfrage nicht wesentlich zu erwarten. Zur Stärkung von Mitgliederbindung und Reichweite sei es nötig, die Attraktivität der Konfirmation zu erhöhen, lebensweltliche Präsenz von Ortsgemeinden auszubauen und Räume für ehrenamtliches Engagement und andere Formen der Partizipation zu eröffnen.

Hintergrund

Es ist die siebte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung.

Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. 

Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/@evkirchepfalz

 

 

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news-4085 Thu, 06 Jun 2024 12:06:25 +0200 Diakonie Katastrophenhilfe ruft zu Spenden für Hochwasserhilfe in Süddeutschland auf /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/diakonie-katastrophenhilfe-ruft-zu-spenden-fuer-hochwasserhilfe-in-sueddeutschland-auf/ Nach dem Dauerregen und verheerenden Überschwemmungen in zahlreichen Landkreisen von Bayern und Württemberg hat die Diakonie Katastrophenhilfe erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet. Nach dem Dauerregen und verheerenden Überschwemmungen in zahlreichen Landkreisen von Bayern und Württemberg hat die Diakonie Katastrophenhilfe erste Hilfsmaßnahmen eingeleitet.

Berlin.  „Dutzende Orte und Landstriche sind vom Hochwasser betroffen. Das ganze Ausmaß wird erst langsam ersichtlich. In enger Abstimmung mit den diakonischen Landesverbänden bereiten wir Nothilfemaßnahmen vor. Dafür rufen wir zu Spenden auf“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe.

Erste Bautrockner bereitgestellt

In einem ersten Schritt stellt die Diakonie Katastrophenhilfe 100 Bautrockner zur Verfügung, damit betroffene Haushalte nach dem Rückgang des Hochwassers ihre Häuser reinigen und anschließend trocknen können. Die Geräte im Einzelwert von rund 600 Euro entziehen der Luft und dem Mauerwerk überfluteter Häuser die Feuchtigkeit und sind in Hochwassergebieten schnell im Handel vergriffen. „Die Aufräumarbeiten dauern oft Wochen und müssen früh begonnen werden, um schwerwiegende Schäden an Gebäuden durch Nässe und Schimmel zu vermeiden. Entsprechend schnell wollen wir die nötigen Mittel dort bereitstellen können, wo sie gebraucht werden“, sagt Markus Koth, Koordinator für Hochwasserhilfe der Diakonie Katastrophenhilfe.

„Verlässliche Begleitung vor Ort“

Zahlreiche Landkreise hatten in den vergangenen Tagen den Katastrophenfall ausgerufen. Dämme brachen aufgrund der Wassermassen und Bäche sowie Flüsse traten über die Ufer. „Der Verlust von Wohnraum und Eigentum bringt viele Menschen nicht nur in existenzielle Not. Sie müssen langfristig auch emotional damit umgehen. Die Ahrtal-Katastrophe 2021 hat gezeigt, wie wichtig psychosoziale Hilfe und eine verlässliche Begleitung vor Ort ist, um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten“, sagt Markus Koth.

Zusammen mit den diakonischen Landesverbänden Bayern und Württemberg werden die Hilfsmaßnahmen der kommenden Wochen und Monate eng abgestimmt. „Die diakonischen Verbände und ihre Träger sind für eine längerfristige Unterstützung bestens geeignet. Sie waren vor der Katastrophe da, sind es heute während des Hochwassers und bleiben es auch in Zukunft“, sagt Martin Keßler. Die Verwurzelung in betroffenen Gemeinden spiele eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der Not. „Um diese gemeinsame Hilfe für die Betroffenen des Hochwassers leisten zu können, bitten wir um Spenden“, sagt Martin Keßler.

Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden:

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin

Evangelische Bank

IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02

BIC: GENODEF1EK1

Stichwort: Hochwasser-Hilfe Deutschland

Online unter: www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/

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news-4084 Wed, 05 Jun 2024 17:00:00 +0200 Ganz nah am Nächsten /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/ganz-nah-am-naechsten/ Krank sein, eine Krise haben, eine Katastrophe verarbeiten müssen: Kirchliche Seelsorge ist ein Angebot für alle Menschen und in allen Lebenslagen. Die Evangelische Kirche der Pfalz will sie mit einem neuen Seelsorgekonzept besser unterstützen. Krank sein, eine Krise haben, eine Katastrophe verarbeiten müssen: Kirchliche Seelsorge ist ein Angebot für alle Menschen und in allen Lebenslagen. Die Evangelische Kirche der Pfalz will sie mit einem neuen Seelsorgekonzept besser unterstützen.

Speyer (lk). In Stadt und Land, im Krankenhaus und im Gefängnis. In Schule und Uni, im Urlaub oder daheim, im Alltag und im Notfall: Kirchliche Seelsorge ist ein Angebot für alle Menschen und in allen Lebenslagen. Die Evangelische Kirche der Pfalz will sie mit einem neuen Seelsorgekonzept besser unterstützen.

Die Landessynode hat dem vorgestellten Konzept heute zugestimmt. Es ist vorerst auf fünf bis zehn Jahre angelegt. „Erstmals wurde damit ein Gesamtkonzept vorgelegt, das den Herausforderungen der kirchlichen Seelsorge in einer immer vielfältigeren Gesellschaft Rechnung trägt“, sagt der Bildungs- und Seelsorgedezernent, Oberkirchenrat Claus Müller. Das von einer Projektgruppe erarbeitete Papier setzt Leitlinien für die Seelsorge und entwickelt Qualitätsstandards. Die Leitlinien sollen von den Verantwortlichen der einzelnen Seelsorgebereiche mit Leben gefüllt und Szenarien für eine zukunftsfähige Seelsorgepraxis entwickelt werden. Das Ziel: seelsorgliche Angebote sollen leicht auffindbar sein und für alle Menschen zugänglich - kostenlos und bedingungslos.

Zentrale Aufgabe der Kirche

Seelsorgende hören zu, entlasten und begleiten. Sie geben Halt und Antworten auf Lebensfragen. Seelsorge gehört damit zu den zentralen kirchlichen Aufgaben. „Über die Seelsorge können auch Menschen an die Kirche andocken, die bisher mit ihr keinen Kontakt gehabt oder diesen verloren haben“, verdeutlicht Müller. In einer sich kulturell, ökonomisch und gesellschaftlich radikal ändernden Welt müssten sich auch Kompetenzen und Strukturen der Seelsorge weiterentwickeln, um Menschen zu erreichen.

Haupt- und ehrenamtliche Profis

Auch die Seelsorgenden selbst nimmt das Konzept in den Blick. Vorurteilsfrei und absichtslos sollen sie sich den Menschen zuwenden. Sie sollen wertschätzend, kontextsensibel und ergebnissoffen kommunizieren und sich dabei der Grenzen ihrer Kompetenzen bewusst sein. Jede Form religiöser Übergriffigkeit ist zu vermeiden, aber den eigenen Glauben formulieren können, das gehört dazu. „Das Konzept gibt den Mitarbeitenden in der Seelsorge mehr Orientierung und Handlungssicherheit“, sagt Müller und betont: „Angesichts von Mitgliederschwund und knapper werdender Ressourcen muss die Landeskirche ihre Seelsorgearbeit umbauen. Die Rolle gut geschulter und betreuter Ehrenamtlicher wird dadurch deutlich wichtiger.“

Zahlreiche ehrenamtliche Seelsorgende sind etwa in der Krankenhaus-, Telefon- und Notfallseelsorge tätig. Sie werden dort bereits gut aus- und fortgebildet. Erstmals sollen ehrenamtliche Krankenhausseelsorger auch ökumenisch ausgebildet werden. Unabhängig von möglichen Stellenkürzungen im Zuge des Reformprozesses (Priorisierungsprozess) der Landeskirche bis 2030 gelte es, die Qualität seelsorgerlicher Angebote zu sichern.

