Oberkirchenrätin Marianne Wagner wiedergewählt 

Mehr Gottvertrauen statt Krisenstimmung

Marianne Wager. Foto: lk/view

Sie sieht ihre Aufgabe in der „dienenden Leitung“ und in der Werbung für das Pfarramt. Die Landessynode hat heute (Mittwoch, 10. Mai) Personaldezernentin Marianne Wagner in ihrem Amt als Oberkirchenrätin und Stellvertreterin der Kirchenpräsidentin bestätigt. 

Kaiserslautern, Speyer (lk). „Wenn ich besondere Begabungen entdecke und die richtigen Menschen am richtigen Ort einsetzen kann, dann ist das ein Glücksmoment“, sagte die alte und neue Personaldezernentin in ihrer Vorstellungsrede vor der Landessynode in Kaiserslautern.

Mit eindeutiger Mehrheit von 42 Stimmen haben sich die Synodalen für eine zweite Amtszeit von Marianne Wagner als geistliche Oberkirchenrätin und als stellvertretende Kirchenpräsidentin ausgesprochen. Neben ihr hatte sich niemand zur Wahl gestellt.

Wagner startet am 1. September 2023 in eine weitere siebenjährige Amtszeit als Oberkirchenrätin. Im Landeskirchenrat verantwortet sie das Dezernat für das geistliche Personal. Sie entscheidet mit über die Entsendung von Gemeindepädagogen und Pfarrpersonen auf Gemeindepfarrstellen oder in anderweitige Dienstaufträge. Zu ihren Aufgabenbereichen gehören zudem die theologische Fort- und Weiterbildung, Kinder- und Jugendarbeit und Kirche und Sport.

Begeisterung fürs Pfarramt wecken

„In Zeiten des Pfarr-Personalmangels sehe ich die Herausforderungen besonders in der Personalgewinnung“, erklärte Wagner, „das Pfarrer- und Pfarrerinnenbild wird in Zukunft vielfältiger als bislang.“ Vermehrt sollten Quereinstiege aus anderen Berufen ins Gemeindepfarramt ermöglicht werden. Ebenso könnten Theologinnen und Theologen aus anderen Ländern für Unterstützung und Vielfalt sorgen. Wesentlich seien auch strukturelle Unterstützung und digitale Entwicklung im Pfarramt. Es gehe zudem darum, weniger die Kirchenkrise zu betonen als „viel mehr Begeisterung und Gottvertrauen" zu zeigen, betonte Marianne Wagner in der Aussprache zu ihrer Vorstellungsrede.

Die Landessynode wählte die heute 61-Jährige im Juni 2016 zur geistlichen Oberkirchenrätin. Zuvor wirkte die Personaldezernentin als Pfarrerin im Kirchenbezirk Neustadt und war beim Missionarisch-Ökumenischen Dienst (MÖD) für Weltmission und Ökumene zuständig. Seit 2019 ist sie außerdem stellvertretende Kirchenpräsidentin.

Die 13. Landessynode tagt ab heute, 10. Mai, bis einschließlich Samstag, 13. Mai, im Gemeindehaus Alte Eintracht Kaiserslautern. Am Donnerstag bestimmt das Thema „Schöpfung, Natur und Klima. Kirchliche Schritte nach innen und außen“ die Tagesordnung.

Hintergrund

Es ist die fünfte Tagung der 13. Landessynode, die von 2021 bis 2026 gewählt ist. Die Landessynode der Evangelischen Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) ist die kirchliche Volksvertretung. Sie trifft wesentliche Entscheidungen in geistlichen, rechtlichen und finanziellen Belangen der Landeskirche. Ihr gehören 57 Mitglieder an. Das Präsidium bilden Synodalpräsident Hermann Lorenz, Synodalvizepräsident Joachim Schäfer und als zweite Synodalvizepräsidentin Christine Schöps.