Speyer (lk). „Gesprochen wie ein Löwe!“ oder „Gott segne dich Bro“ – Komplimente, die Pfarrpersonen im Gottesdienst eher selten zu hören zu bekommen. Dekan Paul Metzger (Ludwigshafen) bekommt derzeit viele solcher Kommentare – sein TikTok auf den neuen Social-Media-Kanälen der Evangelischen Landeskirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche), in dem er erklärt, warum Kirche gar nicht unpolitisch sein kann, wurde über 173.000 Mal angesehen. Auf Instagram teilte unter anderen der Schlagzeuger der Band „Die Ärzte“, Bela B, Dekan Metzger in seiner Story. Auch Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst kann sich über Zuspruch einer jüngeren Zielgruppe freuen: Als sie im Start-Video auf Instagram und TikTok unter „wersglaubt.wirdselig“ den Social-Media-Trend mitmachte, bei dem die Jugendsprache der Generation Z überspitzt aufgegriffen wird, schrieben Userinnen: „Slay Queen!“ oder „Wer ist diese Diva?“.
Lara Sturm, verantwortlich für das Konzept, erklärt: „Wir setzen auf Themen, nicht auf Einzelpersonen. Stattdessen haben wir ein gemeinsames Netzwerk mit verschiedenen Creator*innen aufgebaut.“ Das Team ist breit aufgestellt - von der Kirchenpräsidentin über Pfarrpersonen bis hin zu Vikar*innen. Haupt- und Ehrenamtliche sind dabei.
"Aktuelle Studien zeigen, dass die Kirche mehr als 90 Prozent ihrer Mitglieder auf den bisherigen Kommunikationskanälen nicht erreicht, vor allem jüngere unter 45 Jahren“, sagt Sturm aus dem Referat Kommunikation und Presse. „Niedrigschwellige, digitale Angebote sind eine Riesenchance.“ Christliche Botschaften, die Hoffnung und Trost vermitteln, sprechen die Menschen auch in der heutigen Zeit an, die von Umbrüchen und Unsicherheit geprägt ist, ist sich Sturm sicher.
Die Kanäle konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte: niedrigschwellige Glaubensangebote, digitale Seelsorge und meinungsstarke Beiträge. Niedrigschwellige Glaubensangebote können beispielsweise drei Bibelzitate zu einer Thematik sein oder kleine Kasualien für den Alltag. Durch Meinungsbeiträge soll das „Markenprofil der Kirche“ geschärft werden, Werte und Meinungen können theologisch begründet werden. Im Bereich der digitalen Seelsorge wird sich mit vermeintlichen Tabu-Themen wie Trauer oder mentale Gesundheit befasst. „Dabei treten digitale und analoge Angebote nicht in Konkurrenz“, so Sturm, „viel mehr sind digitale Angebote als Ergänzung zu verstehen, die Hemmschwellen senken können, sich mehr mit seinem Glauben zu befassen und sich zu informieren, was Kirche vor Ort anbietet.“
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