Unsere Geschichte

Unsere Landeskirche ist fortschrittlich. Ihr Motto lautet: "Mutig voranschreiten". Die pfälzische Kirchenunion 1818 hat gezeigt, was uns und unsere Geschichte auszeichnet: Mitbestimmung, Vielfalt und Vernunft. Und protestantisch sind wir auch!

Wie fortschrittlich bist DU?

Im Jahr 1818 ist unsere Landeskirche geboren und getauft worden – als eine Kirche der Union. Das 200. Geburtstagsjubiläum haben wir 2018 gebührend gefeiert. Und das zurecht. Denn unsere Protestantische Landeskirche hat eine einzigartige Geschichte. Nach jahrhundertelangem Streit zwischen den Evangelischen – den Lutheranern und Reformierten – tun sich beide in Kaiserslautern zusammen: zu einem Bündnis, zu einer Union.

Zuvor war man in der Pfalz "entzweit": In vielen Orten sind in zwei Kirchen der zwei evangelischen Konfessionen zwei Gottesdienste gefeiert worden. Man hatte sich gestritten über das Abendmahl und andere Fragen. Durch die Kirchenunion wollten die Zerstrittenen endlich wieder gemeinsam feiern. Und miteinander voran gehen. "Mutig voran." 

So heißt es in der Präambel, dem Vorwort der Vereinigungsurkunde:

"…dass es zum innersten und heiligsten Wesen des Protestantismus gehört, immerfort auf der Bahn wohlgeprüfter Wahrheit und echt religiöser Aufklärung mit ungestörter Glaubensfreiheit mutig voranzuschreiten."

Präambel der Vereinigungsurkunde

Wir leben Einheit in Vielfalt

Im Jahr 1818 auf der Generalsynode – einer großen Kirchenversammlung – in Kaiserslautern ist in diesem Sinne sehr fortschrittlich entschieden worden. Beflügelt durch die französische Revolution wird die Kirchenunion zu einer pfälzischen Revolution und zu einem besonderen Friedensschluss.

Nicht, weil das von oben beschlossen wurde, sondern weil es von unten gewollt war. Das Kirchenvolk entscheidet damals selbst und stimmt für Einheit in der Vielfalt. Für die Union. Für Miteinander statt Gegeneinander. Für Toleranz und Kompromiss.
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Wir lieben Vernunft und Toleranz

Als Glaubensgrund und Lehrnorm, wie die Vereinigungsurkunde sagt, gilt allein die Heilige Schrift. Die Bibel bleibt Grundlage. Die jeweiligen "Bekenntnisse" – die Glaubenssätze – der Lutheraner und Reformierten werden gegenseitig anerkannt.

Unterschiede werden festgestellt, aber nicht mehr darüber gestritten, wer recht hat. Beide Sichtweisen werden geachtet, wörtlich: in "gebührender Achtung" gehalten. Beachtlich und vernünftig, diese Einigung!

Die Pfälzer Kirchenunion war und ist: Ein Akt der Aufklärung. Ein Bekenntnis zur Vernunft. Ein Zeichen der Toleranz.

Darum heißen wir protestantisch

Auf dem Reichstag in Speyer 1529 sollen die "Evangelischen" von der katholischen Mehrheit und dem Kaiser wieder zurückgedrängt werden. Einige Reichsstädte und mutige Fürsten widersprechen mit einer Protestnote: Jede und jeder "solle für sich selber vor Gott stehen".

Die Protestation zu Speyer war ein Protest für die Freiheit des Glaubens. Wie sie Reformator Martin Luther gepredigt hat. Diesem Protestakt verdanken wir unseren langen Namen: Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche). Auch in aller Welt gibt es "Protestant*innen". Zur Erinnerung an die Protestation 1529 wurde unsere Zentralkirche erbaut: die Gedächtniskirche in Speyer. Natürlich mit Martin Luther in der Vorhalle.