Kirchenpräsidentin Wüst erinnert in ihrer Osterbotschaft 2025 an die Kraft der Auferstehung und die unerschütterliche Hoffnung, die der christliche Glaube schenkt. Sie fordert dazu auf, sich als "Stehaufmenschen" für das Leben stark zu machen – gerade in einer Welt, die von Tod und Leid durchzogen ist. Der Glaube an den auferstandenen Christus gibt Halt, Orientierung und Kraft, immer wieder aufzustehen.

Speyer (lk). In ihrer Osterbotschaft 2025 ermutigt Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst die Menschen, sich trotz aller Krisen nicht entmutigen zu lassen. Die Auferstehung Jesu Christi sei mehr als eine Glaubensaussage – sie sei eine Kraftquelle für den Alltag und ein Aufruf, sich dem Tod in all seinen Formen entgegenzustellen.

Ostern als Einladung zum Leben

„Ostern macht uns zu Stehaufmenschen“,

sagt Dorothee Wüst mit Blick auf die biblische Überlieferung vom leeren Grab: Aufstehen trotz Erschöpfung, Zweifel und Angst. Aufstehen gegen Krieg, Ungerechtigkeit und Ausgrenzung. Aufstehen gegen das, was Leben kleinmacht.

„Der Tod zieht uns den Boden unter den Füßen weg. Als Ungerechtigkeit, als Gewalt, als Existenznot. Aber kein Gesicht des Todes hat das letzte Wort. Solange Gott das Sagen hat."

„Der Glaube stellt sich gegen die Schwerkraft des Todes“ 

Wüst erinnert daran, dass die Auferstehung Jesu nicht spektakulär beginnt, sondern im Stillen – mit einer Frage: „Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?“ (Lk 24,5). Diese Worte seien für die Frauen am Grab damals wie für uns heute ein Wendepunkt. „Der Glaube stellt sich gegen die Schwerkraft des Todes.“ Christinnen und Christen schöpfen ihre Kraft aus der Mitte ihres Glaubens – dem auferstandenen Christus.

„Er gibt Halt, wo alles schwankt. Wo ich falle, richtet er mich auf.“

Der Glaube sei kein Schutz vor dem Schmerz, aber eine Kraft, „die sich dem Sog des Todes widersetzt“.

Zeugnisse des Lebensmuts – weltweit und ganz nah

Beispiele für diese Kraft begegnen Wüst weltweit und im Alltag. In der Ukraine, wo Schulkinder den Unterricht im Luftschutzkeller fortsetzen. In West-Papua, wo sich Menschen trotz Gewalt und Repression für Gerechtigkeit einsetzen. In ihrer eigenen Nachbarschaft: „Eine Freundin, die viel Leid erlebt hat, steht trotzdem immer wieder auf. Sie gibt sich nicht auf. Sie richtet andere auf.“

„Mutig auf der Spur des Lebens“

Die Osterbotschaft sei deshalb aktueller denn je. Angesichts globaler Konflikte, gesellschaftlicher Spannungen und persönlicher Erschütterungen fordert Wüst eine Haltung des Widerstands gegen die Macht des Todes:

„Nicht lebensmüde, sondern todesmüde. Nicht todesmutig, sondern lebensmutig. Mutig auf der Spur des Lebens.“

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. Foto: lk/Landry