Begleitung und Hilfe

Diakonie Katastrophenhilfe

Die Diakonie Katastrophenhilfe unterstützt seit über 50 Jahren Menschen, die Opfer von Naturkatastrophen, Krieg und Vertreibung geworden sind und diese Notlage nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Sie hilft unabhängig von Religion, Hautfarbe und Nationalität und fördert jährlich im Durchschnitt 150 Hilfsmaßnahmen. Vorsorge- und Vorbeugemaßnahmen, die künftige Katastrophen verhindern oder zumindest das Ausmaß der Schäden verringern, zählen ebenso dazu  wie Rehabilitations- und Wiederaufbauprogramme. 

Am Anfang stand die eigene Katastrophe

Die Idee einer „Nothilfe“ der evangelischen Kirchen entstand bereits in den 1940er Jahren im Rahmen der Planungen für ein evangelisches Hilfswerk. Anlass waren zunächst die prekären Verhältnisse im eigenen Land. Das besiegte Deutschland war eine Krisenregion, in der die politischen Verhältnisse in Ost und West grundlegend neu geordnet wurden. Millionen Flüchtlinge und Obdachlose mussten versorgt werden, die Menschen litten Hunger.
Als „ökumenisches Wunder“ bezeichneten Vertreter der Kirchen, dass – ungeachtet der deutschen Geschichte – Hilfslieferungen aus der ganzen Welt kamen. Selbst in Lateinamerika sammelten Menschen Spenden für Deutschland. Die Unterstützung hinterließ einen bleibenden Eindruck. Herbert Krimm, damalige Leiter des Hilfswerks schrieb:

„Wer sich einmal in seiner Not hat helfen lassen aus den Spenden von Menschen, die ihn nicht kennen, deren Land er nie gesehen hat, der hat sich damit bereit erklärt, sobald er nur kann, an anderen Menschen, die er auch nicht kennt, deren Land er auch nie betreten hat, so zu handeln, wie an ihm gehandelt worden ist.“

Heutige Herausforderungen

Die Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 haben eine neue globale Bedrohung vor Augen geführt. Der „Krieg gegen den Terror“ hinterlässt Länder mit ungewisser Zukunft. Die Diakonie Katastrophenhilfe hat in Afghanistan und im Irak umfangreiche Hilfsprogramme durchgeführt und engagiert sich gemeinsam mit ihren lokalen Partnern weiter für Kriegsopfer und Bedürftige. Auch innerstaatliche Konflikte vor allem in Afrika verursachen Not und Elend. Jüngstes Beispiel ist die Region Darfur im Westen des Sudan, wo etwa zwei Millionen Menschen vor den gewalttätigen Übergriffen arabischer Milizen auf der Flucht sind.

Gleichzeitig nimmt die Zahl der Naturkatastrophen weltweit zu. Extreme Niederschläge und extreme Hitze vermitteln auch in Europa einen Eindruck der verheerenden Folgen des Klimawandels: Bei der „Jahrhunderflut 2002“ verloren Hunderttausende Menschen in Ostdeutschland und Osteuropa ihre Häuser und ihren Besitz. Dank der überwältigenden Spendensumme von knapp 60 Millionen Euro (ein Rekord in ihrer 50-jährigen Geschichte) konnte die Diakonie Katastrophenhilfe den Flutopfern von der ersten Stunde der Not bis zum Wiederaufbau von Häusern, Geschäften und sozialen Einrichtungen zur Seite stehen.

Wirbelstürme und Überschwemmungen nehmen voraussichtlich in Häufigkeit und Ausmaß zu. Mit ihrem Programm „Klimawandel und Katastrophenhilfe“ trägt die Diakonie Katastrophenhilfe dazu bei, die Menschen besser vorzubereiten und damit die oft verheerenden Folgen dieser Naturkatastrophen zu lindern. Das Spektrum der Maßnahmen reicht von Schutzbauten über Mangrovenaufforstung, Frühwarnsysteme und flutsichere Saatgutspeicher bis hin zur Verteilung von salztolerantem Saatgut.