Der EMS über die Schulter geschaut
Was bedeutet Mission heute? Sechs Vikarinnen und Vikare der Evangelischen Kirche in der Pfalz waren Ende Januar zu Gast in der Evangelischen-Mission-in-Solidarität-Geschäftsstelle in Stuttgart (EMS), um dieser Frage nachzugehen. Im Rahmen ihrer Ausbildung setzten sie sich zwei Tage lang intensiv mit der Arbeit der internationalen Gemeinschaft auseinander und konnten neue Erkenntnisse gewinnen. Das Vikariat ist der zweite Teil der evangelischen Pfarrerausbildung nach dem Theologiestudium.
„Wir werden das in unseren Gemeinden auch mal ausprobieren“, so die Rückmeldung zu den aktuellen Programmen der EMS. Zusammen mit EMS-Abteilungsleiterin Dr. Kerstin Neumann und EMS-Generalsekretär Dr. Dieter Heidtmann werteten die Vikar*innen Projekte von EMS-Mitgliedskirchen aus, erarbeiteten mit Material aus dem EMS-Kinderprogramm einen Kinderkirchen-Workshop und entwickelten ein Bibellese-Programm für Konfirmandinnen und Konfirmanden. Ergänzt wurde der praktische Einsatz durch eine historische Einführung in die 50-jährige Geschichte der EMS von Dr. Dieter Heidtmann sowie einen Vortrag zu den „Herausforderungen aus dem globalen Süden für den globalen Norden, weltweit und in unserer Mitte“, den sein Vorgänger Bernhard Dinkelaker hielt.
Etwas ist in Bewegung geraten
Am Schluss des zweitägigen Arbeitstreffens zogen die Vikarinnen und Vikare eine überaus positive Bilanz: Der Besuch hatte ihnen ganz neue Perspektiven auf das Thema Mission eröffnet. Insbesondere die Bedeutung internationaler kirchlicher Zusammenarbeit und interkulturellen Lernens wurde von vielen als wichtig erkannt. Seit dem Ende der Kolonialzeit haben sich die Beziehungen der Kirchen in Süd und Nord deutlich verändert, sind partnerschaftlich und gleichberechtigt geworden. Alle 30 Mitgliedskirchen und -Werke der EMS bilden heute ein Netzwerk, das auf Augenhöhe zusammenarbeitet.
Vor allem aber hat die aktive Mitarbeit an den Programmen der EMS den Workshop-Teilnehmer*innen richtig Spaß gemacht. Dr. Kerstin Neumann, Leiterin der Abteilung Programme und Netzwerke, empfand den Austausch mit den Vikarinnen und Vikaren ebenfalls als sehr bereichernd: „Für das EMS-Bibelleseprojekt und das Kinderprogramm konnten wir sicher neue Multiplikator*innen gewinnen. Die angehenden Pfarrerinnen und Pfarrer haben gemeinsam großartige Ideen entwickelt, die wir auf jeden Fall in die EMS-Welt weitergeben werden. Auch zu unserem Kinderprogramm erhielten wir wertvolle Rückmeldungen, die in künftige Publikationen einfließen werden. Und nicht zuletzt ist das Bibellese-Konzept für Konfirmandinnen und Konfirmanden richtig toll geworden. Eine echte Win-Win-Situation!“