Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst gratuliert Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zum 40-jährigen Priesterjubiläum.

Speyer. Anlässlich des 40-jährigen Priesterjubiläums von Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann würdigt die Präsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz, Dorothee Wüst, den Speyerer Bischof für seinen langjährigen Dienst und sein ökumenisches Engagement. Beim Festgottesdienst im  Speyerer Dom hielt Wüst ein Grußwort, in dem sie Dank, Respekt und den gemeinsamen ökumenischen Auftrag betonte.

„In einem Raum wie diesem Dom, dessen Steine von annährend 1000 Jahren Geschichte sprechen, muten vierzig Jahre wie ein Wimpernschlag an“, so Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst in ihrem Grußwort. „Im Leben eines Menschen sind sie eine lange Zeit. Du bist noch immer derselbe Mensch wie zur Zeit Deiner Priesterweihe, und dennoch ein anderer. Eine unglaubliche Fülle von Erfahrungen, Begegnungen, Gesprächen, Gedanken und Erkenntnissen liegt hinter Dir, die Dich geprägt haben, die Dich an den Punkt geführt haben, an dem Du heute stehst.“ Sie habe, so Wüst, Bischof Wiesemann stets als einen Menschen erlebt, der seinem Gott zutiefst die Treue halte, aus dieser Treue wahrhaftig sein Amt lebe und damit sich selbst gegenüber treu bleibe. „In Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen baust Du an einer Kirche, die offen ist für Selbsterkenntnis, für neue Wege, für Wandel.“ Sie schätze an Wiesemann nicht nur seine „enorme theologische Kompetenz und Liebe zur Erkenntnis“, sondern auch seine Empathie, sein Mitgefühl, seine Authentizität und Glaubwürdigkeit. „Du bist Mensch in Treue zu Gott und in Liebe zu den Menschen. Und das spürt man. Das spüre ich. Und es ist eine Wohltat im ökumenischen Miteinander“, betonte die Kirchenpräsidentin. Für eine gelingende Ökumene brauche es Menschen, die einander in ihren Ansichten achten, miteinander im Gespräch bleiben und bereit sind, aneinander zu wachsen und lebendigen Wandel zu gestalten. „So erlebe ich es in unserem ökumenischen Miteinander und dafür bin ich von Herzen dankbar. Dem Bischof, aber ganz besonders dem Menschen Karl-Heinz Wiesemann.“

Gefeiert wurde das Jubiläum am 10. Oktober im Speyerer Dom. Neben Bischof Dr. Franz Jung (Würzburg), Weihbischof Matthias König (Paderborn) und Weihbischof Otto Georgens (Speyer) nahmen zahlreiche Weggefährten teil. Wiesemann dankte ihnen und den Gläubigen für die „Weggemeinschaft“. Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Capella Spirensis unter Michael Marz gestaltet, an der Orgel spielte Markus Eichenlaub.

Die Predigt hielt der Benediktinerpater und Doktorvater des Jubilars, Elmar Salmann OSB. Er deutete die „Magie“ der Zahl 40 als Wegzeit zwischen Glanz und Suche und verortete Wiesemanns priesterliches Wirken genau in dieser Spannung. Salmann würdigte ihn als Theologen und Seelsorger, der die Rhythmen des christlichen Mysteriums ernstnimmt – in Denken, Spiritualität, Liebe zur Musik und in der verantwortlichen Gestaltung kirchlicher Entscheidungen.

In den anschließenden Grußworten betonte Weihbischof Otto Georgens die Schönheit und Kostbarkeit der priesterlichen Berufung und dankte dem Bischof für 40 Jahre Dienst. Theo Wieder, Vorsitzender der Diözesanversammlung, hob unter Bezug auf das bischöfliche Motto „Major Omni laude“ Wiesemanns Mut zu notwendigen Veränderungen und seine Begeisterung für das Evangelium hervor. Speyers Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler würdigte schließlich seine klare, offene und selbstkritische Stimme in gesellschaftlichen Fragen – ein Einsatz für demokratische Werte, Zusammenhalt und respektvollen Umgang, der weit über den kirchlichen Raum hinausreiche.

Standing Ovations für Bischof Wiesemann, der sein 40-jähriges Priesterjubiläum feierte. Foto: Klaus Landry