23 Lehrerinnen und Lehrer haben in Landau die Vocatio erhalten. Nun können sie das Schulfach evangelische Religion unterrichten.

 

Landau, Speyer (lk). Insgesamt 23 Religionslehrerinnen und Religionslehrer haben im Landauer Butenschoen-Haus ihre Vocatio erhalten. Damit besitzen sie die endgültige Bevollmächtigung, evangelischen Religionsunterricht zu erteilen.

Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst verlieh die Vocatio-Urkunden. Dabei betonte sie, welche Chancen der Religionsunterricht besitzt. Er sei kein Fach am Rande, das vernachlässigt werden dürfe. So habe die Corona-Pandemie gezeigt, dass Religionsunterricht ein Ort sein könne, um über Begriffe wie Freiheit und Verantwortung zu diskutieren. Schülerinnen und Schüler könnten hier lernen, gegensätzliche Meinungen nicht auszugrenzen, sagte Wüst. Zugleich könne Religion in der Schule auch Seelsorge sein, "weil wir als Religionsgemeinschaft begriffen haben, dass auch im System Schule ganze Menschen unterwegs sind". Wüst nahm ebenso Bezug auf den Krieg in der Ukraine. Wo sonst als im Religionsunterricht könnte besser über Frieden gesprochen werden und "dass er nicht vom Himmel fällt, sondern erarbeitet sein will".

Aufgrund der Pandemie wurde die didaktische Schulung verkürzt. Die in der Regel dreitägige Veranstaltung wurde auf zwei eintägige Termine aufgeteilt mit je rund der Hälfte der Teilnehmenden. Die Gruppen setzten sich unter anderem damit auseinander, was Christ-Sein heute für sie bedeutet. Dafür beschäftigen sich die Lehrerinnen und Lehrer mit den Worten des Glaubensbekenntnisses, das sie am Ende in eigene Worte kleideten.

Am Nachmittag brachten Rainer Huy, Leiter des Religionspädagogischen Zentrums (RPZ) Speyer, und Brigitte Beil, Leiterin des RPZ Kusel, den Teilnehmenden beispielhaft Ideen und Methoden aus dem Religionsunterricht näher. Thema waren außerdem Elemente und Aufbau eines Schulgottesdienstes. So gestalteten Teilnehmenden im selbst gestalteten Gottesdienst zum Abschluss des Tages unter anderem das "Vater Unser" mit Bewegungen oder benutzten Bildkarten für die Fürbitten. Brigitte Beil präsentierte im Predigtteil die Methode des Godly Play anhand der Geschichte über Jesu Heilung des Gelähmten in Kapernaum. Bei Godly Play werden biblische Geschichten zusammen mit Legefiguren oder anderen Materialien erzählt.

Frisch gebackene Religionslehrer am Freitag mit Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Dritte von rechts), Kirchenrat Thomas Niederberger, Leiter des Amts für Religionsunterricht (ganz links), Rainer Huy, Leiter des Religionspädagogischen Zentrums (RPZ) Speyer (Zweiter von links), und Brigitte Beil, Leiterin des RPZ Kusel (stehend, Dritte von links)

Frisch gebackene Religionslehrer am Freitag mit Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst (Dritte von rechts), Foto: lk/Iversen

Künftige Religionslehrer am Donnerstag mit Kirchenrat Thomas Niederberger, Leiter des Amts für Religionsunterricht (stehend, ganz rechts), Rainer Huy, Leiter des Religionspädagogischen Zentrums (RPZ) Speyer (sitzend, Erster von links), und Brigitte Beil, Leiterin des RPZ Kusel (stehend, ganz links).

Künftige Religionslehrer am Donnerstag. Foto: lk/Iversen