Blick über herbstliche Reben auf die Protestantische Kirche in Kirchheim. © Melanie Hubach

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Am 17. Mai fand der 8. Kirchliche Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt statt.

Sich nicht vom Bösen überwinden lassen, aber auch weiterhin als Christinnen und Christen für eine atomwaffenfreie Welt und den Frieden eintreten, dies betonten die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, und der Weihbischof des Bistums Speyer, Otto Georgens, beim Kirchlichen Aktionstag am Fliegerhorst Büchel, zu dem rund 120 Christinnen und Christen gekommen waren.

„Vor vier Jahren stand ich zum ersten Mal hier vor den Toren des Fliegerhorstes Büchel. Fand damals schon die Spannung schwer auszuhalten. Idyllische Wiesen, grasende Kühe, verschlafene Dörfer auf dem Weg hierher“, meinte die Kirchenpräsidentin. „Und hier dem Tor das Ende jeder Idylle, die Option totaler Vernichtung. Vier Jahre später hat sich daran gar nichts geändert. Im Gegenteil“, fügte sie hinzu. Heute sei diese Spannung noch schwerer auszuhalten, weil sich mittlerweile die Gewaltspirale weltweit mit unglaublicher Geschwindigkeit weiterdrehe, der einem das Gefühl gebe, mehr denn je am Rand eines Abgrunds zu stehen, so Dorothee Wüst. „Dieser Ort ist bedrohlich. Weil es ihn gibt. Und weil die Waffen, die hier lagern, real sind. Sie dienen dazu, Böses mit Bösem zu überwinden. Und das lässt sich nicht schönreden, sondern erfordert Klartext“, machte die pfälzische Kirchenpräsidentin deutlich.

„Die Frage, die wir uns deshalb stellen müssen, lautet: Wie können wir Gewalt eindämmen? Wie können wir Gewalt überwinden? Natürlich gibt es darauf keine einfachen Antworten“, betonte der Speyerer Weihbischof Otto Georgens mit Blick auf die Gewalt überall in der Welt. Gelingende Versöhnung könne aber weder gemacht noch eingefordert werden, sie sei ein Geschenk, dem ein sehr langer Prozess der schmerzhaften Begegnung vorausgehe, gab er zu bedenken. Und dabei dürfe man auch nicht blauäugig sein. „Die vorrangige Option für die Gewaltfreiheit schließt nicht aus, dass Gewalt legitim sein kann, selbst wenn sie im Dienst des Friedens steht“, machte der Bischof deutlich.

„Wir erleben gerade, wie intensiv die Debatte um einen europäischen atomaren Schutzschild geführt wird. Dies zeigt uns, welche große Relevanz dieses Thema hat. Wir als Kirchen sollten uns aktiv in diesen Diskurs einbringen“, so Weihbischof Georgens mit Blick auf Büchel. Ausgehend von der grundsätzlichen ethischen Ablehnung von Atomwaffen blieben die Kirchen davon überzeugt, dass die Welt aus dem Konzept der nuklearen Abschreckung aussteigen müsse, fügte er hinzu.

Die Ukraine und der Nahe Osten zeige, dass Frieden nicht selbstverständlich sei. Auch scheine die Missachtung von Menschenrechten und Menschenwürde neue Normalität zu sein, warnte die Kirchenpräsidentin. Dabei müsse die Kirche klar machen, wo sie stehe: „Immer auf der Seite der Friedfertigen und Friedenswilligen. Immer auf der Suche nach einem Frieden, der mehr ist als die Abwesenheit von Waffen. Wir sind und bleiben Pazifisten“, unterstrich Dorothee Wüst. Dazu gehöre, Gewalt als billige Form zur Friedenssicherung abzulehnen und einzutreten für Menschen, ihre Freiheit, ihre Würde und ihrem Recht auf Leben.

