SPEYER/WISSEMBOURG. Aus diesem Anlass laden die Evangelische Kirche der Pfalz und das Bistum Speyer zu mehreren ökumenischen Gedenkgottesdiensten ein, um an Leid, Verlust und Schuld zu erinnern – und zugleich Hoffnung, Versöhnung und Verantwortung für den Frieden zu bekräftigen.
Friedensgebet in der Gedächtniskirche Speyer
Am Donnerstag, 8. Mai um 18 Uhr findet in der Gedächtniskirche Speyer ein ökumenisches Friedensgebet statt. Mitwirkende sind Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann, Oberkirchenrat Markus Jäckle, der Friedensbeauftragte der Evangelischen Kirche der Pfalz Gregor Rehm, Pfarrer Klaus Eicher, Gemeindereferent Bernhard Werner sowie Schülerinnen und Schüler des Edith-Stein-Gymnasiums Speyer. Bezirkskantor Robert Sattelberger begleitet den Gottesdienst musikalisch an der Orgel. Im Anschluss sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, Kerzen für den Frieden zu entzünden.
Deutsch-französischer Gottesdienst in Wissembourg
Einen besonderen Akzent setzt der deutsch-französische Gottesdienst um 20 Uhr in der Kirche St. Jean in Wissembourg. Er wird gemeinsam von Pfarrerin Angela Fabian (Bad Bergzabern) und Pfarrerin Annette Ruby (St. Jean, Wissembourg) gestaltet. Unter den Gästen sind unter anderen Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer. Musikalisch wird der Gottesdienst vom grenzüberschreitenden Kirchenchor Bad Bergzabern–Wissembourg unter der Leitung von Christiane Martin-Seiwert und der Kantorei Bad Bergzabern–Germersheim unter der Leitung von Wolfgang Heilmann mitgestaltet.
Deutsch-französische Botschaft für den Frieden
Die Kirchengemeinde Wissembourg ist Teil der Union des Églises protestantes d’Alsace et de Lorraine (UEPAL), Partnerkirche der Evangelischen Kirche der Pfalz. Der Gottesdienst steht auch im Zeichen dieser langjährigen Partnerschaft.
Anlässlich des Gedenktags veröffentlichen UEPAL-Präsidentin Isabelle Gerber, Landesbischöfin Heike Springhart (Baden) und Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst zudem eine gemeinsame Videobotschaft. Sie erzählen von persönlichen Erfahrungen und blicken auf die Bedeutung von Erinnerung, Versöhnung und europäischer Freundschaft heute.
„Ich bin in Pirmasens aufgewachsen – das Elsass gehört zu meiner Geschichte. Als Deutsche und Franzosen teilen wir Wald und Wein, Freude am Leben und Hoffnung in die Zukunft. Im Elsass und in der Pfalz leben wir Europa – und zeigen, dass aus Erbfeinden Erzfreunde werden können. Dass Grenzen überwunden, dass Schlagbäume Moos ansetzen können. Wenn wir Versöhnung wollen. Wenn wir miteinander und füreinander Menschen sein wollen.“
Dorothee Wüst, Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche der Pfalz