Die Evangelische Kirche der Pfalz eröffnet am Sonntag, 5. März 2023, in Bad Bergzabern die 30. Aktion "Hoffnung für Osteuropa". Schwerpunktland ist in diesem Jahr die Ukraine.
Speyer (lk). Das Engagement der pfälzischen Landeskirche und ihrer Diakonie in Osteuropa ist vielfältig. Vor allem seit dem Zusammenbruch des Sozialismus unterstützen Christinnen und Christen aus der Pfalz die Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten. Grundlage bilden ein Beschluss der Landessynode aus dem Jahr 1989 sowie die Aktion "Hoffnung für Osteuropa". Sie wird seit 1994 von den 14 Evangelischen Landeskirchen in Deutschland und ihren Diakonischen Werken getragen. Jedes Jahr ruft die Evangelische Kirche der Pfalz zu dieser Aktion auf – nun zum 30. Mal. Vergangenes Jahr wurden durch die Spendenaktion rund 26.000 Euro gesammelt.
Die Aktion wird am Sonntag, 5. März 2023, mit einem Gottesdienst in der Marktkirche in Bad Bergzabern eröffnet. Er stellt Menschen in der Ukraine und Geflüchtete in Bad Bergzabern und Umgebung in den Mittelpunkt. Oberkirchenrat Markus Jäckle predigt, Dekan Dietmar Zoller wirkt bei der Liturgie mit. Die zuständige Referentin des Diakonischen Werks Pfalz, Pfarrerin Corinna Weissmann, wird die Aktion "Hoffnung für Osteuropa" eröffnen. Der Gottesdienst wird musikalisch gestaltet vom Bad Bergzaberner Bezirkskantor Wolfgang Heilmann, dem Deutsch-Französischen Kirchenchor und Gesangs- und Instrumental-Solistinnen.
Im Anschluss an den Gottesdienst besteht die Möglichkeit, sich in der Marktkirche einen Teil der Fotoausstellung "nEU starten" anzuschauen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Die Ausstellung porträtiert Menschen, die durch den Krieg gezwungen wurden, ihr Leben anders zu gestalten. Bereits Mittwoch, 1. März, findet um 19 Uhr im Haus der Familie in Bad Bergzabern ein Begegnungsabend mit Ukrainerinnen, Ukrainern und Interessierten statt.
Hintergrund
Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz hatte 1989 beschlossen, die Versöhnung mit den Völkern der ehemaligen Sowjetunion zu suchen. Die bundesweite Aktion "Hoffnung für Osteuropa" setzt sich ebenfalls seit dem Fall des Eisernen Vorhangs dafür ein, die Situation der Menschen in den ehemaligen Ostblockstaaten zu verbessern. Zudem will sie gegenseitiges Verständnis zwischen Ost und West fördern.
Die pfälzische Landeskirche und Diakonie unterstützen sieben Projektpartner in sechs osteuropäischen Ländern, zum Beispiel über den landeskirchlichen Arbeitskreis Ukraine-Pfalz. Nach dem Synodalbeschluss bestand sein Ziel zunächst in der Versöhnung mit ehemaligen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern, die während des Zweiten Weltkriegs in die Pfalz verschleppt und ausgebeutet worden waren. Außerdem vergibt der Arbeitskreis Stipendien für Studierende der Germanistik, die ein Semester an der Universität Landau Gast sein können. Ebenso vermittelt er ukrainischen Ärztinnen und Ärzte Praktika in der Pfalz. In der Ukraine unterstützt der Arbeitskreis eine Diakonie, die ungarisch-reformierte Kirche, ein Kloster in Odessa sowie andere Organisationen. Seit Kriegsbeginn hat er mehrere Hilfstransporte für die Menschen in die Ukraine organisiert und zahlreiche Spenden eingeworben.
Im Rahmen von "Hoffnung für Osteuropa" erfahren weitere Projekte Hilfe aus der Pfalz, unter anderem ein häuslicher Pflegedienst in Georgien oder in Polen Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Wohnheime für Ältere und ein ambulantes Hospiz sowie die Evangelisch-Augsburgische Kirchengemeinde in Bialystok. Daneben pflegen Pfälzer Gemeinden Partnerschaften in Russland, Belarus oder Rumänien.
Termin
Festgottesdienst zur Eröffnung der 30. pfalzweiten Spendenaktion "Hoffnung für Osteuropa":
Sonntag, 5. März, 10 Uhr, Marktkirche in Bad Bergzabern