Die Landessynode tagt noch bis zum Samstag, 8. Juni im Martin-Butzer-Tagungshaus der Evangelischen Jugend in Bad Dürkheim. Der Freitag ist dem Schwerpunkt Jugend gewidmet.

 

Hintergrund

Es ist die siebte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung.

Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. 

Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/@evkirchepfalz

 

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news-4083 Wed, 05 Jun 2024 14:00:00 +0200 Frieden suchen. Demokratie stärken. Sexualisierte Gewalt verhindern. /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/frieden-suchen-demokratie-staerken-sexualisierte-gewalt-verhindern/ Brisante Themen: "Unsere Kirche hat Menschen Gewalt angetan." "Der Frieden wird mit Füßen getreten." "Wir müssen aufstehen für Demokratie!." Zum Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode legt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst ihren Bericht vor. Brisante Themen: "Unsere Kirche hat Menschen Gewalt angetan." "Der Frieden wird mit Füßen getreten." "Wir müssen aufstehen für Demokratie!." Zum Auftakt der Frühjahrstagung der Landessynode legt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst ihren Bericht vor.

Bad Dürkheim (lk). In ihrem dreiteiligen Bericht lenkt die pfälzische Kirchenpräsidentin den „Blick in die Welt, die Gesellschaft, die Kirche“. Krieg und Flucht, Antisemitismus und Gefährdung der Demokratie sowie die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt seien die großen Herausforderungen unserer Zeit. Dorothee Wüst fand vor der Landessynode klare Worte. Sie plädierte leidenschaftlich dafür, nicht in Furcht zu erstarren, sondern sich einzumischen.

Im Hinblick auf Kriege in der Ukraine und in Nahost sagte Wüst: „Selbst wenn der Frieden an allen Ecken und Enden dieser Welt mit Füßen getreten wird, darf uns als Kirche nichts abbringen von der Idee eines Friedens, der wir folgen.“ Die heikle Aufgabe der Kirche gegenüber Israel und Palästina sei es, „parteilich zu sein für die, die auf beiden Seiten leiden, jedwede Initiative zu unterstützen, die Frieden im Sinn hat.“

Gesprächskultur: „Ohne Empörungstonalität!“

Angesichts von Antisemitismus und Rassismus betonte sie die Menschenwürde, die in der Bibel grundlegend sei und die das 75 Jahre alte Grundgesetz garantiere. „Gott hat alle Menschen zu seinem Ebenbild erschaffen. Ebenbilder verschiedener Klassen sind nicht zu rechtfertigen. Rasse, Kultur, Nationalität, religiöse Zugehörigkeit, geschlechtliche Orientierung unterscheiden uns in der Art, wie wir leben, aber nicht in der Würde.“

Es sei konsequent, „wenn wir uns als christliche Kirchen in großer Geschlossenheit gegen alle politischen Strömungen positionieren, die Menschen unterschiedliche Dignität geben“, sagte die Kirchenpräsidentin weiter. Zudem sei es Aufgabe der Kirche, gegen die herrschende „Empörungstonalität“ die demokratische Gesprächskultur zu fördern. Die Evangelische Kirche der Pfalz stehe gemeinsam mit dem Bistum Speyer mit der Kampagne „Aufstehen für!“ öffentlich sichtbar für die Demokratie ein.

Sexualisierte Gewalt: „Es gibt noch viel zu tun.“

Das Thema sexualisierte Gewalt ist für Dorothee Wüst unbedingt und unablässig in „jedem Arbeitsfeld der Kirche“ eine Aufgabe; kein Raum sei „safe space“. Die Kirchenpräsidentin mahnte: „In unserer Kirche ist Unrecht geschehen, wurde Menschen Gewalt angetan. In unserer Kirche wurde Menschen kein Gehör geschenkt und die Glaubwürdigkeit abgesprochen.“ Die im Januar veröffentlichte ForuM-Studie habe gezeigt, dass „der Umgang der Institution mit betroffenen Personen genauso bedrückend wie die Taten selbst“ seien.

Wüst verwies auf das Beteiligungsforum Sexualisierte Gewalt auf Ebene der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland. Die pfälzische Kirchenpräsidentin ist Sprecherin der Kirchen in diesem Forum. Daneben werde die unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission (URAK) im Frühjahr 2025 ihre Arbeit aufnehmen. Die URAK wurde gemeinsam von der pfälzischen und badischen Landeskirche sowie den Diakonischen Werken gegründet.

Ein erster Schritt für die regionale Aufarbeitung sei ein weiteres „Forum für Betroffene“, das sich am 16. Juni in Mannheim zum zweiten Mal treffen und Anfang 2025 die Arbeit aufnehmen wird. Die Kommission wird besetzt mit Betroffenen, mit Mitgliedern aus Kirche und Diakonie sowie Fachleuten mit juristischer oder therapeutischer Expertise, die von den Landesregierungen benannt werden. 

Die Kirchenpräsidentin berichtete über die weiteren Maßnahmen der Landeskirche: Bereits 2019 wurde die Unabhängige Anerkennungskommission gegründet, bei der sich bisher zehn Personen gemeldet haben. Neun Fälle wurden bereits bewilligt, einer ist in Bearbeitung. Anerkennungsleistungen wurden zwischen 5.000 und 25.000 Euro gezahlt, bisher in einer Gesamthöhe von 97.000.

Seit 2020 bis heute sind 34 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren ausgebildet worden. Sie entwickeln gemeinsam mit Einrichtungen und Gemeinden Schutzkonzepte. „Zwischenzeitlich hat die Kirchenregierung eine weitere Stelle genehmigt, die es uns ermöglicht, nach den Kindertagesstätten nun forciert auch die Kirchengemeinden in den Blick zu nehmen“, sagte Wüst. Bisher wurden Personen in 92 Kitas geschult, 15 weitere befinden sich im Prozess.

Drei Kirchengemeinden arbeiten bislang an einem Schutzkonzept, weitere haben Interesse angemeldet. „Hier ist definitiv noch sehr viel zu tun“, appellierte Wüst, das Problem müsse mit Kirchenbasis und Kirchleitung gemeinsam gelöst werden, „ohne den schwarzen Peter den anderen zuzuschieben“.

