Hamburger Tagebuch (3) 

Die Zukunft ist multiprofessionell

Heilige Momente im Leben begleiten: Dafür steht das Team von st.moment. Foto: privat

Elisabeth Lang mit den Multi-Profis von st.moment. Foto: privat

Unsere Vikarin Elisabeth Lang, Jahrgang 1993, ist für drei Monate in Hamburg. Sie absolviert ihr Spezialvikariat – eine Art Fachpraktikum außerhalb der Gemeinde – bei der Ritualagentur st. moment. Was das ist, was Elisabeth alles erlebt und was sie aus dem fernen Norden mit zurück in die Pfalz bringt, erzählt sie hier. Bevor sie bald zurück kommt …

 

Meine letzten vier Wochen bei st. moment sind angebrochen und ich versuche, noch so viel wie möglich mitzunehmen. Jedes Meeting, jedes Gespräch zwischen Tür und Angel und all die liebevoll geplanten Events. Je länger ich hier im Team arbeite, desto deutlicher wird mir eins: So zu arbeiten ist die Zukunft, die ich mir wünsche, denn hier liegt so viel Potential.

Egal, was wir gemeinsam planen, umsetzen oder reflektieren - jede Aktion profitiert von unserem kollegialen Austausch. Die Stimmung im Team wird davon getragen, dass jedes Teammitglied gleichwertig ist und alle Stimmen gehört werden. Denn wer bin ich ohne die Ideen und Fähigkeiten der Kirchenmusiker*innen? Wer bin ich ohne andere Pfarrer*innen, die mit mir Hand in Hand arbeiten? Und mein größtes Anliegen: Wer bin ich, wenn ich meine Assistenz oder meine Verwaltungskraft nicht als Kolleg*in sehe? Wir arbeiten in und für Kirche. Einem Verein, der mit Nächstenliebe und Respekt wirbt. Mit der Gleichheit und Würde jedes einzelnen Menschen.  

 

Alle ziehen an einem Strang.

Jedes Team hat das Potential, dass ganz unterschiedliche Menschen an einem Strang ziehen. Ein multiprofessionelles Team hat die Chance, dass am Ende ein Ergebnis steht, das eine Profession alleine nicht hätte umsetzen können. Und wie so oft ist es der Perspektivwechsel, der st. moment auszeichnet. Die Bewegung weg von Ego der Einzelnen hin zum Erfolg des Ganzen.  

Wie erfrischend, wenn ich von der Pressesprecherin Maia bei „Kirchensprech“ ertappt werde, den außerhalb unserer Bubble niemand versteht. Wie super, wenn Musiker Jan auf eine dahingesprochene Idee direkt den passenden Song im Kopf hat und von da aus etwas Wunderbares entstehen kann. Wie hilfreich, wenn mir meine Pastorinnen-Kollegin Angelika nach meinem Ritual Rückmeldung zu den Worten gibt, die ich mit dem Paar gewählt habe.

 

Alle lernen voneinander.

Was für eine unschätzbare Lektion, dass ich Teil eines Teams bin, das eine Feedback-Kultur pflegt. Diese Pflege macht Mühe - und spart am Ende so viel Zeit! Da steckt ein Konzept dahinter, das hat Hand und Fuß. Ein Konzept, das in der freien Wirtschaft schon längst anerkannt und en vogue ist. Es fördert ein Team, in dem alle gemeinsam Verantwortung für die Arbeit tragen.  Auch wenn Kirche und freie Wirtschaft nicht immer und absolut vergleichbar sind, eine Sorge teilen wir aktuell: die Suche nach Fachkräften. In unserem Fall, also dem Fall der Kirche, kommen noch sinkende Mitgliedzahlen hinzu. Daher glaube ich, dass wir gut daran tun, Arbeitsstrukturen in Zukunft zu modernisieren und Lösungskonzepte aus der freien Wirtschaft reflektiert zu übernehmen.

 

Alle suchen nach Lösungen.

Mit dem Ende des Jahres endet auch meine Zeit als aktives Mitglied von st. moment. Ich bin mir sicher, dass die Erfahrungen, die ich hier gerade machen darf, mich prägen werden. Denn: st. moment ist das vielleicht Wunderbarste, das ich in Kirche je erlebt habe. Und das macht mir Mut, trotz aller Herausforderungen, die auf uns zukommen, in Lösungen zu denken. Lösungen, die Lust machen gemeinsam zu träumen und zu machen. Multiprofessionelle Teams wie das von st. moment machen mir Lust auf die Zukunft in dieser Kirche. 

 

Hintergrund

Die Agentur st. moment ist ein Service der evangelischen Kirche in Hamburg für Taufe, Hochzeit und Bestattung. Aber auch bei anderen lebensverändernden Momenten berät und begleitet sie bei ganz persönlichen Feiern, bei der Wahl der Musik und von Orten.