Am Samstag, 17. Mai, steht in Büchel in der Eifel am dortigen Bundeswehr-Fliegerhorst der 8. Kirchliche Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt an.

Dabei wird vor dem Haupttor des Luftwaffenstützpunktes ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, daneben gibt es ein Informations- und Kulturprogramm. Aufgerufen zu dem Aktionstag haben Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen, dem Bistum Trier und der katholischen Friedensbewegung pax christi.

Predigen werden in dem Gottesdienst die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und der Speyerer Weihbischof Otto Georgens. Otto Georgens ist seit 1995 Weihbischof im Bistum Speyer und Domprobst von Speyer. Er war bis 1986 Sekretär des Speyerer Bischofs, danach Pfarrer in Eppenbrunn und seit 1994 Dekan des Dekanats Speyer. Dorothee Wüst ist seit 2021 Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz. Die gebürtige Pirmasenserin war Pfarrerin in Kaiserslautern und Weilerbach, ab 2012 Dekanin in Kaiserslautern und ab 2018 Oberkirchenrätin der pfälzischen Landeskirche. Sie predigte bereits 2021 beim 4. Kirchlichen Aktionstag in Büchel.

Der Kirchliche Aktionstag beginnt um 11 Uhr mit Musik und der Vorstellung von Überlebenden der Atombombenabwürfe in Japan und jüngeren Menschen, die sich gegen Atomwaffen, engagieren. Mit dem Läuten der Glocke auf der Friedenswiese um 11.55 Uhr wird der Gottesdienst vor dem Haupttor beginnen. Mitwirkende sind neben der Kirchenpräsidentin und dem Weihbischof auch Diakon Horst-Peter Rauguth von pax christi sowie Gregor Rehm von der Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Evangelischen Kirche der Pfalz.

Nach der Mittagspause startet um 14 Uhr das Kulturprogramm mit Beiträgen von Simon Boedeker (Ohne Rüstung leben), Martin Singe (Komitee für Grundrechte und Demokratie und Friedensforum Bonn) sowie Dr. Eberhard Müller (Evangelischer Arbeitskreis für Kriegsdienstverweigerung und Frieden Württemberg und Mitglied der Projektgruppe). Daneben gibt es musikalische Beiträge mit der Gruppe „Rostlos“.

Die seit Dezember 2017 bestehende Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“, der Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensbewegung pax christi angehören, organisiert bereits seit 2018 diese Aktionstage. 2018 predigte der damalige EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms vor rund 500 Menschen am Haupttor, ein Jahr später kamen mehr als 1000 Christinnen und Christinnen zum Aktionstag, bei dem die frühere EKD-Ratsvorsitzende und hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann im Gottesdienst die Predigt hielt.

Der 3. Kirchliche Aktionstag, bei dem die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, und der Präsident von pax christi Deutschland, der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, predigten, fand aufgrund der Corona-Pandemie nur virtuell statt. 2021 wurde der Aktionstag aufgrund der Pandemie vor nur rund 80 Personen in Büchel begangen, die Veranstaltung wurde allerdings auch online übertragen. Dabei predigten beim Aktionstag erneut Bischof Peter Kohlgraf sowie die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst.

Beim 5. Kirchlichen Aktionstag hielt das Zentralausschuss-Mitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen, der mennonitische Theologe Professor Dr. Fernando Enns (Hamburg), vor rund 100 Besuchern die Predigt im Gottesdienst. 2023, als der frühere badische Landesbischof Professor Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh in Büchel predigte, nahmen rund 120 Christinnen und Christen am Aktionstag teil. Und im vergangenen Jahr nahmen ebenfalls rund 120 Menschen am Gottesdienst teil, in dem der EKD-Friedensbeauftragte Landesbischof Friedrich Kramer die Predigt hielt.

Der nun 8. Kirchliche Aktionstag 2025 wird allerdings der letzte Aktionstag in dieser Form sein. Wie danach ein kirchlicher Protest gegen die Atomwaffen in Deutschland aussehen wird, will die Projektgruppe nach dem Aktionstag besprechen.

Teilnehmer*innen beim 5. Kirchlichen Aktionstag im Jahr 2023. Foto: Gregor Rehm