Ausblick: „Wir sind Kirche, wenn wir Kirche für andere sind.“

„Fürchtet euch nicht“. Mit dem Mutmachwort des Mose an das Volk Israel in Ägypten richtete Kirchenpräsidentin Wüst den Blick in die Zukunft. Es brauche in den anstehenden Transformationen mutige Entscheidungen, um die Weichen stellen: für künftige Generationen, für eine zukünftige Kirche. „Die Tauffeste des letzten Sommers mit ihrer großartigen Resonanz waren ein gutes Beispiel dafür, dass wir Kirche sind, wenn wir es für andere sind“, so die Kirchenpräsidentin. Das Philippus-Projekt, das Kirchenmitglieder auf dem Lebensweg begleitet, etwa mit einem Gruß zum Geburtstag, zur Trauung oder bei der Geburt eines Kindes, habe seit letztem Jahr in den Projektgemeinden „gut Fahrt aufgenommen“. Seit Frühjahr sei zudem das Segensbüro blessed an den Start gegangen, etwa mit Pop-Up-Trauungen auf dem diesjährigen Bad Dürkheimer Wurstmarkt. Hier sei ebenfalls die Resonanz sehr gut, es zeige sich, „dass es auch anders geht.“ Die Kirche müsse ihre Komfortzonen verlassen und sich nicht nur mit sich selbst beschäftigen.

Am Nachmittag steht ein neues Seelsorgekonzept zur Abstimmung auf der Tagesordnung.

 

Hintergrund

Es ist die siebte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung.

Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps. 

Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/@evkirchepfalz

 

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news-4082 Wed, 05 Jun 2024 10:05:27 +0200 Zuhause auf Zeit /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/zuhause-auf-zeit/ Die Evangelische Kirche der Pfalz will Menschen in schwierigen Lebenslagen mit einem neuen Seelsorgekonzept besser unterstützen. Ein entsprechendes Konzept berät die Landessynode auf ihrer Frühjahrstagung in Bad Dürkheim. Die Evangelische Kirche der Pfalz will Menschen in schwierigen Lebenslagen mit einem neuen Seelsorgekonzept besser unterstützen. Ein entsprechendes Konzept berät die Landessynode auf ihrer Frühjahrstagung in Bad Dürkheim.

Mit dem von einer Projektgruppe erarbeiteten Papier wolle die Landeskirche Leitlinien für die Seelsorge setzen und unabhängig von möglichen Stellenkürzungen im Zuge des Reformprozesses der Landeskirche Qualitätsstandards entwickeln, sagte der Bildungs- und Seelsorgedezernent, Oberkirchenrat Claus Müller. Über die Seelsorge könnten auch Menschen an die Kirche „andocken“, die bisher mit ihr keinen Kontakt gehabt oder diesen eingestellt hätten, sagte Müller.

8 WG-Zimmer für Studierende

Ein Beispiel ist die Evangelische Studierendengemeinde (ESG) Landau als eine von neun ESG auf dem Gebiet der pfälzischen Landeskirche. Anja Lebkücher, fast 10 Jahre lang Pfarrerin der ESG Landau, erlebt das in den Seelsorgegesprächen, die sie spontan oder nach Anmeldung in ihrem Büro in der ESG-Gemeinde führt, wo acht Studierende jeweils auf Zeit wohnen. Gespräche führt sie aber auch am Rande der zahlreichen ESG-Veranstaltungen -von Wanderungen über Plätzchenbacken, Trommelbau, Handlettering oder Gottesdienste mit anschließendem Abendessen.

Die Themen seien vielfältig, sagt Lebkücher. Sie reichten von Prüfungsangst, Konflikten in der Herkunftsfamilie, Zweifeln am begonnenen Studium über Einsamkeit, eine psychische Erkrankung, dem Gefühl der Überforderung, den psychischen Umgang mit körperlichem Leiden bis hin zu Suizidgedanken oder nicht erfüllten Lebensträumen.

Seelsorge wirkt Einsamkeit entgegen

Überhaupt sei Seelsorge im weiteren Sinn – „was der Seele gut tut“, sagt Lebkücher. Die ESG-Veranstaltungen seien Möglichkeiten, andere Studierende zu treffen, Freundschaften zu schließen oder den Abend nicht allein verbringen zu müssen. „So wirken wir Einsamkeit entgegen, und meine Hoffnung und Erfahrung ist auch, dass bei diesen Begegnungen in der ESG ein guter Geist spürbar ist, etwas vom Geist Gottes“, sagt Lebkücher.

Studierende gestalten Programm mit

Das Semesterprogramm gestalten jeweils drei bis vier Studierende zusammen mit der ESG-Pfarrerin. „Oft müssen wir eine Warteliste führen, weil wir gar nicht genug Plätze für alle Interessierten haben.“ Gut angenommen werden etwa die Führung durch das unterirdische Landau, aber auch die ökumenischen Taizégottesdienste einmal pro Semester mit der Katholischen Hochschulgemeinde. Ein Schnupperabend zur Gebärdensprache mit der Gehörlosenseelsorgerin der pfälzischen Landeskirche, Josephine Lew, musste sogar wiederholt werden wegen des großen Andrangs und in einen Hörsaal der Universität verlegt werden. Und nicht zuletzt werden zusammen mit den anderen ESG in der Nähe in Ludwigshafen, Speyer und Germersheim Aktivitäten gestemmt.

Saxofon und Cajon statt Orgelmusik

„Als ESG-Pfarrerinnen und -Pfarrer erreichen wir eine Zielgruppe, die der Kirche sonst verloren zu gehen droht“, sagt Lebkücher, nämlich „junge Erwachsene zu dem Zeitpunkt, wo sie die Schule, ihr Elternhaus und ihren Heimatort verlassen.“ Dass bei diesem Übergang der Bezug zu Glaube und Kirche nicht verlorengehe, sondern sich weiterentwickeln könne, sei der Kern ihrer Arbeit, betont die 49-Jährige.

Bewusst finden die von jeweils rund zehn Studierenden mitgestalteten Gottesdienste an einem Abend unter der Woche statt, um diese Zielgruppe zu erreichen. Doch nicht nur das. „Wir singen nur neuere Lieder, die von Studierenden auf Klavier, Saxofon oder Cajon begleitet werden“, sagt Lebkücher. „Nie auf der Orgel.“

Hilfe für angehende Lehrerinnen und Lehrer

Eine Besonderheit des Seelsorgeauftrags von Studierendenpfarrerinnen und -pfarrern sei, dass nach etwa jeweils sieben Jahren alle Studierenden, die in Kontakt mit der ESG stünden, „ausgetauscht“ seien, bemerkt Lebkücher. „Weil sie ihr Studium beendet oder die Unistadt verlassen haben.“ Zwar habe dieser Wechsel auch positive Seiten: „Das haben wir schon immer so gemacht“, sei nie zu hören. Auf der anderen Seite sei kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit mit Blick auf die Erstsemester nötig. „Wer anfängt zu studieren, kennt dieses kirchliche Angebot ja erst mal gar nicht.“

In Landau kommt auf die ESG-Pfarrerin noch eine weitere Aufgabe zu, weil dort Theologie für das Lehramt an Förderschulen, Grundschulen, Realschulen und Gymnasien studiert werden kann. Lebkücher hilft den zukünftigen Religionslehrerinnen und -lehrer mit speziellen Angeboten, bietet etwa Kurse zu Biblischen Erzählfiguren an. „Durch ihr Theologiestudium setzen sich diese jungen Menschen bewusst mit dem eigenen Glauben auseinander“, sagt Lebkücher. Und das hat mitunter Folgen: „Immer mal wieder treten bei mir in der ESG Studierende in die Kirche ein oder lassen sich von mir taufen, weil sie evangelische Religionslehrerinnen und -lehrer werden wollen.“

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news-4081 Tue, 04 Jun 2024 10:27:12 +0200 Orientierung zur Europawahl /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/orientierung-zur-europawahl/ Die unparteiische Wahlentscheidungshilfe der Diakonie Deutschland „Sozial-O-Mat“ gibt Einblick, für welche Sozialpolitik die Parteien stehen, die am 9. Juni 2024 in Deutschland zur Europawahl antreten. Die unparteiische Wahlentscheidungshilfe der Diakonie Deutschland „Sozial-O-Mat“ gibt Einblick, für welche Sozialpolitik die Parteien stehen, die am 9. Juni 2024 in Deutschland zur Europawahl antreten.

