Am Samstag haben sich 82 Paare im Alter von 25 bis 80 Jahren segnen oder trauen lassen. An sechs Trauorten – dem Riesenrad, dem Weindorf, drei Schubkarchständen und der Michaeliskapelle – waren 22 Pfarrer und Pfarrerinnen im Einsatz.

Am Samstag haben sich 82 Paare im Alter von 25 bis 80 Jahren segnen oder trauen lassen. An sechs Trauorten – dem Riesenrad, dem Weindorf, drei Schubkarchständen und der Michaeliskapelle – waren 22 Pfarrer und Pfarrerinnen im Einsatz.

Bad Dürkheim (lk). Der Wurstmarkt in Bad Dürkheim ist das größte Weinfest der Welt und konnte in diesem Jahr eine Premiere feiern: Das neue Segensbüro „Blessed“ der Evangelischen Kirche der Pfalz ermöglichte dort am Samstag Verliebten eine Segnung oder Trauung. 82 Paare haben „Ja“ zueinander und zu Gott gesagt.

51 Paare ließen sich auf dem Volksfest segnen, 31 entschieden sich für eine kirchliche Trauung. 22 Pfarrer und Pfarrerinnen waren dafür an sechs Orten von 11 bis 22 Uhr im Einsatz – auf dem Riesenrad, im Weindorf, in drei Schubkarchständen und in der Michaeliskapelle auf dem Weinberg. Darunter auch die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, die sich von der positiven Resonanz begeistert zeigt: „Es war sehr bewegend zu sehen, wie wichtig es den Menschen ist, noch einmal inne zu halten und über ihre Liebe und ihr Leben nachzudenken.“

Auch Diemut Meyer, Leiterin des Segensbüro, war zufrieden. „Teilgenommen haben Paare im Alter von 25 bis 80 Jahren, manche frisch verliebt, andere seit 50 Jahren miteinander verheiratet“, berichtete Meyer. „Die Kirche ist heute an den Ort gekommen, den die Menschen lieben und hat Paaren Gottes Segen gespendet. Die Reaktionen waren so schön, das zeigt: Genauso muss es weitergehen.“

Doch nicht nur auf dem Bad Dürkheimer Wurstmarkt waren Trauungen und Segnungen möglich. Auch an anderen Orten im Gebiet der Landeskirche wurde die Liebe gefeiert: So gaben sich bei einem Traufest unter dem Motto „LiebensWert“ in der Zwölf-Apostelkirche in Frankenthal zwei Paare das Ja-Wort, ein weiteres Paar ließ sich segnen. In die Ludwigshafener Melanchthonkirche kamen 37 Paare, sechs Paare davon spontan ohne vorherige Anmeldung. Darunter waren Paare aus Wiesbaden, Reutlingen und Freiburg. Sie hatten übers Radio und Social Media von der Möglichkeit erfahren, sich trauen oder segnen zu lassen. Unter den Gesegneten waren evangelische und katholische Christen, gleichgeschlechtliche Paare, Konfessionslose und Muslime. Der Kirchenbezirk hatte das Trau-Team spontan von vier auf sechs Pfarrerinnen und Pfarrer aufgestockt.

Bereits Anfang September haben sieben Paare beim ersten Traufest zur Kuseler Messe in der Stadtkirche Kusel geheiratet. Er habe ein großes Maß an „Ernsthaftigkeit, Spaß und Leichtigkeit“ wahrgenommen, sagte Dekan Lars Stetzenbach. Die Trauungen begleitete eine Band, jedes Paar erhielt ein Hochzeitstörtchen. Eine weitere Traufest-Premiere fand in und um die Spitalkirche Vogelbach statt. Dankbar und glücklich über den Zuspruch und das Engagement der Ehrenamtlichen zeigten sich die Pfarrerinnen Elisabeth Lang und Alessa Holighaus. Drei Paare ließen sich trauen, weitere 18 segnen. Mehr als 50 Menschen, darunter Familien, Geschwister, Freunde, Paare oder Einzelpersonen, empfingen den Segen. 

 

 

Tina und Benedikt Jagustin sind eins von 82 Paaren, die auf dem Wurstmarkt "Ja" gesagt haben. Foto: Marius Schiffer/Cambrothers GbR