Wie umgehen mit Kriegen, Klimakrise, Hunger und Pandemie? Fragen, die Menschen weltweit bewegen - vom armen Süden bis in den reichen Norden. Die Kirchen aller Welt suchen nach Antworten. Auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen im September.

Wie umgehen mit Kriegen, Klimakrise, Hunger und Pandemie? Fragen, die Menschen weltweit bewegen - vom armen Süden bis in den reichen Norden. Die Kirchen aller Welt suchen nach Antworten. Auf der Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen im September. Die Landeskirche lädt zur Beteiligung ein.

Speyer (lk). Vom 31. August bis zum 8. September 2022 tagt die 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Karlsruhe. Alle acht Jahre tritt die Versammlung zusammen. Zum ersten Mal in der über 70jährigen Geschichte des ÖRK treffen sich die Delegierten in Deutschland. Die Großveranstaltung war 2021 wegen der Pandemie verschoben worden. Sofern es die Corona-Bedingungen zulassen, werden rund 5.000 internationale Gäste aus den 350 Mitgliedskirchen in aller Welt erwartet. Die Evangelische Kirche der Pfalz ist mit einem Gastprogramm vertreten. 

Die Welt bewegen

 „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt.“ Das Motto der Tagung trifft vielerorts auf gespaltene Gesellschaften und eine zerrissene Weltgemeinschaft. „Risse gehen auch durch die christlichen Kirchen, zuletzt sichtbar durch die Haltungen zum Krieg gegen die Ukraine. Die Vollversammlung ist gefordert, hier Gesprächsräume zu eröffnen“ mahnt Oberkirchenrätin Marianne Wagner. „Die befreiende und versöhnende Kraft des Evangeliums gilt es für das gemeinsame Zeugnis der Kirchen vor Ort und weltweit fruchtbar zu machen“ betont die seit Jahrzehnten in der weltweiten Ökumene engagierte Oberkirchenrätin. Zahlreiche Foren und Podien hinterfragen den Beitrag der christlichen Kirchen für eine friedliche und geeinte Welt. 

Das Zentrum der Hauptveranstaltungen wird in der Karlsruher Stadtmitte liegen, auf dem Festplatz und im Kongresszentrum mit der sanierten Festhalle. Dort finden unter anderem die Sitzungen der rund 800 Delegierten der Mitgliedskirchen und ihrer Delegationen statt. Neben thematischen Podien gibt es Bibelarbeiten, Gottesdienste und spirituelle Angebote. 

Den Menschen begegnen 

Zum offiziellen Tagungs-Programm können sich Einzelpersonen oder Gruppen anmelden.

Neben dem offiziellen Programm gibt es „Begegnungsorte“ quer durch die Stadt. Die thematischen Schwerpunkte der Arbeit des ÖRK stehen im Zentrum der Workshops und Vorträge. Das Begegnungsprogramm ist frei zugänglich. Es bietet ein Austauschforum mit den internationalen Gästen.

Zusätzlich ist ein kulturelles Rahmenprogramm geplant. Zahlreiche Institutionen und kulturelle Einrichtungen sind beteiligt. Beispielsweise inszenieren Videokünstler anlässlich der Schlossfestspiele auf der Fassade des Karlsruher Schlosses das Motto der Tagung. 

Die Gemeinden mitnehmen 

Die Vollversammlung bewegt die Gemeinden bereits im Vorfeld – über Themenabende, Vorträge und kulturelle Veranstaltungen in den benachbarten Landeskirchen und Regionen. Ab Sonntag, 21. August bis zum Eröffnungstag des ÖRK am Mittwoch, 31. August ist ein Fahrradpilgerweg geplant. Menschen aus vier Himmelsrichtungen radeln zehn Tage lang nach Karlsruhe. Anmelden können sich Einzelpersonen und Gruppen. 

„Es wäre schön, wenn sich viele Menschen aus der Pfalz aufmachen. In der Begegnung mit Glaubensgeschwistern aus aller Welt, mit ihren eigenen Erfahrungen und Traditionen, erfahren wir, was es bedeutet wirklich einen gemeinsamen  Glauben zu leben“, betont Pfarrer Florian Gärtner. Er leitet den Missionarisch Ökumenischen Dienst (MÖD) in Landau und ist unter anderem für die Weltmission zuständig. Der MÖD koordiniert die Kontakte zu den pfälzischen Partnerkirchen in Ghana, Korea, Papua und Bolivien. Einige Delegierte aus Partnergemeinden werden zur Versammlung in Karlsruhe anreisen und ebenfalls zum Gastprogramm in Speyer. 

Die Delegierten einladen

Am Wochenende 3. - 4. September sind Delegierte des ÖRK eingeladen, in den angrenzenden Landeskirchen Veranstaltungen zu besuchen. Die Pfälzische Landeskirche bietet gemeinsam mit dem Bistum Speyer, dem Missionarisch Ökumenischen Dienst (MÖD) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sieben Tagesausflüge an. Themen sind etwa das jüdische Speyer, Friedensarbeit mit Begegnungen rund um die Airbase Ramstein oder Einblicke in die multikulturelle Situation in Ludwigshafen. Dieses Gastprogramm ist nicht öffentlich.

Ausnahme: Der ökumenische Festgottesdienst am Sonntag, 4. September um 14 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche Speyer steht allen Interessierten offen. Er steht unter dem Titel „Share and Care – zusammen leben“. Gestaltet wird der zweisprachige Gottesdienst unter anderen von Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, Bischof Karl-Heinz Wiesemann und dem griechisch-orthodoxen Erzpriester Georgios Basioudis, Vorsitzender der ACK Südwest.

 

 

 

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