Für welche Sozialpolitik der EU stehen die Parteien, die am 9. Juni 2024 in Deutschland zur Europawahl antreten? Der Sozial-O-Mat der Diakonie Deutschland liefert die Antwort. Die bereits aus vielen Bundestags- und Landtagswahlen bekannte unparteiische Wahlentscheidungshilfe der Diakonie Deutschland hilft Wählerinnen und Wählern bei der Orientierung – und soll zur Stimmabgabe motivieren.

„Gerade in einem von Populisten und Extremisten aufgeheizten politischen Klima ist es wichtig, die eigene Wahlentscheidung gründlich zu treffen“, sagt Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch: „Europa ist zu wichtig für Denkzettel-Entscheidungen mit fatalen Folgen.“

Eigene Antworten mit Parteien abgleichen

Die Diakonie hat alle 34 politischen Parteien und Vereinigungen, die sich am 9. Juni zur Wahl stellen, eingeladen, ihre Antworten auf die 20 Thesen zum Sozial-O-Mat beizusteuern. Beteiligt haben sich 29 Parteien aus dem gesamten politischen Spektrum. Wie beim großen Bruder Wahl-O-Mat können die Wählerinnen und Wähler ihre eigenen Antworten mit denen der Parteien abgleichen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, die Antworten der Diakonie einzusehen und sich anhand lebensnaher Beispiele über die Folgen ihrer Entscheidung zu informieren. „Der Sozial-O-Mat macht die sozialpolitischen Positionen der Parteien leichter auffindbar, vergleichbar und diskutierbar. Damit leistet er einen Beitrag zu einer engagierten, aber sachlichen demokratischen Debatte“, so Schuch.

Erhebliche Differenzen in der Sozialpolitik

Als überparteiliches Angebot zeigt der Sozial-O-Mat auf, dass es zwischen den Parteien teils erhebliche Differenzen in der Sozialpolitik gibt. „Es gibt eine wirkliche Wahl zwischen den Positionen“, sagt Schuch: „Der Sozial-O-Mat möchte helfen, diese Unterschiede zu erkennen und die Wahl-Möglichkeit zu nutzen.“

Die Positionen der Parteien zu den Thesen des Sozial-O-Mat stammen von diesen selbst und wurden von der Diakonie nicht bearbeitet. Personalisierte Daten werden nicht gesammelt. Auch werden die Antworten der Nutzerinnen und Nutzer weder gespeichert noch veröffentlicht. Die persönliche Schnittmenge in der Auswertung ergibt sich allein aus dem Abgleich der individuellen Antworten mit den Antworten der Parteien.

Maria Loheide, Sozialvorständin der Diakonie Deutschland: „Wir hoffen, dass der Sozial-O-Mat viele Diskussionen zur Sozial- und Europapolitik anstößt – in Schulen, Büros, Werkhallen, in der Nachbarschaft, Kirchengemeinde oder auf dem Spielplatz. Der Sozial-O-Mat zeigt: Die Europapolitik hat in vielen Bereichen einen spürbaren Einfluss auf unser tägliches Leben.“

Der Sozial-O-Mat ist unter www.sozial-o-mat.de aufrufbar.

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news-4080 Mon, 03 Jun 2024 10:10:34 +0200 "Neue Wege gehen" /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/neue-wege-gehen/ Das neue Segensbüro "Blessed" möchte Menschen auf vielfältige Weise durch Rituale und Segen während ihrer bedeutsamen Meilensteine des Lebens begleiten. Diemut Meyer übernimmt die Leitung. Das neue Segensbüro „Blessed“ möchte Menschen auf vielfältige Weise durch Rituale und Segen während ihrer bedeutsamen Meilensteine des Lebens begleiten. Diemut Meyer übernimmt die Leitung.

Speyer (lk). Seit April leitet Diemut Meyer das neugeschaffene Segensbüro „Blessed Pfalz“. Die 60-Jährige möchte „neue Wege gehen“. Einer dieser neuen Wege findet sich auf dem Wurstmarkt in Bad Dürkheim. Am Samstag, den 14. September, von 11 bis 22 Uhr können sich Paare an verschiedenen Stationen – in der Michaeliskapelle, auf dem Riesenrad, im Weindorf oder an Schubkarchständen - segnen lassen. Paare, die schon standesamtlich verheiratet sind und bei denen mindestens ein Partner Mitglied der evangelischen Kirche ist, können sich gültig kirchlich trauen lassen. „Wir haben schon einige Anmeldungen“, erzählt Meyer. „Etwa ein Paar, das sich auf dem Wurstmarkt kennengelernt hat.“ Sogar über die Grenzen der Pfalz hinaus wird das Angebot wahrgenommen: „Ein Paar nutzt seinen Urlaub, um sein Eheversprechen auf dem Wurstmarkt zu erneuern.“ Für den gelungen Ablauf werden auch Ehrenamtliche im Einsatz sein: „Wer schon Erfahrung im Event-Bereich hat, kann sich gern bei uns melden und sich unserem Team anschließen.

„Experten seit 2000 Jahren“

Meyer möchte mit dem Segensbüro auch Menschen erreichen, denen die Institution Kirche fremder wird. „Dafür müssen wir raus in die Fläche“, ist sie überzeugt. In enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden möchte sie den seelsorgerischen Auftrag der Kirche wahrnehmen. Das Segensbüro bietet nicht nur Trauungen an, sondern kann auch für Taufen, Beerdigungen oder anderen wichtigen Meilensteine des Lebens – etwa Schwangerschaften oder Schulwechsel – kontaktiert werden. „Zu taufen, zu trauen und zu beerdigen – das ist unser Kerngeschäft. Dafür sind wir seit 2000 Jahren die Spezialisten.“ Meyer führt aus: „Gesegnet werden, das bedeutet für mich gekräftigt und gestärkt hinaus ins Leben zu gehen und zu wissen, man muss nicht alles allein tragen.“

Mehr Informationen gibt es unter http://www.blessed-pfalz.de.

Die Möglichkeit, sich einen Zeit-Slot für eine Trauung auf dem Wurstmarkt zu sicher, gibt es unter  https://pfalz.krz.tools/grouphomepage/o1zyYkoBys2My9Z39ee5Eb0m7lnXfPJR.

Zur Person

Nach fast zehnjähriger Tätigkeit wechselt Pastorin Diemut Meyer von der Kulturkirche St. Stephani in Bremen nach Speyer in das neue Segensbüro der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die 60-Jährige, die in Bochum geboren wurde, war nach ihrem Theologiestudium in Deutschland und den Niederlanden in verschiedenen Gemeinden der evangelischen Kirchen von Berlin-Brandenburg und Westfalen tätig. Danach arbeitete sie als Pfarrerin für Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising des Kirchenkreises Düsseldorf. Sie ist ausgebildete Kirchenmusikerin.

