Speyer (lk). Andachten, Anstöße und Gebete werden über Telefon, Homepage oder soziale Netzwerke geteilt. Was vor der Pandemie noch selten war, gehört inzwischen an vielen Orten zum ständigen Angebot und bereichert das Gemeindeleben. Die Erfahrung: Neue Formate der Verkündigung können auch weitere Menschen ansprechen. Einige Beispiele aus der Praxis, die wir in den kommenden Wochen genauer vorstellen werden.
Gottes Wort direkt ins Ohr
Jeden Tag eine kurze Andacht zum Hören: Das bieten seit knapp zwei Jahren der Protestantische Kirchenbezirk Ludwigshafen und die Kirchengemeinde Hornbach-Brenschelbach im Kirchenbezirk Zweibrücken. In beiden Orten sind die Andachten über das Telefon und eigene Webseiten abrufbar. Das Team in Hornbach-Brenschelbach stellt sie auch auf weiteren Plattformen wie Spotify ein.
Beide Andachts-Teams freuen sich über hohe Zugriffszahlen. Aber nicht nur die Zahlen belegen das Interesse, auch die persönlichen Rückmeldungen. In beiden Orten steht fest: Solange Interesse besteht, werden die Andachtsreihen fortgesetzt.
Jeden Abend ein Gebet
Den täglichen Rhythmus hat auch Oberkirchenrätin Marianne Wagner gewählt. Auf Facebook teilt sie seit Beginn der Pandemie jeden Abend ein Gebet. Darunter sind selbst verfasste Gebete, häufig inspiriert von der Herrnhuter Losung, aber auch traditionelle Texte. Dazu stellt sie ein Bild und verlinkt ein passendes Lied. Jeden Abend bekommt die Oberkirchenrätin Rückmeldungen von etwa 50 Menschen von nah und fern.
Jeden Montag ein Gedanke
"Was ist Freiheit? Was macht das Smartphone mit meinem Leben? Ist es wichtig, wie man aussieht?" Jeden Montag um 18 Uhr posten junge Menschen der Jugendzentrale Donnersberg in Kirchheimbolanden auf ihrer Homepage, Instagram und Facebook ihre Fragen und Gedanken. Die "Montagsdenker" sind zu Weihnachten 2020 zum ersten Mal aktiv geworden, aber bereits zuvor haben die Jugendlichen regelmäßig positive Gedanken gepostet.
Barrierefreie Andachten für Senioren
"Verkündigung für alle" heißt das Projekt, das Pfarrer Thomas Jakubowski ohnehin plante. Der Startschuss fiel im Corona-Lockdown Anfang 2021 im Johanniter-Seniorenheim in Kleinniedesheim (Kirchenbezirk Bad Dürkheim). Ein Team um Jakubowski und Johanniter-Ritter Alexander von Massow erstellt Video-Gottesdienste, die die Bewohnerinnen und Bewohner über Tablets abrufen können. So kommt der Gottesdienst zu den älteren Menschen.