von Eva Stern
Bereits am Freitagabend hatten sich die Synodalen bei einem Informationsabend unter dem Titel „Entstellter Himmel“ mit dem Thema Sexualisierte Gewalt in Kirche und Diakonie beschäftigt und das Schutzkonzept erarbeitet. Mit Matthias Schwarz nahm auch ein Betroffener und Mitglied im Betroffenenforum der EKD an der Veranstaltung teil.
Mit der Verabschiedung eines Schutzkonzeptes für die derzeitige Legislaturperiode geht die Landessynode mit gutem Beispiel voran und gibt das Signal an alle Ehren- und Hauptamtlichen in der Landeskirche, dass jede einzelne Person, jedes Organ und jede Einrichtung in der Landeskirche eine (Mit-)Verantwortung für den Schutz vor sexualisierter Gewalt trägt.
„Die ForuM-Studie hat sehr deutlich formuliert, dass wir unsere Haltung ändern müssen: Niemand darf wegsehen, niemand darf sich für unzuständig erklären, wenn sexualisierte Gewalt im kirchlichen Kontext ausgeübt wird, niemand darf Meldungen über Vorfälle bagatellisieren oder gar ignorieren. Jede und jeder von uns trägt Verantwortung“ appelliert Oberkirchenrätin Bettina Wilhelm. Daraus folge: Hinschauen - helfen - handeln! „Nur so gelingt es, dass Kirche ein Schutzraum wird und die gravierenden Fehler der Vergangenheit nicht wieder passieren“, so Wilhelm.
Erstmals Bilanz veröffentlicht
Das zweite große Thema des Tages war der Haushalt. Erstmals wurde für die Landeskirche eine Bilanz erstellt. Die Bilanz gibt Auskunft über die Vermögenslage der Landeskirche. Das Vermögen der Kirchengemeinden und Kirchenbezirke ist hier nicht miterfasst. Da es sich um die Eröffnungsbilanz 2024 handelt, wurde sie der Synode zusammen mit dem Haushaltsbuch 2025 und 2026 vorgelegt. Das Eigenkapital beträgt 210,7 Millionen Euro. „Ein ausreichendes Eigenkapital für eine Einrichtung wie die Landeskirche, deren Haushaltsvolumen ca. 220 Millionen Euro beträgt“, erläuterte die zuständige Oberkirchenrätin Karin Kessel.
Die pfälzische Landessynode hat den Haushalt für die Jahre 2025 und 2026 verabschiedet. Der größte Ausgabeposten im landeskirchlichen Haushalt für die Jahre 2025 und 2026 sind mit rund 130 Millionen Euro die Personalausgaben – eine besondere Herausforderung angesichts der stagnierenden Kirchensteuereinnahmen, die sich ebenfalls um rund 130 Millionen Euro bewegen werden,
„Die mit dem Priorisierungsprozess ebenfalls verbundenen Konsolidierungsmaßnahmen sind und bleiben zwingend erforderlich“, machte die Dezernentin deutlich.
In diesem Bewusstsein endete die achte Tagung der 13. Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz an diesem Samstag. Die neunte Tagung wird vom 21. bis 24. Mai 2025 in Speyer stattfinden.