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news-4078 Wed, 29 May 2024 12:11:07 +0200 Familiengottesdienst auf dem Spielplatz /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/familiengottesdienst-auf-dem-spielplatz/ Pfarrer Stefan Mendling hat ein Feuerwehrfahrzeug zu einem "Kirche-mit-Kindern-Mobil" umgebaut. Damit gestaltet er in den kommenden Monaten zahlreiche Kinder- und Familiengottesdienste. Pfarrer Stefan Mendling hat ein Feuerwehrfahrzeug zu einem "Kirche-mit-Kindern-Mobil" umgebaut. Damit gestaltet er in den kommenden Monaten zahlreiche Kinder- und Familiengottesdienste.

Speyer (lk). Ein Hingucker, der für strahlende Kinderaugen sorgt: Mit seinem umgebauten Feuerwehrfahrzeug ist Pfarrer Stefan Mendling unterwegs und zeigt: Kirche mit Kindern – so geht’s. Doch das Feuerwehrauto, dessen Sirene und Blaulicht bedient werden darf, ist nicht der einzige Höhepunkt. Das Fahrzeug ist bestückt mit ausgesuchten Materialien für Kinder- und Familiengottesdienste, darunter ein Erzählzelt, Godly Play Material, Tische, Bänke, sowie Draußen- und Drinnen-Spiele. Wer dies selbst erleben möchte, hat in den kommenden Monaten reichlich Gelegenheit - etwa beim Spielplatzgottesdienst in Albersweiler am 7. Juni, beim Gemeindefest in Barbelroth am 18. August oder am 26. Oktober beim Halloween-Reformations-Gottesdienst in Dörrmoschel.

Termin-Übersicht:

  • 7.6., 16 Uhr in Albersweiler (Spielplatzgottesdienst, An der Löhr)
  • 8.6., 11 bis 16 Uhr beim Kindertag Landau an der Stiftskirche (kein Gottesdienst, sondern Stationen)
  • 9.6., ab 11 Uhr in Bad Dürkheim am Wasserspielplatz an der Saline (Kirche Kunterbunt)
  • 23.6., ab 12.30 Uhr beim kleinen Kirchentag Otterbach
  • 29.6., 15 Uhr in Ludwigswinkel, St. Ludwig, Mitmachgottesdienst
  • 30.6., in Geiselberg beim Gemeindefest
  • 7.7., ab 10 Uhr beim Tauftag bzw. Tauffest in Dudenhofen vor der evangelischen Kirche
  • 18.8., ab 12.30 Uhr beim Gemeindefest in Barbelroth
  • 20.8., auf dem Spielplatz Kaiserslautern-Betzenberg
  • 7.9., ab 17 Uhr in Impflingen zum Familiengottesdienst auf der Kerwe
  • 14.9., 10 bis 16 Uhr in Kerzenheim beim Kindergottesdiensttag
  • 20.9., 16 Uhr Albersweiler (Spielplatzgottesdienst, An der Löhr)
  • 28.9., 10.30 bis 12.30 in Haßloch, KunterBunteKinderKirche im Diakonissenhaus, Langgasse 109
  • 26.10. in Dörrmoschel: Halloween-Reformations-Gottesdienst

 

 

 

 

 

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news-4077 Thu, 23 May 2024 11:00:00 +0200 Kirchen und Diakonie laden Betroffene von sexualisierter Gewalt zum Austausch ein /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/kirchen-und-diakonie-laden-betroffene-von-sexualisierter-gewalt-zum-austausch-ein/ Die Evangelischen Landeskirchen und die Diakonischen Werke in Baden und der Pfalz laden Betroffene herzlich für Sonntag, 16. Juni, zum Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt 2024 nach Mannheim ein. Die Evangelischen Landeskirchen und die Diakonischen Werke in Baden und der Pfalz laden Betroffene herzlich für Sonntag, 16. Juni, zum Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt 2024 nach Mannheim ein.

Nach dem ersten Forum im vergangenen Jahr wollen die Verantwortlichen aus Kirche und Diakonie den Austausch mit Betroffenen fortsetzen und ihnen über Prävention, Intervention und Aufarbeitung berichten. Zudem möchten Landeskirchen und Diakonien den Betroffenen die gemeinsame Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission (URAK) vorstellen, die für Baden und die Pfalz gegründet wird. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich in einem geschützten Raum mit anderen Betroffenen zu vernetzen. Bei Bedarf erhalten Teilnehmende vor Ort die Möglichkeit, Supervision in Anspruch zu nehmen.

Betroffene, die am 16. Juni am Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt in Mannheim teilnehmen möchten, werden gebeten, sich per E-Mail an ansprechstelle@ekiba.de  oder ivonne.achtermann@evkirchepfalz.de anzumelden. Alternativ sind Anmeldungen auch telefonisch unter den Rufnummern 0721 9175-626 und 06232 667-153 sowie postalisch möglich. Letztere sind zu richten an die Stabsstelle „Schutz vor sexualisierter Gewalt“, Bernd Lange und Milena Hartmann, Blumenstraße 1-7, 76133 Karlsruhe oder die Meldestelle „Schutz vor sexualisierter Gewalt“, Ivonne Achtermann, Domplatz 6, 67346 Speyer.

Seit der Veröffentlichung der ForuM-Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche und Diakonie Ende Januar haben sich neun Personen bei der Ansprechstelle der Evangelischen Landeskirche in Baden, 14 Personen bei der Ansprechstelle der Diakonie Baden sowie eine Person bei der Evangelischen Kirche und Diakonie der Pfalz gemeldet.* Eine weitere Person im Bereich der Evangelischen Kirche in Baden hat einen Antrag auf Entschädigung an die Anerkennungskommission gestellt, der positiv entschieden wurde.

Stichwort URAK

Nach der gemeinsamen Erklärung der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) sowie der Diakonie Deutschland über eine unabhängige Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und Diakonie wird auch in der Pfalz und Baden eine Unabhängige Regionale Aufarbeitungskommission (URAK) gebildet. Ihre Aufgabe wird es sein, eine unabhängige und professionelle Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in Landeskirche und Diakonie zu gewährleisten und über deren Ablauf sowie Ergebnisse Transparenz herzustellen. Betroffene sind dabei verbindlich zu beteiligen. Die URAK für Baden und die Pfalz wird ihre Arbeit voraussichtlich im Frühjahr 2025 aufnehmen.

Den Wortlaut der Vereinbarung finden Sie im Internet unter:

https://www.ekd.de/gemeinsame-erklarung-unabhaengige-aufarbeitung-ekd-81960.htm

Wichtige Hinweise:

Pressevertreter*innen können am Forum für Betroffene sexualisierter Gewalt am 16. Juni in Mannheim nicht teilnehmen.

* Die Anzahl der Personen, die sich bei den unterschiedlichen Ansprechstellen gemeldet haben, ist nicht zu verwechseln mit einer Anzahl von Fällen.

 

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news-4076 Wed, 22 May 2024 14:03:45 +0200 Jugendliche "als verändernde Kraft" in den Mittelpunkt stellen /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/jugendliche-als-veraendernde-kraft-in-den-mittelpunkt-stellen/ Die 13. Landessynode tagt vom 5. bis 8. Juni zum siebten Mal. Mit Freitag, 7. Juni, ist dem Schwerpunktthema Jugend ein ganzer Tag gewidmet. Die 13. Landessynode tagt vom 5. bis 8. Juni zum siebten Mal. Mit Freitag, 7. Juni, ist dem Schwerpunktthema Jugend ein ganzer Tag gewidmet.

