Tauffeste 

Begeistert, beglückt, beseelt

Familien folgten gerne der Einladung zum Tauffest. Hier wird die kleine Johanna getauft. Foto: lk/Wagner

In Ludwigshafen schöpften die Täuflinge Wasser aus dem Rhein ...

... und gossen es in das Taufbecken. Fotos: lk/Wagner

Meist wurden Kinder getauft, wie die neunjährige Leni. Pfarrer Michael Lupas spendete ihr in Ludwigshafen das Sakrament. Foto: lk/Wagner

Großes Fest: Vier Mal wurde in Ludwigshafen Gottesdienst gefeiert mit jeweils etwa 200 Gästen. Foto: lk/Wagner

Wer in Ludwigshafen den Pavillon der Drop-in-Taufe ansteuerte, kam vielleicht spontan, aber nicht leichtfertig. Foto: lk/Wagner

Gemeinden aus dem südlichen Kaiserslautern tauften im und am Gelterswoog. Dekan Richard Hackländer und Pfarrerin Silke Schwarzstein füllten Taufkannen mit Seewasser. Foto: lk/Behrens

Hunderte Menschen haben sich am vergangenen Wochenende taufen lassen - oft unter freiem Himmel, am lebendigen Wasser und genau dort, wo am Wochenende die Menschen unterwegs sind.

"Viele Gründe. Ein Segen. Deine Taufe" – unter diesem Motto steht die deutschlandweite Aktion #deinetaufe. Sie fand schwerpunktmäßig rund um den Johannistag, 24. Juni, statt – dem Geburtstag Johannes‘ des Täufers. Und so empfingen auch rund 370 Menschen in der Pfalz und Saarpfalz bei 30 Tauffesten das Sakrament und wurden in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen.

Allein im Kirchenbezirk Ludwigshafen floss am Rhein 99 Mal Taufwasser über Köpfe. Der Kirchenbezirk Kaiserslautern lud an drei Orten zu Tauffesten, wobei 21 Kinder und Jugendliche im und am Gelterswoog getauft wurden. Das Schwimmbad in Neustadt-Hambach hatten sich die Gemeinden Hambach, Maikammer, Edenkoben und Lachen-Speyerdorf als Tauf-Ort auserkoren. 27 Täuflinge stiegen mit den Pfarrern und Pfarrerinnen ins Babybecken.

Insgesamt etwa 500 Besucherinnen und Besucher sowie 33 Täuflinge zählten mehrere Kirchengemeinden im Kirchenbezirk Kandel, die gemeinsam im Kaltenbach tauften. Auch die Gemeinden im Elmsteiner Tal baten ihre 22 Täuflinge ins kühle und lebendige Nass des Helmbachweihers. Ans Wasser, aber nicht ins Wasser ging es in Speyer. Die Kirchen der Pirmasenser Innenstadt luden in den Strecktalpark zum Picknickdecken-Gottesdienst mit Tauffest. Zwei Feste mit 33 Taufen stehen im Juli in Bad Dürkheim und Kapellen-Drusweiler an.

Ohne Anmeldung, aber nicht leichtfertig

Getaufte und Gäste, Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenbezirk Ludwigshafen waren begeistert, beglückt und beseelt: Rund 900 Menschen haben am Sonntag am Rheinufer gemeinsam Taufen und Tauferinnerungen gefeiert. Von den 99 Getauften kamen 21 ohne Anmeldung, aber nicht leichtfertig. "Die Täuflinge oder ihre Eltern haben den Wunsch schon lange im Herzen getragen. Es war niemand dabei, der spontan vom Heiligen Geist geküsst wurde", stellte die Ludwigshafener Stadtjugendpfarrerin Florentine Zimmermann fest. Auch Elisabeth Fink gehört dazu. Die Studentin wünschte sich schon lange die Taufe. Im Internet erfuhr sie vom Tauffest in Ludwigshafen. "Das war ein Zeichen und der perfekte Zeitpunkt", sagte sie. Eine Dreiviertelstunde Fahrt hatte sie auf sich genommen, um ihren Wunsch endlich Wirklichkeit werden zu lassen.

Florentine Zimmermann und ihre Kollegin Susanne Schramm hatten alle Hände voll zu tun, tauften Kinder vom Babyalter, Jugendliche und Erwachsene. Manche Familien ließen gleich mehrere Kinder taufen. Sogar ein Vater hegte den Tauf-Wunsch und war begeistert, dass auch er das Sakrament erhalten konnte. Was viele nicht wissen: Erwachsene können ebenso getauft werden – auch wenn sich bei den Tauffesten am Wochenende meist kleine Köpfe mit Wasser benetzt wurden.

Alles kann, nichts muss

Tauffeste erleichtern die Taufe, denn sie bieten viele Möglichkeiten, ohne Erwartungen zu stellen. Egal, ob schicke oder legere Kleidung, ob man mit vielen Angehören und Freunden feiern will oder den Moment nur für sich ganz genießen möchte, ob man sich ausgiebig auf die Taufe vorbereitet oder alles auf sich zukommen lässt: Bei Tauffesten ist alles möglich. "Viele sind von der Idee begeistert, weil die Tauffeste unkompliziert sind und familienfreundlich", erklärt sich Stefan Mendling den großen Zuspruch. Der Pfarrer für Gottesdienste mit Kindern und Familien hat die Feste inhaltlich mit vorbereitet.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst freut sich besonders über die sehr gute Resonanz. Sie sieht darin ein starkes Zeichen, dass Menschen sich nach "segensreichen" Erlebnissen und Orten sehnen: "Jeder Mensch ist ein Segen und jeder Mensch braucht Segen. Das feiern wir in der Taufe, die zu unseren schönsten kirchlichen Festen gehört.“