Mainz, Kaiserslautern (epd/lk). Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) wertet die Aktion Käferkarawane der Evangelischen Kirche der Pfalz zur Förderung der Artenvielfalt als erfolgreich. Die Aktion zeige, „dass jeder Beitrag zählt und jede und jeder mitmachen kann, um die Natur zu schützen“, sagte Eder am Montag beim Besuch der Kita Sonnenberg in Kaiserslautern zum Abschluss des Projekts. Das Klimaschutzministerium hatte für den Projektzeitraum von drei Jahren rund 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Ziel sei es gewesen, über die naturnahe Gestaltung von Flächen die Artenvielfalt zu fördern, indem Insekten etwa Nahrung auf Blüten und Vögel mehr Nist- und Futterplätze finden.
Für die Aktion Käferkarawane sind 36 Projekte entstanden, die auch Orte der Begegnung geschaffen haben. Elf Umweltbildungsmaßnahmen seien umgesetzt, 190 Nistkästen gebaut und aufgehängt, 457 Blumenzwiebelpakete gesetzt sowie 110 Wildrosenpakete gepflanzt worden. „So werden Orte an kirchlichen Einrichtungen für Mensch und Tier zu Begegnungsräumen, die zeigen, wie schön die natürliche Vielfalt ist und wie gut Pflanzen gerade bei Hitze tun“, sagte Klimaschutzministerin Eder.
Fachliche Unterstützung hatten die Kitas, Gemeindehäuser und andere Einrichtungen den Angaben zufolge von einer Naturschutzberaterin der pfälzischen Landeskirche bekommen. Das Spektrum reichte vom Mitmach-Garten über die Öffnung von Kirchtürmen für Turmfalken oder Fledermäuse bis zur Umwandlung von Schotterflächen in Staudenbeete. In der Kita Sonnenberg hätten die Kinder mit Erzieherinnen und Erziehern den Vorgarten mit einer insektenfreundlichen Bepflanzung neu gestaltet.
Vertreter aus vier Kirchengemeinden haben beim Aktionsabschluss ihre individuellen „Käferkarawane“-Projekte vorgestellt: Brigitte Herfurth-Owusu aus Ludwigshafen-Oggersheim, Pfarrerin Martina Kompa aus Limburgerhof und die beiden Pfarrer Wolfgang Hust aus Schopp und Matthias Strickler aus Niederauerbach.
In Limburgerhof konnte nach einer Kirchensanierung die von Baumaschinen zerstörte Rasenfläche, die das Gebäude im Halbrund umgibt, in einen Kirchgarten mit Bäumen, Stauden, Blühpflanzen und Sitzgelegenheiten zur Begegnung umgewandelt werden. In Niederauerbach entfernten Mitglieder eines kirchlichen Männerkreises die Betonversiegelung neben der Zwingli-Kirche und gestalteten das abschüssige Gelände in einen Kirchgarten mit mediterranen Pflanzen, einem Bouleplatz und einem Grillbereich um. Die verschiedenen Höhenniveaus machen einen zusätzlichen Reiz aus.
Die Kirchturmsanierung in Schopp bot durch ein angebrachtes Gerüst willkommene Gelegenheit, um im Turm Nisthöhlen für Turmfalke und Schleiereule und Nisthilfen für Fledermaus und Mauersegler anzulegen. In der gastgebenden Kindertagesstätte Sonnenberg haben Eltern der Kindergartenkinder das Gelände vor dem Haupteingang im Frühjahr naturnah gestaltet, berichtete Leiterin Marion Frohnhöfer. So gebe es Bereiche von Stauden und Blühpflanzen in Blau, Rot und weiß. Für die unterirdische Zisterne habe aus „Käferkarawane“-Mitteln eine elektrische Pumpe angeschafft werden können. Die Kita-Kinder bedankten sich bei der Umweltministerin, indem sie zwei besondere Lieder für sie sangen: „Gott sei Dank“ und „In Gottes Garten leben wir.“