Speyer (lk). Rasant steigt die Zahl der Menschen aus der Ukraine, die Schutz in Deutschland suchen. Rheinland-Pfalz hat die Plätze in seinen Aufnahmeeinrichtungen aufgestockt – aber sie reichen nicht aus. Gefragt sind weitere Räume für Geflüchtete. "Die Kapazitäten in Deutschland für die Aufnahme der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine müssen schnell erhöht werden", erklärt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland.
Die Pfälzische Landeskirche stellt ebenfalls Unterkünfte bereit, unter anderem in den Pfarrhäusern in Birkenheide oder Elmstein. Dort steht das Pfarrhaus leer und kann nun Platz für drei Familien bieten. Eine Küche muss noch eingebaut werden, die sich die Geflüchteten teilen werden. "Die Finanzierung läuft über die Kommune", sagt Pfarrer Volker Mayer. Jetzt warte die Kirchengemeinde darauf, dass die Kommune dem Pfarrhaus Geflüchtete zuweist. Anderenorts stehen zum Beispiel Räume im ehemaligen Internat des evangelischen Trifels-Gymnasiums Annweiler oder der Evangelischen Studierendengemeinde in Ludwigshafen bereit.
Wer privat Wohnraum für die Vertriebenen anbieten möchte, soll dies direkt bei seiner Kommune und der Ausländerbehörde melden. Das empfehlen die Evangelische Kirche der Pfalz und das Diakonische Werk Pfalz. Das Vorgehen vermeide Parallelstrukturen, erläutert Helmut Guggemos, Integrationsbeauftragter der Evangelischen Kirche der Pfalz und Referent für Migration und Integration der Diakonie Pfalz. Ein weiterer Vorteil: Kommunen könnten sich direkt mit den Anbietern der Wohnungen in Verbindung setzen und das Formale klären. Möglich ist auch eine Registrierung von Räumen auf den Online-Plattformen Elinor (elinor.network) oder LeaveNoOneBehind (ukraine.lnob.net/engagieren).
Das Diakonische Wert vermittelt indes keine Unterkünfte. Es steht den Geflüchteten mit seinen Beratungsstellen zur Seite. Etwa in den Erstaufnahmeeinrichtungen in Kusel und Speyer.