Weltgebetstag der Frauen 

Weltweite Verbundenheit in Gebet und Tat

"I Have Heard About Your Faith" ("Ich habe von deinem Glauben gehört") heißt das Bild zum Weltgebetstag 2023 von der taiwanischen Künstlerin Hui-Wen Hsiao. Bild: World Day of Prayer International Committee, Inc.

Jedes Jahr feiern Frauen in 150 Ländern am ersten Freitag im März ihren internationalen Weltgebetstag – dieses Mal am 3. März. Texte, Gebete und Lieder kommen dieses Mal von Christinnen aus einem Land, das momentan im weltpolitischen Fokus steht: Taiwan. Das Motto lautet: "Glaube bewegt!" 

Speyer (lk, is). Das deutsche Weltgebetstags-Komitee rechnet allein in Deutschland mit rund 800.000 Besucherinnen und Besuchern in den Gottesdiensten am 3. März. Auch im Bereich der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer wird der Tag in vielen Gemeinden gefeiert: Mehr als 120 ökumenische Gottesdienste sind geplant. Alle feiern einen Gottesdienst, den Frauen aus Taiwan entworfen haben. 

"Mit Taiwan sind wir am Puls der Zeit. Die Frauen dort benötigen viel Unterstützung durch den Konflikt mit China", sagt Pfarrerin Christine Dietrich. Sie ist Referentin bei der Evangelischen Arbeitsstelle Bildung und Gesellschaft in Kaiserslautern und übernimmt für die Protestantische Landeskirche die Arbeit für den Weltgebetstag.

Angst vor Krieg, Angst vor der Zukunft, Angst um das Leben: Taiwanische Frauen kennen all das. Durch ihre Texte, Gebete und Lieder vermitteln sie, wie sie im Alltag damit umgehen. Ihr Glaube bewegt sie, für Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Frieden einzutreten. So stellen sie sich den Bedrohungen entgegen. Deshalb lautet das Motto dieses Jahr auch: "Glaube bewegt!" 

Monika Kreiner vom Referat Frauenseelsorge im Bistum Speyer betont, dass an diesem Tag nicht nur das Gebet im Mittelpunkt steht, sondern auch das Handeln: "Wir wollen mehr als beten - mit den Spenden lassen sich sinnvolle Beiträge zur Frauensolidarität verwirklichen." Durch seine politische Dimension und die praktische Hilfe spricht der Weltgebetstag ihr zufolge besonders junge und weltoffene Frauen an.

Die ökumenischen Gottesdienste werden intensiv vorbereitet. Frauen in aller Welt beschäftigen sich zuvor mit dem jeweiligen Weltgebetstags-Land. "Wir lernen, wie die Frauen dort ihren Alltag gestalten und welche Sorgen und Nöte sie bewegen", erläutert Monika Kreiner. Gemeinsam mit Christine Dietrich schulte sie im November Frauen in einem Multiplikatorinnen-Seminar. Die Multiplikatorinnen gaben im Januar ihr Wissen über Taiwan an 25 Orten an Frauen aus den Gemeinden weiter. Information und Gebet gehen so beim Weltgebetstag eine enge Verbindung ein – gemäß dem Motto "Informiert beten - betend handeln".

Info

Eine Übersicht über die Weltgebetstags-Gottesdienste am 3. März findet sich unter dem Menüpunkt "Aktuelles" auf www.evangelische-arbeitsstelle.de.

Daneben wird um 19 Uhr ein Gottesdienst auf Bibel-TV ausgestrahlt und zeitgleich auf den Weltgebetstags-Kanälen bei Facebook und Youtube.

Hintergrund

Der Weltgebetstag wird traditionell am ersten Freitag im März über Länder- und Konfessionsgrenzen hinweg gefeiert. Er ist Ausdruck von Solidarität unter Frauen. Diese Verbundenheit zeigt sich auch in den Kollekten und Spenden. Mit diesen werden Frauen- und Mädchenprojekte in Asien, Afrika, Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten unterstützt.

Nach eigenen Angaben hat sich der Weltgebetstag in den letzten 130 Jahren zur größten Basisbewegung christlicher Frauen entwickelt. Er wird jedes Jahr von christlichen Frauen aus einem anderen Land vorbereitet.

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