„Und mit dieser Haltung, stehe ich hier in Büchel, wo es nun tatsächlich gar nicht so schwer ist, eine eindeutige Position einzunehmen. Ich kann Waffen grundsätzlich und unter allen Umständen ablehnen oder sie als das kleinere Übel, als Mittel zum Lebenszweck zähneknirschend akzeptieren – Atomwaffen stehen auf einem anderen Blatt“, betonte die Kirchenpräsidentin. In ihrer Reichweite seien sie nicht begrenzbar, ihr Ziel sei flächendeckende Auslöschung, sie dienten nicht der Selbstverteidigung oder dem Lebensschutz, sondern zielten auf blindwütigen Tod all dessen, was Gott geschaffen hat“, erläuterte sie und machte deutlich: „Atomare Abschreckung kann und darf nicht Teil militärischer Strategien und politischer Winkelzüge sein. Atomwaffen dienen keinem anderen Zweck, als Böses mit Bösem zu überwinden. Und das kann nicht gut sein und ist nicht akzeptabel. Egal unter welchen Umständen.“

Und Weihbischof Georgens unterstrich: „Wir erleben eine Zeit der Gewalt, wachsende Unordnung und starken Druck auf die zivilisatorischen Grundlagen, die wir als selbstverständlich erachtet haben. Aber wie die Christen in früheren Zeitaltern glauben wir daran, dass Gott sich letztlich stärker erweisen wird als die Mächte des Bösen und der Gewalt.“

„Es ist wichtig in diesen Tagen, Nein zu sagen zu Atomwaffen und einer weiteren Aufrüstung“, unterstrich auch Simon Boedeker von Ohne Rüstung leben in Büchel. Das nukleare Tabu werde von vielen angetastet. „Dem müssen wir weiter klar und deutlich widersprechen. Denn Sicherheit wird es nur ohne und nicht mit Atomwaffen geben“, machte er deutlich. Martin Singe vom Protestbündnis in Nörvenich, wo derzeit die Kampfflugzeuge aus Büchel ausgelagert sind, mahnte, dass sich die Bundeswehr an Völkerrecht halten müsse. „Atomwaffeneinsätze widersprechen dem, doch die Bundeswehrpiloten proben dies immer wieder“, kritisierte er. Dagegen müsse es weiterhin Proteste geben, in Nörvenich, und dann auch wieder in Büchel, wenn hier die neuen Kampfflugzeuge stationiert würden. „Wir müssen nicht kriegstüchtig, sondern friedensfähig werden“, betonte Martin Singe. Und Dr. Eberhard Müller von der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden in Württemberg, verwies auf das Ökumenische Friedenszentrum am Rande des Deutschen Evangelischen Kirchentages vor wenigen Tagen in Hannover und den dort beschlossenen Christlichen Friedensruf. „Dieser ist auch eine deutliche Stimme für eine atomare Abrüstung und für Frieden“, so Eberhard Müller.

Gemeinsam wurde in Büchel gefeiert, gesungen und gebetet. Doch es lag auch Wehmut in der Luft bei diesem Kirchlichen Aktionstag, den es seit 2018 in Büchel gibt. Denn es war der letzte Aktionstag in dieser Form. Viele bedauerten dieses Aus. „Das war hier immer mehr als nur ein Gebet, es war auch ein Treffpunkt für Gespräche, für Wiedersehen, für Gedankenaustausch. Das wird fehlen“, so Simon Boedeker. Die Projektgruppe, die seit 2018 diese Aktionstage organisiert, will sich im Juli wieder treffen, um über den künftigen kirchlichen Protest gegen Atomwaffen in Büchel zu beraten.

Infos im Internet unter: www.KirchenGegenAtomwaffen.wordpress.com

8. Kirchlicher Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt: Die Beteiligten am Gottesdienst mit Gregor Rehm (Friedensbeauftragter der pfälzischen Kirche), Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, Weihbischof Otto Georgens und Diakon Horst-Peter Rauguth (v. l.). Foto: Dieter Junker

Zum 8. Kirchlichen Aktionstag am Fliegerhorst Büchel waren rund 120 Christinnen und Christen gekommen. Foto: Dieter Junker

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