Unsere Vikarin Elisabeth Lang, Jahrgang 1993, ist für drei Monate in Hamburg. Sie absolviert ihr Spezialvikariat – eine Art Fachpraktikum außerhalb der Gemeinde – bei der Ritualagentur st. moment. Was das ist, was Elisabeth alles erlebt und was sie aus dem fernen Norden mit zurück in die Pfalz bringt, erzählt sie in den nächsten Wochen hier.
An meinem ersten Tag kommt das Team von st. moment in der „Base“ zusammen, um sich an die Jahresplanung für 2025 zu machen. Ich werde diese Termine nicht mehr miterleben, aber dafür darf ich direkt beobachten, wie das Team bei dieser nicht immer einfachen Aufgabe zusammenarbeitet.
Bei st. moment läuft alles nach dem Prinzip „Lustvoll arbeiten - Lasten teilen“. Egal ob beim Goldmoment mit über 50 Spontantaufen oder der Jahresplanung mit 9 Menschen. Bereits nach so kurzer Zeit kann ich sagen: Dieses Team lebt, was es predigt. Schon fast spielerisch steht in zweieinhalb Stunden der Jahresplan. Übersichtlich, mit Farbcode und so, dass jede Person ihren Arbeitsaufwand auf einen Blick sieht. Und alle anderen auch. Alle geplanten Termine laufen parallel zum Alltagsgeschäft. Es geht um besondere Events, aber auch um feste Zeiten für Reflexion und Teambuilding. Gemeinsam wird visualisiert, wo die Termindichte für einzelne im Team zu hoch sein könnte und sie Unterstützung von anderen Mitgliedern benötigen.
Zweimal in der Woche kommt das multiprofessionelle Team zusammen: ein Popkantor, ein Musik-Booker, der Bands und Musiker organisiert, zwei Bürokräfte, eine Social-Media-Managerin, zwei Pastorinnen und zwei Pastoren (ja, in Hamburg nennen die sich wirklich so). Team-Zeit, Jour Fixe und Räume für gemeinsame Vor- und Nachbereitung von größeren Veranstaltungen sind fest im Kalender verankert. Da ist Platz für Uneinigkeit und Diskussion, aber vor allem fürs Zuhören und sich Verständigen.
Im Team arbeiten zu können war eine große Motivation für meine Bewerbung um das Spezialvikariat bei st. moment. Ich liebe es gemeinsam zu planen, zu lachen und zurückzublicken. Die ersten Tage hier haben mich noch mal ganz neu dafür sensibilisiert, dass unsere kreativen, pädagogischen Methoden nicht nur in Kinder- und Jugendarbeit gehören. Sie sind auch in unserem Alltag als Hauptamtliche in Teams ein großer Gewinn. Check-Ins am Anfang von Sitzungen – da werden Mitarbeiter*innen als Menschen sichtbar. Und ich glaube, je besser ich die Mitglieder meines Teams kenne, je offener wir über Stärken und Schwächen sprechen können, desto lustvoller kann das gemeinsame Arbeiten gelingen.
Lustvoll arbeiten - Lasten teilen: Ich finde, das ist keine schlechte Vision für Kirche von heute und morgen!
Hintergrund
Die Agentur st. moment ist ein Service der evangelischen Kirche in Hamburg für Taufe, Hochzeit und Bestattung. Aber auch bei anderen lebensverändernden Momenten berät und begleitet sie bei ganz persönlichen Feiern, bei der Wahl der Musik und von Orten.