Speyer (lk). Synodalpräsident Hermann Lorenz wird die Frühjahrstagung am Mittwoch, 5. Juni, im Martin-Butzer-Haus in Bad Dürkheim eröffnen. Bis Samstag, 8. Juni, trifft das höchste Gremium der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) wegweisende Entscheidungen.

Am Freitag wird Oberkirchenrätin Marianne Wagner in das Thema einführen. Workshops mit verschiedenen Schwerpunkten stellen die Lebensrealität junger Menschen in den Mittelpunkt: In „Learn for Life – Schule fürs Leben“ wird sich mit außerschulischer Jugendarbeit befasst, „Mental health – seelische Gesundheit“ zeigt die Auswirkungen gesellschaftlicher und politischer Krisen auf junge Menschen und „Summertime – bin auf Freizeit“ hebt die Bedeutung von Freizeiten, KonfiCamps und weiteren mehrtägigen Veranstaltungen für die Persönlichkeitsentwicklung und das soziale Lernen Jugendlicher hervor.

„Freude und Heimat“

Der Titel des Vortrags von Professorin Gunda Voigts mit anschließendem Podiumsgespräch ist laut Jutta Deutschel, der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der Evangelischen Jugend der Pfalz, kennzeichnend für das Erleben junger Menschen in der Kirche: „Auch wenn über uns gesprochen wird, geht es nicht wirklich um uns.“ Deutschel ist es daher ein Anliegen, „zu zeigen, wieviel Freude und Heimat für diverse Jugendliche die Evangelische Jugend Pfalz bietet sowie ihre Schlüsselrolle im Perspektivwechsel zur Sicht der jüngeren Generation auf Kirche und beides als verändernde Kraft in den Mittelpunkt kirchlicher Zukunft zu stellen.“

Die Angebote der Evangelischen Jugend der Pfalz erreichen jährlich rund 28.600 Kinder und Jugendliche. Diese Zahl erfasst allerdings nur geförderte Maßnahmen durch das Land Rheinland-Pfalz. Hinzu kommen nicht geförderten Maßnahmen wie Krabbelgruppen, Kinder- und Jugendchöre, wöchentliche Kindergruppen, Kinder- und Jugendgottesdienste. Ein wichtiges Element ist die Jugendverbandsarbeit, die durch junge Menschen aus den Zentralstellen getragen wird. Jugendliche engagieren sich in Sprecher*innenkreisen im Dekanat und auf landeskirchlicher Ebene. „So ist unsere Arbeit höchst partizipativ und demokratisch“, sagt Deutschel.

Aktueller Stand des Priorisierungsprozesses

Am Mittwoch, zum Auftakt der Landessynode, legt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst ihren Bericht vor und informiert darin unter anderem über den Stand der Auswertung und Aufarbeitung der Ergebnisse der ForuM-Studie. Wüst ist auch Sprecherin der kirchlichen Beauftragten im Beteiligungsforum der EKD, das die Aufarbeitung maßgeblich mitgestaltet.

Mit der Vorstellung des neuen Seelsorgekonzepts der Landeskirche und der Einführung in den aktuellen Stand des Priorisierungsprozesses stehen am ersten Tag zwei weitere Themen auf der Tagesordnung, die für die Landeskirche von zentraler Bedeutung sind.

Am Donnerstag stellt Oberkirchenrätin Karin Kessel die mittelfristige Finanzplanung vor. Am Nachmittag befasst sich die Synode mit dem Priorisierungsprozess und entwickelt 12 Thesen für die Kirche von morgen.

Am Samstag steht mit einer Präsentation von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst der Priorisierungsprozess erneut im Fokus der Synode.

Die Tagung der Landessynode ist öffentlich und wird auch live übertragen: www.youtube.com/@evkirchepfalz

Hintergrund

Es ist die siebte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Damit hat sie die Kirchengewalt inne. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Die Amtszeit einer Synode beträgt sechs Jahre. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps.   

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news-4075 Wed, 22 May 2024 11:58:08 +0200 Kirche und Diakonie stellen 50.000 Euro zur Verfügung /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/kirche-und-diakonie-stellen-50000-euro-zur-verfuegung/ Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Diakonische Werk Pfalz stellen den vom Hochwasser betroffenen Menschen in der Südwestpfalz und im Saarland 50.000 Euro zur Verfügung und rufen zu weiteren Spenden auf. Die Evangelische Kirche der Pfalz und das Diakonische Werk Pfalz stellen den vom Hochwasser betroffenen Menschen in der Südwestpfalz und im Saarland 50.000 Euro zur Verfügung und rufen zu weiteren Spenden auf.

Speyer/Zweibrücken/Homburg (lk). Enorme Regenmengen führten am Pfingstwochenende zu überfluteten Feldern und Straßen, vollgelaufenen Kellern, Erdrutschen und hohen Sachschäden: „Die Nachrichten und Bilder, die uns aus dem Saarland und aus Teilen von Rheinland-Pfalz erreicht haben, machen uns betroffen. Die Menschen in diesen Gebieten sind auf Unterstützung angewiesen, und wir wollen das Unsere tun, Ihnen zu helfen und sie in dieser schweren Situation zu begleiten“, sagt Oberkirchenrat Markus Jäckle. Zusammen mit dem Diakonischen Werk Pfalz stellt die Landeskirche 50.000 Euro Hochwasserhilfe zur Verfügung.

Markus Carbon, Leiter der Region West im Diakonischen Werk Pfalz berichtet aus der betroffenen Region: „In den letzten Jahren werden wir auch in Deutschland immer wieder mit Extremwetterereignissen konfrontiert, so auch am letzten Pfingstwochenende. Besonders in der Südwestpfalz und in großen Teilen des Saarlandes waren die Wassermassen so groß, dass auch der bestehende Hochwasserschutz vielerorts nicht mehr ausreichte. Die Pegelstände übertrafen dabei die Werte des Jahrhunderthochwassers von 1993 deutlich. Innenstädte und Ortschaften wurden geflutet, Keller liefen voll und in einigen Orten standen Wohnungen, Gewerberäume und ganze Firmen unter Wasser. Der massive Einsatz von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und anderen Helfern verhinderte Schlimmeres.

Nichtsdestotrotz stellt für viele Betroffene das Hochwasser eine persönliche und wirtschaftliche Katastrophe dar. Diese Not zu lindern ist Wunsch des Diakonischen Werkes, dazu stehen unsere Beratungsdienste in der Südwestpfalz und im Saarpfalzkreis Hilfesuchenden zur Verfügung.“

Der Landespfarrer für Diakonie und Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Pfalz, Albrecht Bähr sagt: „Als Kirche und Diakonie sind wir Teil der Gesellschaft. Wir bewundern das große Engagement von vielen ehrenamtlichen Helfer*innen in der Region. Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen vor Ort rasche Hilfe bekommen. Daher stellen wir nicht nur die Soforthilfe zur Verfügung, sondern rufen gemeinsam zu weiteren Spenden auf.“

Die 50.000 Euro Hochwasserhilfe ist für die betroffenen Dekanate Homburg und Zweibrücken gedacht. Direkter Ansprechpartner für Betroffene vor Ort ist der Regionalleiter West des Diakonischen Werks Pfalz, Markus Carbon.

