Themen, die Eltern beschäftigen, greift ein Team um Pfarrer Max Niessner seit Januar in dem Podcast "Spiel, Spaß, Wutanfall" auf. Jeweils einen Gast lädt er zum Gespräch ein.
Bad Dürkheim, Grünstadt. Seit rund einem Jahr ist Pfarrer Max Niessner Vater. Länger schon beschäftigt den 31-Jährigen die Frage, wie die Kirche ein kompetenter Ansprechpartner sein kann, wenn es um das Thema Familie geht. Beides ist nun in einen Podcast zu Fragen rund um Kinder und Elternsein gemündet. Dies hat der Beauftragte für digitale Verkündigung im Dekanat Bad Dürkheim-Grünstadt mit einem Team aus drei Theologiestudierenden produziert. Die Evangelische Kirche in Deutschland unterstützt ihn mit einem fünfstelligen Förderbetrag. Seit Januar ist alle zwei Wochen eine neue Folge von "Spiel, Spaß, Wutanfall" zu hören.
Zu Themen wie Lügen, Ängste, Wut oder Kirche mit Kindern recherchiert das Redaktionsteam Interviewpartner - bundesweit. Sie sollten kompetent sein auf ihrem Gebiet und mit der Kirche "etwas am Hut haben", müssten aber nicht zwangsläufig kirchliche Ämter bekleiden, erklärt Niessner das Konzept. So kommt zum Thema "Hilfe, mein Kind isst nicht", die Ernährungswissenschaftlerin Kerstin Awan aus dem Westerwald zu Wort. Jessica Theobald, Fachberaterin für Kindertagesstätten bei der Diakonie, hilft bei der Frage: "Erziehen wir kleine Prinzessinnen und Tyrannen?". Zugesagt habe ihm für dieses Jahr auch der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, zum Thema "Mein Kind stirbt", sagt Niessner.
Der Podcast soll informieren und unterhalten. Allerdings seien ihm und seinem Team bewusst, dass die Zielgruppe auch kirchendistanzierte Menschen umfasse, so der Pfarrer. Wichtig sei den Podcastern deshalb, nicht von vornherein Adressaten auszuschließen, in dem sich das Format exklusiv für Christinnen und Christen positioniere. Dass die Kirche mit Krabbelgruppen oder Kindertagesstätten mit eigenen Pfunden wuchern könne, solle aber durchaus zur Sprache kommen.
Missionarisches Handeln sieht Niessner darin, mit Menschen über ihr Leben ins Gespräch zu kommen und Gott und Christus als Möglichkeit der Welt- und Lebensdeutung mit einzubringen. Und wenn Lebens- und Glaubenserfahrungen thematisiert werden, würde dem selbstverständlich Raum gegeben.
Eineinhalb Stunden lang dauern die Interviews, die in Podcasts von 45 bis 60 Minuten münden. Rubriken mit Kernaussagen der Interviewten, Sprüchen zum Thema, die Eltern ärgern, und eingestreute "Wissenschaftsblöcke" lockern die Gespräche auf. Immer wieder bringt sich Max Niessner auch mit eigenen Erfahrungen ein.
Wichtig ist dem Team, die Hörer mit einzubeziehen. Unter dem Slogan "Kindermund tut Wahrheit kund", sind Einsendungen von Podcast-Usern zu hören. Für die Zielgruppe zwischen 20 und 40 Jahren produziert das Team zu den einzelnen Themen auch kurze Videos für Instagram. (flor)
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