Kirche und ehrenamtliches Engagement sind eng miteinander verbunden. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst zeigt auf, wo Ehrenamtliche wirken und erklärt, wie die Kirche den freiwilligen Einsatz stärken kann.

Kirche und ehrenamtliches Engagement sind eng miteinander verbunden. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst zeigt auf, wo Ehrenamtliche wirken und erklärt, wie die Kirche den freiwilligen Einsatz stärken kann.

Frau Wüst, ist eine Kirche ohne Ehrenamtliche überhaupt denkbar?

Nein, unsere Kirche würde es ohne das Ehrenamt nicht geben. Das Ehrenamt ist eine Säule der kirchlichen Arbeit. In der Kirche sind sehr viele Ehrenamtliche tätig, die ihre Freizeit, Kraft und Liebe investieren, um für andere da zu sein.
 

Welche Ehrenämter bietet die Kirche überhaupt an?

Kirche bietet eine reiche Auswahl an Einsatzfeldern. Ehrenamtliche arbeiten in vielen kirchlichen Gremien mit und können so die Geschicke der Kirche mitbestimmen. Auch sind viele in der Kirchenmusik tätig: Unsere Sängerinnen und Instrumentalisten bereichern die Gottesdienste und unsere kirchliche Kultur. Die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit würde ohne Ehrenamtliche gar nicht leben. Auch die Diakonie könnte ohne freiwillige Arbeit nicht funktionieren. Besonders erwähnen möchte ich hier den Einsatz für Geflüchtete.

Wie unterstützt die Kirche die Ehrenamtlichen?

Es ist unsere Aufgabe als Kirche, Ehrenamtliche zu stärken. Sie brauchen gute Rahmenbedingungen für ihre Tätigkeit. Dazu gehört auch, dass Freiwillige die Freiheit haben zu entscheiden, wie lange ihr Einsatz dauert. Manche binden sich gerne länger, andere lieber nur kurz. Beides ist ein Geschenk.


Wie will Kirche Ehrenamtliche begeistern?

Was die Menschen geben können, muss zur ehrenamtlichen Tätigkeit passen. Das finde ich sehr wichtig, ist aber nicht immer so. Manche erleben Hospizarbeit als sehr sinnstiftend, andere arbeiten lieber mit Kindern. Als Kirche sind wir an langfristiges Engagement gewöhnt, aber das können oder wollen viele nicht mehr leisten. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich deutlich mehr Menschen für einen begrenzten Zeitraum oder für ein klares Projekt zur Verfügung zu stellen. Dafür wollen wir demnächst ein passendes Engagement-Format anbieten.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. Foto: lk/Landry

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst. Foto: lk/Landry