Spendenkonto

Evangelischen Bank eG

DE50 5206 0410 0000 0025 00

GENODEF1EK1

Stichwort: „Hochwasser Saarpfalz“

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news-4074 Wed, 22 May 2024 11:32:09 +0200 Zeitlos gut: "Kirchenmusik Festtage Pfalz" startet /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/zeitlos-gut-kirchenmusik-festtage-pfalz-startet-mit-aktion-zum-500-jubilaeum-des-evangelischen-gesangbuchs/ Das große Kirchenmusikfest der Evangelischen Kirche der Pfalz wartet mit einem vielfältigen Konzertprogramm auf. Eröffnet wird es am 8. und 9. Juni mit der Aktion „Oldies but Goldies“, die die 50 wichtigsten Lieder des Evangelischen Gesangbuchs in den Mittelpunkt stellt. Das große Kirchenmusikfest der Evangelischen Kirche der Pfalz wartet mit einem vielfältigen Konzertprogramm auf. Eröffnet wird es am 8. und 9. Juni mit der Aktion „Oldies but Goldies“, die die 50 wichtigsten Lieder des Evangelischen Gesangbuchs in den Mittelpunkt stellt.

Speyer (lk). „Geh aus mein Herz und suche Freud / In dieser lieben Sommerzeit“, so beginnt das Sommerlied von Paul Gerhardt, das erstmals 1653 veröffentlicht wurde. Es zählt zu den 50 wichtigsten Liedern des Evangelischen Gesangbuchs. Sie wurden von der Gesangbuchkommission am höchsten bewertet und werden auf jeden Fall auch im geplanten neuen Gesangbuch stehen, das 2028 erscheint. Zum Start der Kirchenmusik Festtage Pfalz stellt die Aktion „Oldies but Goldies“ diese Lieder in den Mittelpunkt und wird so sicherlich Freude in Herzen bringen – „in dieser lieben Sommerzeit.“

Kirchengemeinden in der Pfalz und Saarpfalz haben sich dazu für Samstag und Sonntag, den 8. und 9. Juni, über 20 besondere Aktionen einfallen lassen, um die Lieder in die Welt zu tragen. So lädt in Kaiserslautern die protestantische Stiftskirchengemeinde ein zu einer Singradtour von der Stiftskirche Kaiserslautern über Otterbach, Otterberg und Mehlingen wieder zurück nach Kaiserslautern. Unterwegs wird an ungewöhnlichen und schönen Orten gesungen.

Die evangelischen Kirchenchöre Alsenborn und Enkenbach singen gemeinsam mit Bewohnern des Altenheims „Haus an den Schwarzweihern“ aus der Hitliste, auf dem Speyerer Geschirrplätzel wird ein offenes Singen angeboten. In Neustadt gibt der Posaunenchor Winzingen das Marktkonzert „500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“, „Singgottesdienste“ sind in der Stadtkirche Homburg, der Christuskirche Otterbach, der Zwölf-Apostel-Kirche Frankenthal, der Johanneskirche Pirmasens und in der protestantischen Kirche in Dierbach geplant.

Zum Wachenheimer Burg- und Weinfest predigt der ehemalige Dekan Werner Schwartz auf Pfälzisch in der St. Georgskirche und es wird auch Pfälzisch gesungen. Das Thema lautet: „Was es zum Glaawe helft, wammer Kerchelieder singt". Im Kirchenbezirk Ludwighafen wird bei der Aktion „LU singt“ hintereinander an sechs Orten musiziert, parallel dazu stimmen Besucher über die Ludwigshafener Gesangbuchfavoriten ab. Die Top-5-Gesangbuchlieder werden zum großen Finale gemeinsam angestimmt.

Am 22. Juni startet dann das Band-Chorfestival in Landau, längst eine der festen Größen der Kirchenmusik Festtage Pfalz. Moderiert von Pfarrer Gunter Schmitt treten Kirchenbands und Chöre aus der ganzen Pfalz auf. Bislang sind 14 Kirchenbands und Chöre angemeldet. Sie präsentieren im Halbstundentakt ihre Musik. Zur Eröffnung mit Oberkirchenrat Markus Jäckle spielt ab 14 Uhr die NeW Brass Big Band unter Ralph „Mosch“ Himmler. Beim Abschlusskonzert um 20:30 Uhr ist die Sarah Kaiser Band zu erleben. „Es ist jedes Mal wieder ein besonderes Erlebnis, wenn die modernen Klänge durch die fast 700 Jahre alten Gewölbe schallen,“ berichtet Landeskirchenmusikdirektor Jochen Steuerwald.

Am 30. Juni finden ab 16 Uhr die Kirchenmusik Festtage Pfalz mit der traditionellen Kirchenmusikalischen Feier ihren Ziel- und Höhepunkt. Zum ersten Mal findet die Veranstaltung in der Zwölf-Apostel-Kirche in Frankenthal statt. Im Mittelpunkt stehen die „Top 5 für das neue Gesangbuch“. Sie wurden von fast 10.000 Teilnehmenden der EKD-Aktion #schickunsdeinlied auserkoren: „Geh aus, mein Herz“, „Großer Gott, wir loben dich“, „Möge die Straße“, „Von guten Mächten“ und „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Angemeldet haben sich bislang 21 Chöre mit insgesamt 300 Sängerinnen und Sängern sowie sieben Favoritchöre mit insgesamt 117 Sängerinnen und Sängern. Das Pfälzische Blechbläserensemble gestaltet das Programm mit 14 Bläserinnen und Bläsern.

„Zusätzlich gibt es noch mehr als ein Dutzend Konzerte in der Region“ freut sich Steuerwald. „Von Grünstadt bis Pirmasens, von Kaiserslautern bis Ludwigshafen lädt vieles zum Entdecken ein. Von der Marktmusik bis zur großen Oratorienaufführung und vom Kindermusical bis zur Orgelnacht.“

Mehr dazu unter:

https://oldies.lvkirchenmusikpfalz.de/veranstaltungen/

http://kirchenmusikfesttagepfalz.de

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news-4073 Tue, 21 May 2024 12:26:22 +0200 Pfälzer Sommermärchen /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/pfaelzer-sommermaerchen/ Mit Rückenwind ins Endspiel: Wir drücken der Elf von Friedhelm Funkel beide Daumen für das Pokalfinale! Mit Rückenwind ins Endspiel: Wir drücken der Elf von Friedhelm Funkel beide Daumen für das Pokalfinale!

Speyer (lk). Sie haben es ihren Fans nun wirklich nicht leicht gemacht in dieser Saison. Aber das 5:0 gegen Eintracht Braunschweig am letzten Spieltag der 2. Bundesliga macht Hoffnung und Lust auf Mehr: Nach dem geschafften Klassenerhalt steht der 1.FC Kaiserslautern am Samstag, 25. Mai im DFB-Pokalfinale in Berlin. Gegner ist kein Geringerer als der deutsche Meister Bayer Leverkusen, der in dieser Saison bisher ungeschlagen durch Liga, Pokal und Europacup gestürmt ist.

Bei allem Selbstvertrauen: Der FCK braucht Unterstützung von allen Seiten. „Wir drücken der Elf von Friedhelm Funkel beide Daumen für das Pokalfinale! Nach dem geglückten Klassenerhalt gibt es nichts mehr zu verlieren. Aber vielleicht beginnt diesmal ein neues Sommermärchen, aus Pfälzer Sicht, schon etwas früher in Berlin?", sagen Bischof Wiesemann und Kirchenpräsidentin Wüst und wünschen dem FCK viel Erfolg im DFB-Pokal-Finale am Samstag in Berlin.

