Ohne ehrenamtlichen Einsatz könnte die Kirche viele Projekte nicht umsetzen. Dazu gehört die Suppenküche an der Ludwigshafener Apostelkirche. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst dankte den Freiwilligen für ihren Einsatz.
Ludwigshafen, Speyer (lk). Rund 16.000 Frauen und Männer engagieren sich ehrenamtlich in der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) sowie 5.000 Menschen in ihrer Diakonie. Ehrenamtliche beleben Kirchen und Gemeindehäuser mit Veranstaltungen und Angeboten, bereichern Gottesdienste mit Musik, unterstützen ihre Mitmenschen, die Hilfe in besonderen Situationen oder im Alltag benötigen. Dieses Engagement ist nicht selbstverständlich, es ist ein Geschenk.
Suppenküche ein "Leuchtturmprojekt der Liebe"
Ehrenamtliche sind landeskirchenweit aktiv. Wie überall gibt es auch im Protestantischen Kirchenbezirk Ludwigshafen Projekte, die maßgeblich durch sie unterstützt werden, darunter das Café Asyl, die Kindervesperkirche, ein Mittagstisch für Senioren oder die Städtepartnerschaft mit dem französischen Lorient. Auch die Suppenküche an der Apostelkirche gehört seit fast 30 Jahren dazu. Alle Gemeinden im Kirchenbezirk unterstützen das Projekt. So stellen sie sicher, dass Bedürftige montags bis freitags willkommen geheißen werden und nicht nur eine warme Mahlzeit bekommen.
Der Kirchenbezirk Ludwigshafen und die Landeskirche dankten am Montag den Ehrenamtlichen der Suppenküche. Für Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst war dies ein Auftakt für weitere Treffen mit Freiwilligen, um mit ihnen über ihre Aufgaben, Herausforderungen und Ideen zu sprechen.
Dekan Paul Metzger bezeichnete die Ehrenamtlichen als wichtige Botschafter der Kirche, die Gottes Werk der Nächstenliebe schaffen. Dem schloss sich die Kirchenpräsidentin an. Dorothee Wüst nannte die Suppenküche ein "Leuchtturmprojekt der Liebe" - gerade im vergangenen Winter, der das Thema Armut aktuell ins Bewusstsein gerufen hat.
Ehrenamtliches Handeln wirkt auch politisch
Bewegend berichtete sie von Menschen in sozialen Brennpunkten, die alle Hoffnung verloren haben, dass sie der Gesellschaft etwas bedeuten. Diese Menschen, so Wüst, hätten nie Chancen auf ein gutes Leben gehabt. Deshalb sei es so wichtig, dass sie wahrgenommen werden und dass ihnen Türen zu Teilhabe, Bildung, Gerechtigkeit und Auskommen geöffnet werden.
Darin sieht sie eine politische Aufgabe. Aber: "Politik machen nicht ,die da oben‘, sondern wir alle", machte die Kirchenpräsidentin deutlich. "Wir tun das auch durch unser Handeln, wie zum Beispiel in der Suppenküche." Hier bekämen Menschen nicht nur ein Mittagessen, sondern auch Aufmerksamkeit und liebevolle Zuwendung – und dies auf Augenhöhe. "Das ist Ihrer aller Verdienst", betonte Wüst.
Der ehrenamtliche Einsatz für andere sei notwendig, aber nicht selbstverständlich. Deshalb dankte sie den Freiwilligen, "dass Sie mit dem Herzen sehen und damit Augen öffnen, Blickrichtungen verändern und Perspektive geben. Danke, dass Sie so segensreich für Menschen da sind, die sich alles andere als gesegnet fühlen. Danke, dass in Ihnen ein Gott mitten unter uns ist, der die Menschen sieht und liebt".