Kaiserslautern: einst von Kaisern besucht, von den Amerikanern K-Town getauft. Die Stadt mit K kann auch Kirche. Die Kirchenleitung der Pfälzischen Landeskirche informiert sich in diesen Tagen vor Ort über die Arbeitsfelder der protestantischen Kirchen in und um Kaiserslautern.
Speyer (lk). Eine Kommission der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche der Pfalz besucht ab heute den Kirchenbezirk Kaiserslautern. Unter Vorsitz von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst informiert sich die Kommission vom 9. bis 13. Juni 2022 über alle Handlungsfelder – von der Citykirche über Jugendarbeit und Diakonie bis zur Finanzverwaltung. Ein Besuch bei der Firma Wipotec, einem großen Arbeitgeber der Region, ist ebenfalls geplant.
Themenkreise der Visitation werden unter anderem die Herausforderungen einer multikulturellen Stadt und die dörfliche Situation im Umkreis sein, ein zukunftsfähiges Gebäudemanagement sowie engere Kooperationen der Gemeinden, die das Projekt „Zukunft mit Struktur“ anstrebt. Zum Auftakt am Donnerstag, 9. Juni, steht der Austausch mit den Mitarbeitenden des Dekanats und Verwaltungsamts sowie des Vorstands der Gesamtkirchengemeinde.
Am Freitag, 10. Juni ab 9 Uhr, folgen eine Betriebsführung und ein Gespräch mit der Geschäftsleitung der Firma Wipotec. Das Unternehmen mit über 1000 Mitarbeitenden an fünf deutschen und acht internationalen Standorten wurde in Kaiserslautern gegründet und hat dort weiterhin seinen Stammsitz. Wipotec stellt Waagen für die Bereiche Lebensmittel, Gesundheit und Chemie her. Mit einem eigenen Solarpark und einer Geothermieanlage setzt die Firma auf alternative Energiequellen.
Im Anschluss besuchen die Kommissionsmitglieder die Kindertagesstätte Auf dem Seß und nehmen an einer Sitzung des Bezirkskirchenrats teil. Am Freitagabend ab 19 Uhr steht rund um die Protestantische Stiftskirche Kaiserslautern ein Abend der Begegnung auf dem Programm. Erwartet werden unter anderen Anja Pfeiffer, Beigeordnete der Stadt Kaiserslautern, Landrat Ralf Leßmeister und der katholische Dekan Steffen Kühn. Am Samstag, 11. Juni, folgen Gespräche mit Haupt- und Ehrenamtlichen des Kirchenbezirks rund um diverse Themenfelder: Kinder- und Jugendarbeit, Erwachsenenbildung und Seelsorge, Schule, Gottesdienst und Kirchenmusik sowie Diakonie.
Am Sonntag, 12. Juni, halten Mitglieder des Landeskirchenrats im Kirchenbezirk Kaiserslautern Gottesdienste und stehen zum Gespräch bereit. Um 10 Uhr gestalten Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und Dekan Richard Hackländer mit dem Team der Stiftskirchengemeinde den Gottesdienst in der Protestantischen Stiftskirche Kaiserslautern.
Zum Abschluss der Visitation nimmt der Landeskirchenrat am Montag, 13. Juni, an der Pfarrkonferenz des Kirchenbezirks teil.
Hintergrund Visitation
Eine Visitation dient dazu, einen Überblick über die Aufgabenbereiche im Kirchenbezirk zu erhalten. Dazu wird im Vorfeld ein umfassender Bericht erstellt. Die Handelnden vor Ort werden angeregt, die geleistete Arbeit selbst auszuwerten, ihre Umsetzung und Zielsetzung zu überprüfen. Dabei unterstützt sie die Visitations-Kommission, der unter anderen alle Dezernenten des Landeskirchenrates angehören.
Hintergrund Kirchenbezirk
Zum Protestantischen Kirchenbezirk Kaiserslautern gehören die Gemeinden in der Stadt (mit Ausnahme der Stadtdörfer Erfenbach, Mölschbach und Siegelbach), im Osten die Gemeinden Hochspeyer, Fischbach und Waldleiningen sowie im Südwesten Schopp, Linden und Krickenbach. Der Kirchenbezirk hat rund 32.300 Gemeindemitglieder. Zu ihm gehören 19 Gemeinde-Pfarrämter. Außerdem zählen dazu das Stadtjugendpfarramt, Pfarrer und Pfarrerinnen im Schuldienst, die Evangelische Studierendengemeinde Kaiserslautern, die Citykirchen-Arbeit, der Gemeindepädagogische Dienst und das Bezirkskantorat mit der Kirchenmusik. Zur Protestantischen Gesamtkirchengemeinde gehören zudem 19 Kindertagesstätten mit etwa 1.550 Plätzen. Dekan des Kirchenbezirks ist seit 2019 Pfarrer Richard Hackländer, seine Stellvertreterin Pfarrerin Silke Schwarzstein.
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