Der Anstoß gegen Bayer 04 Leverkusen findet um 20 Uhr statt.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Deutsche Bischofskonferenz laden am Tag des DFB-Pokalfinales, Samstag, 25. Mai, um 12 Uhr zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche (Breitscheidplatz) in Berlin ein, der unter dem Leitthema „Teamgeist“ steht.
 
Den Gottesdienst leiten der Sportbeauftragte des Rates der EKD, Präses Dr. Thorsten Latzel (Evangelische Kirche im Rheinland) und der Sportbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Stefan Oster (Passau).
 
Am Gottesdienst wirken DFB-Präsident Bernd Neuendorf, die Sportseelsorgerin der Deutschen Bischofskonferenz, Elisabeth Keilmann, das Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Kirche und Sport der EKD, Dr. Peter Noss, und die Pfarrerin der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Dr. Sarah-Magdalena Kingreen, mit. Auch Vertreterinnen und Vertreter der Volunteers, von Fans und Polizei haben ihre Teilnahme zugesagt.

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news-4072 Fri, 17 May 2024 16:15:00 +0200 Flagge zeigen und wählen gehen /aktuelles-und-presse/pressemeldungen/detail/flagge-zeigen-waehlen-gehen/ Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Bischof Dr. Karl Heinz Wiesemann eröffnen gemeinsam die ökumenische Kampagne, mit der die christlichen Kirchen der Pfalz und Saarpfalz ein Zeichen für Menschenwürde und Demokratie und damit gegen politischen Extremismus setzen. Speyer.  Aufstehen für Menschenwürde und Demokratie – unter diesem Motto starteten am 17. Mai das Bistum Speyer und die Evangelische Kirche der Pfalz ihre gemeinsame Initiative. Vor dem Dom hissten Kirchenpräsidentin Wüst Bischof und Bischof Wiesemann die ersten Flaggen der Kampagne.

Der Bischof von Speyer erinnerte in seiner Ansprache an den Tag der Befreiung, der am 8. Mai gefeiert wurde sowie das Grundgesetz, das in wenigen Tagen 75 Jahre wird. Wiesemann resümierte: „Meine Eltern trugen die Erfahrungen der Nazidiktatur und des Krieges noch lebendig in sich. Für sie war klar, dass ein neues Deutschland und ein neues Europa entstehen muss. Deshalb haben unserer Mütter und Väter, Großmütter und Großväter, unser Land neu aufgebaut: Als einen demokratischen und freiheitlichen Rechtsstaat. Mit einem Bekenntnis zur uneingeschränkten Würde jedes Menschen. Als ein friedliches Land im Herzen eines geeinten Europa.“

„Aufstehen für die Werte, die sich aus unserem Glauben ergeben“

Doch blicke er heute mit Sorge „auf das Wiedererstarken extremistischer Kräfte, vor allem am rechten Rand. Auf Kräfte, die die Grundlagen unseres demokratischen Rechtsstaats zersetzen, das politische Klima vergiften und so die Gesellschaft spalten wollen."Deshalb sei es umso wichtiger, dass es heute heißt „Aufstehen!“ – „Aufstehen für die Werte, die sich aus unserem Glauben, unserem Menschenbild und unserer Vorstellung einer gerechten und solidarischen Gesellschaft ergeben“, so der Bischof von Speyer.

Kirchenpräsidentin Wüst äußerte: „Heute hören wir an viel zu vielen Stellen Begriffe und Sätze, die wir nie wieder hören wollten. Populistische Reden, die einfache Lösungen für komplexe Herausforderungen verheißen und den Menschen vorgaukeln, ihre Sorgen und Ängste ernst zu nehmen, wo es in Wahrheit nur um den eigenen Machtzuwachs geht. Wir hören, dass von „Freiheit“ geredet wird, aber nur die Freiheit mancher gemeint ist. Wir hören, dass es eben nicht um das Wohl des Nächsten, eines jeden Nächsten geht, sondern um Abwertung und Ausgrenzung. Wir hören Sätze eines fatalen Schwarz-Weiß-Denkens, das dem Reichtum von Gottes bunter Menschenfamilie in keiner Weise gerecht wird. Diese Haltungen sind mit dem christlichen Glauben nicht vereinbar!“

„Wir sind bereit zum Dialog mit allen. Auch mit denen, die in Sorge, die verunsichert sind.“

Wüst berichtete, dass immer mehr evangelische und katholische Kirchengemeinden in der Pfalz und Saarpfalz sich unter dem Motto „Wir sind bunt“ zusammenschließen und Menschen ermutigen, ihre Gärten und Häuser durch bunte Bänder kenntlich zu machen als Orte, in denen Menschen für eine Gesellschaft stehen, die vom Reichtum lebt und nicht von der Ausgrenzung. Die Kirchenpräsidentin wörtlich: „Denn als Christinnen und Christen grenzen wir niemanden aus. Wir sind bereit zum Dialog mit allen. Auch und gerade mit denen, die in Sorge, verunsichert und mit uns auf der Suche nach tragfähigen gesellschaftlichen Lösungen sind. Aber wir grenzen uns entschieden ab von einer Politik, die sich dem konstruktiven Dialog verweigert und unser Miteinander zerstören will. Die menschenverachtend ist und sogar Gewalt gutheißt.“

Flagge zeigen und wählen gehen!

Gemeinsam blicke man auf die anstehende Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni, bei der die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, aufzustehen und denen ihre Stimmen zu geben, die einstehen für Menschenwürde, Freiheit, für Demokratie und Solidarität. Bischof Wiesemann und Kirchenpräsidentin Wüst forderten die Besucherinnen und Besucher auf, wortwörtlich Flagge zu zeigen: „Treten Sie entschieden allen entgegen, die die Würde von Menschen missachten und Hand anlegen an die Wurzeln unserer freiheitlichen Demokratie, unseres Rechtsstaats und unseres solidarischen Miteinanders!“ 

Oberbürgermeistern Stefanie Seiler, die ebenfalls bei der Auftaktveranstaltung der Initiative vor dem Dom dabei war, bedankte sich bei Bischof Wiesemann und Kirchenpräsidentin Wüst „für dieses klare Zeichen“, denn dieses zeige Haltung, sei ein Statement beider Kirchen.

Die Veranstaltung wurde von Pastoralreferent Dr. Markus Lamm und Dekan Dr. Arne Dembek moderiert und musikalisch von dem Saxophon Quartett Famdüsax gestaltet.

Zum Hintergrund

Die Initiative "Aufstehen für..." ist ein gemeinsames ökumenisches Projekt des Bistums Speyer und der Evangelischen Kirche der Pfalz mit Fahnen, Postkarten und einer Social Media Kampagne. Die Fahnen mit dem Slogan "Aufstehen für Menschenwürde und Demokratie" werden im gesamten Bistumsgebiet gehisst und zeigen, dass die Christinnen und Christen zusammenstehen. In einer gemeinsamen Videobotschaft fordern Bischof Wiesemann und Kirchenpräsidentin Wüst die Gläubigen auf, sich an der Europa- und Kommunalwahl zu beteiligen. Die Videobotschaft kann hier gestreamt werden.

 

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