Stellung zu umstrittener Demonstration 

Kirche für eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit

Gregor Rehm. Foto: privat

Die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) distanziert sich erneut von der Demonstration "Ramstein schließen – Ami Go Home". Nachdem unter diesem Titel im Februar eine Veranstaltung stattfand, ist eine Neuauflage am kommenden Samstag, 7. Oktober 2023, angekündigt. Der Friedensbeauftragte der Landeskirche warnt vor menschenverachtenden und antidemokratischen Haltungen innerhalb dieser Bewegung.

Speyer (lk). Für die Demonstration "Ramstein schließen – Ami Go Home" am 7. Oktober ruft das Bündnis "Aufbruch Frieden-Souveränität-Gerechtigkeit" auf. Es bezeichnet sich selbst als "neue Querfront und Friedensbewegung in Deutschland" und fordert den Austritt Deutschlands aus Nato und EU, die „Zerschlagung des Altparteienkartells“ und den vollständigen Abzug der US-amerikanischen Truppen. 

Gregor Rehm, Beauftragter für Friedensarbeit der Evangelische Kirche der Pfalz, weist darauf hin, dass die als Friedensdemo angekündigte Veranstaltung unter anderem von Personen und Gruppen getragen und unterstützt wird, die die Souveränität der Bundesrepublik leugnen. Sie seien bereits mit nationalistischen, teils offen rechtsradikalen Äußerungen aufgetreten. In den Vorankündigungen und Mobilisierungsvideos erkennt der Friedensbeauftragte personelle Verbindungen und klare Bezüge zu Verschwörungserzählungen, unter anderem aus der Querdenker-Szene.

"Als Evangelische Kirche der Pfalz setzen wir uns für eine Friedensarbeit ein, die auf gegenseitigem Respekt und Achtung vor allen Menschen beruht", macht Rehm deutlich. Deshalb unterstützt er den Aufruf derjenigen Friedensgruppen, die eine antirassistische, antifaschistische und integrative Friedensarbeit verfolgen. Rehm macht deutlich: "Wir stehen als Evangelische Kirche an der Seite aller Friedensbewegten, die für ein schnelles Ende von Gewalt und Krieg eintreten. Wir beziehen jedoch klar Stellung gegen jede Form der Menschenverachtung, gegen rassistische, nationalistische, rechtsradikale und antidemokratische Haltungen sowie gegen pauschale Verurteilungen von Menschen." Er empfiehlt allen Friedensbewegten, die Veranstaltung in Ramstein zu meiden oder spätestens zu verlassen, wenn derartige Haltungen zu Tage treten.

Gemeinsam mit der Friedensinitiative Westpfalz lädt die Arbeitsstelle Frieden und Umwelt der Landeskirche jeweils am ersten Samstag im Monat zu einem Friedensgebet ein – so auch am 7. Oktober. Treffpunkt ist wie immer um 15 Uhr am Parkplatz an der Gedenkstätte für die Opfer der Flugkatastrophe. Dieses Friedensgebet findet unabhängig von Demonstration "Ami Go Home" statt.