Vom 5. bis 22. September ist in der Speyerer Gedächtniskirche die Ausstellung „Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben.“ zu sehen. Auch das vielfältige Begleitprogramm - vom Gottesdienst mit anschließendem Brunch über einen Filmabend bis zur Podiumsdiskussion - bietet Besucherinnen und Besuchern Gelegenheit, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen.

Vom 5. bis 22. September ist in der Speyerer Gedächtniskirche die Ausstellung „Was bleibt. Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben.“ zu sehen. Auch das vielfältige Begleitprogramm - vom Gottesdienst mit anschließendem Brunch über einen Filmabend bis zur Podiumsdiskussion - bietet Besucherinnen und Besuchern Gelegenheit, sich mit der eigenen Endlichkeit auseinanderzusetzen.

Speyer (lk). „Sich mit der eigenen Vergänglichkeit auseinanderzusetzten, ist kein schönes Thema. Das Thema Tod ist und bleibt leider häufig ein Tabuthema: Darüber spricht man nicht“, sagt Gabriele Rath. Als Beauftragte für das Fundraising in der Evangelischen Kirche der Pfalz weiß sie, wie schwer sich Menschen damit tun können, ihr Erbe zu ordnen. Dabei „lebt es sich leichter, wenn man seinen Nachlass geregelt hat, am besten bezieht man die Kinder und Erben in diesen Prozess mit ein. Denn häufig wird das Erbe zum Streitthema. Dem kann man vorbeugen. Mit der Ausstellung nähert man sich auf persönlichem Weg diesem Thema und kann dann die eigene Position klären.“ Gemeinsam mit Ingo Martin, ihrem Kollegen im Diakonischen Werk Pfalz, hat sie die Ausstellung nach Speyer geholt und das Begleitprogramm erstellt. Kooperationspartner ist die Gedächtniskirchengemeinde.

Punkt statt Fragezeichen

„Du bleibst - auch nach dem Ende dieses Lebens - in meinem Gedächtnis und in meiner Liebe.“ Diese Zusage Gottes an die Menschen und christliche Kernbotschaft spiegelt sich im Titel der Ausstellung „Was bleibt.“. Es ist keine Frage, sondern eine Aussage: Spuren der Liebe, Gedanken, Ideen, Erinnerungen, gute Taten. Das alles bleibt. Auch der Untertitel: „Weitergeben. Schenken. Stiften. Vererben.“ weist darauf hin, dass es bei dem Bleibenden um mehr geht als um Materielles: um Werte und Erinnerungen zum Beispiel. Und verschenken kann man auch Gegenstände, die Erinnerungsstücke sind - und deshalb kostbar. Darauf verweist das Leitmotiv der Ausstellung: die Schatzkiste des Lebens. Auf mehreren Schautafeln stellen verschiedene Menschen ihre „Lebensschätze“ vor. Das ist zum Beispiel die alte Kamera, die alle wichtigen Ereignisse des Lebens festgehalten hat oder der geliebte Teddy aus der Kinderzeit oder die Erinnerungen an Omas duftenden Apfelkuchen. Den Beispielen folgend sind auch die Besucherinnen und Besucher eingeladen, ihre Schatzkiste des Lebens symbolisch oder gedanklich zu füllen. „Wir wollen damit einen Denkprozess anschieben und die Menschen ermutigen, die große Scheu vor dem Thema Tod zu überwinden. Das kann zunächst jeder und jede für sich allein. Die Ausstellung ist aber auch ein erster Anstoß, miteinander und über Generationen hinweg ins Gespräch zu kommen“, erklärt Gabriele Rath.

Gutes tun – über den Tod hinaus

Darüber hinaus geben die Ausstellung und die Begleitvorträge Informationen zum „Weitergeben, Schenken, Stiften, Vererben und Vorsorgen“. Denn natürlich greift „Was bleibt.“ auch den Gedanken des gemeinnützigen Vererbens auf und knüpft dabei an die lange Tradition des Schenkens und Stiftens zugunsten gemeinwohlorientierter Zwecke an. „Es sind oft Menschen, denen der Glaube einen Starken Halt im Leben gegeben hat, oder die in einer Lebenskrise durch kirchliche Institutionen im weitesten Sinne und insbesondere Mitarbeitende Erleichterung, Hilfe oder gar Rettung erfahren haben, die aus tiefer Dankbarkeit ihr Erbe schenken oder stiften“, sagt Gabriele Rath. Diese könnten sich sicher sein, dass Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit auch dank ihres Erbes fortbestehen und anderen Menschen zuteilwerden.

Öffnungszeiten:

Dienstags bis samstags: 10 bis 17 Uhr, jeweils ab 15 Uhr sind Begleitpersonen für den Gang durch die Ausstellung vor Ort

Sonntags: 14 bis 17 Uhr

Die Vernissage mit Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Landesdiakoniepfarrer Albrecht Bähr findet am Donnerstag, dem 5. September um 19 Uhr in der Gedächtniskirche Speyer statt.

Das Begleitprogramm zur Ausstellung finden Sie hier: was bleibt | Evangelische Kirche der Pfalz (evkirchepfalz.de)

Fundraiserin Gabriele Rath möchte mit der Ausstellung Menschen ermutigen, die Scheu vor dem Thema Tod zu überwinden. ©lk/Krümpelmann