Trauer
Ein lieber Mensch ist gestorben. Du bleibst zurück. Mit Deinen Gefühlen. Mit Deiner Trauer. Wir begleiten Dich. Und beraten in allen Fragen zur Bestattung, rund um Tod und Leben - und das eigene Sterben.
Wer sieht, dass DU weinst?
Wer trauert, weint. Oder auch nicht. Kann es auch sein, dass ich gar nichts fühle? Oder einfach nur wütend bin? Auf den Tod. Oder auf den Menschen, der mich verlassen hat, viel zu früh. Darf ich auch erleichtert sein, wenn jemand endlich gehen durfte? Wie lange werde ich trauern - und werde ich jemals wieder lachen?
Wie trauerst du?
Jede und jeder trauert anders und für sich allein. Das ist gut so. Aber es kann auch gut sein, Trauer zu teilen. Sich mitzuteilen. Mit anderen zu reden. Über die eigenen Gedanken und Gefühle. Über den Menschen, der gestorben ist. Oder einfach gemeinsam zu schweigen. Gemeinsam zu weinen oder zu lachen. Nimm Dir alle Zeit dafür.
Alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit… weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit.
In Trauergruppen kannst Du mit Menschen sprechen, die ähnliches erleben. Du kannst Dich auch mit einem spirituellen Begleiter oder einer Pfarrerin austauschen, die Telefonseelsorge anrufen oder Deine Trauer online teilen. Alles ist möglich. Wir sind da. Wir vertrauen darauf, dass Du uns findest - und zurück ins Leben.
Worauf hoffst Du?
Alleingelassen. So fühlt sich oft, wer dem Sterben begegnet. Gottverlassen. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?, ruft Jesus am Kreuz, schreit auf, verzweifelt. Und lässt sich am Ende in Gottes Hand fallen. Karfreitag heißt Klagefreitag.
Es tut manchmal gut, nur zu schreien, zu klagen wie der gekreuzigte Jesus. Und es tut gut, sich fallen zu lassen. Auf das Leben zu vertrauen. Auf Ostern. Darauf, dass sich Glaube, Hoffnung, Liebe nicht unterkriegen lassen.
Ostern. Auferstehung. Aufstehen gegen den Tod und für das Leben. Gott macht uns zu Stehaufmännchen. Die sich nicht unterkriegen lassen von aller Verzweiflung. Wir wischen einander die Tränen vom Gesicht, stehen auf und halten unser Gesicht in die aufgehende Ostersonne.
Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst, Ostern 2024
Die Beerdigung ist der letzte Abschnitt auf einem Lebensweg. Und der erste Schritt auf dem Trauerweg der Hinterbliebenen. Das Ritual gibt der Trauer einen Rahmen. Die Trauerfeier soll ein wenig trösten. Den Blick heben, nach vorn sehen lassen. Ein Weg in die Ostersonne.
Wie planst Du die Trauerfeier?
Es gibt einiges vorab zu organisieren. Das ist oft nicht leicht, aber es kann auch tröstlich sein, etwas tun zu können in der Trauerphase. Zur kirchlichen Bestattung gibt es einen kleinen Leitfaden. Und hier findest Du erste Informationen:
Und wer kann Dich begleiten?
Rund um Sterben, Tod und Trauer gibt es viele Fragen. Wir sind an Deiner Seite. Mit Seelsorge und Hilfsangeboten.
Und wenn Du einmal stirbst?
Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, damit wir klug werden.
Psalm 90, 12
Das Kunstprojekt Koffer für die letzte Reise erinnert daran: Wir Menschen müssen sterben. Wir gehen jeden Tag dem eigenen Ende entgegen. Wann immer es kommt. Das heißt, wir müssen uns vorsehen und mit dem eigenen Ende beschäftigen. Überlegen, was von uns bleiben soll. Und wie wir unsere letzte Reise gestalten wollen.
Meist scheint der eigene Tod ja weit entfernt. Man fühlt sich unsterblich. Aber mit einem Unfall oder einer schlimmen Diagnose rückt der Tod ganz nah.
Wer mag, findet bei der Kirche praktische Unterstützung: zum letzten Willen, zu Vorsorgevollmachten, zum Schenken, Stiften, Vererben unter Was bleibt.