Die Unterstützung für die Menschen in der Ukraine reißt nicht ab. Aus Lachen-Speyerdorf soll ein neuer Hilfstransport starten. Dafür bittet der Arbeitskreis Ukraine-Pfalz um Spenden.
Lachen-Speyerdorf, Speyer (lk). Der Arbeitskreis Ukraine-Pfalz der Protestantischen Landeskirche (Evangelische Kirche der Pfalz), die Protestantische Kirchengemeinde Lachen-Speyerdorf (Kirchenbezirk Neustadt) und die Evangelische Gemeinschaft Lachen-Speyerdorf bereiten für Ende Februar einen neuen Hilfstransport in die Ukraine vor. Wie bei den vorherigen Transporten werden viele Güter des täglichen Bedarfs benötigt, allerdings dienen diese dieses Mal quasi als "Beiwerk". Mit ihnen soll der Transport einer Zahnarztpraxis nach Kiew ergänzt werden.
Gesammelt werden nur Dinge, die von der Ukraine erbeten wurden, informiert der Arbeitskreis. Dazu gehören Winterkleidung, Decken und Schlafsäcke, aber auch Medikamente und medizinisches Verbrauchsmaterial sowie haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, Heizgeräte, Powerbanks, Wasch- und Reinigungspulver, Geschirrspülmittel, Tablets, Laptops und Mobiltelefone sowie Geldspenden.
"Bei Sachspenden freuen wir uns, wenn sie in Tüten oder Kartons verpackt sind, denn dann können sie leichter verladen werden. Mit den Geldspenden werden die Kosten rund um den Transport finanziert", erklärt Pfarrer Stephan Oberlinger. Außerdem sollen auch andere Hilfsprojekte in der Ukraine unterstützt werden.
"Nachdem wir im Herbst einen Aufruf für eine Zahnarztpraxis teilten, erfuhren wir eine unglaubliche Resonanz", teilt er weiter mit. Die Landeszahnärztekammer, diverse Hilfsorganisationen und auch verschiedene Zahnärzte kamen auf unterschiedlichen Wegen auf den Arbeitskreis zu. So kam schließlich auch ein Kontakt nach Speyer zustande, wo Dr. Otto Müller seine Zahnarztpraxis aufgegeben hatte und diese als Spende an den Arbeitskreis herantrug. "Ich hatte den Bericht im Radio gehört, bei dem erwähnt wurde, dass eine ukrainische Zahnarztpraxis Hilfe braucht, nachdem sie zerbombt wurde. Das hat mich motiviert, meine Praxis, die bereits geschlossen war, nicht zu verkaufen, sondern besser zu spenden", sagt er. Die Einrichtung ist noch gut und neuwertig.
Im Februar wird die Praxis von einer Neustadter Firma in Speyer abgebaut und in Lachen-Speyerdorf zwischengelagert, bevor es dann mit den Hilfsgütern nach Kiew geht. Dort wird die Praxis sehnsüchtig von Andrij Daniltschuk erwartet. Der Zahnarzt aus Kiew ist dankbar, dann wieder Menschen behandeln zu können: "Sie unterstützen uns in der schwierigen Zeit – nachdem unser Lebenswerk von einer russischen Rakete zerstört wurde", sagt er. Andrij Daniltschuk, seine Frau und die Mitarbeitenden können mit der gespendeten Praxisausstattung wieder arbeiten und ihre Landsleute zahnärztlich versorgen. "Ich bin zutiefst dankbar für die Hilfe", so der Zahnarzt aus Kiew.
Für den Transport steht ein 40-Tonnen-Lkw zur Verfügung. Partner in Kiew verteilen die humanitären Hilfen dann entsprechend weiter, unter anderem an Krankenhäuser oder in den Osten des vom Krieg erschütterten Landes. Der nächste Transport ins westukrainische Mukatschewo ist für Anfang April geplant.
Info
Spenden können vom 6. bis 10. Februar täglich von 18 bis 19 Uhr in Lachen-Speyerdorf an der Halle hinter dem Lidl-Markt (Beschilderung ab Conrad-Freytag-Straße folgen) abgegeben werden.
Bei Fragen zur Spendenannahme steht Johannes Müller unter 0157 – 39 40 65 89 zur Verfügung.
Spendenkonto:
Protestantisches Verwaltungsamt für Lachen-Speyerdorf
IBAN: DE08 5465 1240 1000 4249 01
Sparkasse Rhein-Haardt
Verwendungszweck: Ukrainehilfe Lachen