Anlässlich des Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine betont Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die Sehnsucht nach einem gerechten Frieden, "der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg".

Anlässlich des Jahrestags des russischen Angriffs auf die Ukraine betont Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die Sehnsucht nach einem gerechten Frieden, "der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg".

Speyer (lk). Waffen könnten Schlimmeres verhindern, würde aber keinen Frieden schaffen, so Wüst. "Wir haben lernen müssen, dass der Prüfstein für Pazifismus nicht der Frieden ist, sondern der Krieg." Sie rief dazu auf, vor der Kriegslogik nicht einzuknicken: "Wir sind und bleiben Anwältinnen und Anwälte des Friedens und dürfen nicht klein beigeben vor der Realität eines Krieges."

Christinnen und Christen machte sie Mut, Not und Angst, Hoffnung und Versagen, Schuld und Unsicherheit Gott zu bringen. "Wir sind auf Gottes Geist und Zuspruch angewiesen. Deshalb beten wir, reden und stammeln und stottern unsere Not in Gottes Ohr."

Gemeinsam mit Bischof Karl-Heinz-Wiesemann lädt Kirchenpräsidentin Wüst Kirchengemeinden und Pfarreien in der Pfalz zu Friedensgebeten ein, um gemeinsam der Opfer zu gedenken, für den Frieden zu beten und Menschen in ihrer Not beizustehen. Die beiden leitenden Geistlichen danken den Menschen und Gemeinden in der Pfalz und der Saarpfalz "für zahlreiche Zeichen gelebter Solidarität, für die Unterbringung und Unterstützung von Geflüchteten, für Wärmestuben und Essensausgaben für Bedürftige – aber auch für die vielen Friedensgebete, die seither gefeiert werden als Ausdruck unseres Vertrauens in Jesus Christus, der allein unser Friede ist".

Im Speyerer Dom findet am 24. Februar, um 18.30 Uhr ein Friedensgebet mit Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann und Oberkirchenrat Markus Jäckle statt. Gestaltet wird der Gottesdienst von der Dompfarrei Pax Christi und der Protestantischen Gesamtkirchengemeinde Speyer. Geflüchtete aus der Ukraine, zu denen über Hilfsaktionen direkte persönliche Kontakte bestehen, werden in die Gestaltung eingebunden. Das Friedensgebet schließt dabei bewusst an die Lichterkette quer durch die Speyerer Innenstadt an, zu der ab 18 Uhr das Bündnis für Demokratie und Zivilcourage Speyer aufruft.

In der Stiftskirche in Kaiserlautern gibt es am 24. Februar ab 18.30 Uhr ein ökumenisches Friedensgebet mit Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, dem katholischen Dekan Steffen Kühn, dem evangelischen Dekan Richard Hackländer, Eberhard Ramme von der Selbstständigen evangelisch-lutherischen Kirche und anderen Mitwirkenden wie der Friedensinitiative Westpfalz und dem Jugendparlament Kaiserslautern. Im Anschluss ist eine Lichterkette rund um die Stiftskirche geplant.

Hintergrund

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) rufen zum gemeinsamen Gebet für den Frieden in der Ukraine auf.  Zum ersten Jahrestag des russischen Angriffskrieges sollen am 24. Februar 2023 an vielen Orten und in den sozialen Medien Friedensgebete stattfinden, in denen für das Ende des Leids in der Ukraine gebetet wird. Unter dem Hashtag #pray4ukraine soll dieses vielstimmige Gebet im Internet breit sichtbar werden.

Foto: Fundus/Katharina Pfuhl

Foto: Fundus/Katharina Pfuhl