Die Protestantische Kirche in Ludwigshafen lädt dazu ein, den Lärm und die Hektik des Alltags zu unterbrechen.

Ludwigshafen (lk). Mitten in der City Orte der Ruhe und der Besinnung finden. Für einige Zeit den Lärm und die Hektik des Alltags unterbrechen: Diese Erfahrungen ermöglicht das von der protestantischen Citykirchen-Arbeit in Ludwigshafen initiierte Projekt „Stille in der Stadt“.

In Zusammenarbeit mit dem Wilhelm-Hack-Museum, der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Rhein-Neckar und der Stadt bietet sie vom 13. bis 26. Mai in der Fußgängerzone und im Zelt, in Kirchen und auf Plätzen Möglichkeiten der inneren Einkehr. „Stille in der Stadt“ wurde 2018 mit dem Preis der Evangelischen Kirche der Pfalz für innovative Projekte ausgezeichnet. 

Bei der Aktion gehe es um individuelle und gemeinschaftliche Lebensqualität in Ludwigshafen, erklären Citykirchen-Pfarrerin Susanne Schramm und die für Bildung und Kultur im protestantischen Kirchenbezirk zuständige Religionspädagogin, Bärbel Bähr-Kruljac. „Vielleicht ist es weniger die Stille, nach der wir uns sehnen, als die Ruhe“, meint die Ludwigshafener Dekanin Barbara Kohlstruck.

Viele Menschen suchten gerade im Urlaub Kirchen auf, um zur Besinnung zu finden. Für andere wiederum sei der Sonntagsgottesdienst eine bewusste Unterbrechung der alltäglichen Geschäftigkeit. Diese wohltuenden Erfahrungen wolle das Projekt „Stille in der Stadt“ ermöglichen. Auch die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck lädt dazu ein, Oasen der Ruhe mitten in Ludwigshafen, wie etwa den Lutherplatz, aufzusuchen. Das helfe, „seine Gedanken zu ordnen, Kraft zu tanken und im Hier und Jetzt anzukommen“.

Zum Programm des Projekts „Stille in der Stadt“ gehören u.a. Straßenexerzitien, Kirchenführungen, Konzerte, Abendgebete, Meditationen, gemeinsames Essen, Vorträge und Filmabende. Eröffnung ist mit einem Glockenläuten am 13. Mai um 18 Uhr auf dem Lutherplatz und der Präsentation der zehn besten Fotos des Wettbewerbs „Mein Ruheplatz in LU“. Im Anschluss hält der katholische Theologe und Autor Pierre Stutz in der Melanchthonkirche den Eröffnungsvortrag „Stille to go“.

Ein Angebot für Eltern, über die Bedeutung der Stille für Kinder nachzudenken, ist der religionspädagogische Vortrag von Pfarrer Rudolf Ehrmantraut, theologischer Referent im Diakonischen Werk der Pfalz, am 15. Mai um 19 Uhr in der Melanchthon-Kirche. Unter dem Titel: „Die Psalmen. Ein Geschenk des Judentums an die Weltliteratur“ lesen am 16. Mai um 19 Uhr in der Stadtbibliothek Ludwigshafen Christen und Juden aus ihren Lieblingspsalmen.

„Ruhepunkte“ versprechen die Straßenexerzitien, zu denen Pfarrer Thomas Kiefer am 18. und 25. Mai, jeweils von 10 bis 14 Uhr (Treffpunkt Melanchthon-Kirche) einlädt. Eine Predigtreihe zu den Glasfenstern der Melanchthon-Kirche mit dem Titel „Wenn Licht und Farbe erzählen“ gestalten Pfarrerin Susanne Schramm und Pfarrer Siegfried Klinck am 19. und 26. Mai jeweils um 9.30 Uhr.

„Wie ein Licht in der Nacht“ ist ein Abend mit Liedern aus Taizé am 25. Mai um 19 Uhr in der Melanchthon-Kirche betitelt. Auf den Klang der Stille darf bei einer Konzertlesung mit dem evangelischen Theologen und Autoren Georg Magirius und der Harfenistin Miroslava Stareychinska am 26. Mai um 19 Uhr in der Melanchthon-Kirche gehorcht werden. Zu einer spirituellen Kirchenführung lädt die Kirchenpädagogin Doris Aust am 26. Mai von 12 bis 12.45 Uhr in die katholische Stadtkirche St. Ludwig, Wredestraße 24, ein. Zum Innehalten auf der Kirchenbank und im Liegestuhl wird immer werktags von 12 bis 14 Uhr in das Zelt der Stille auf dem Rathausplatz eingeladen.

Hinweis: Die Siegerfotos des Wettbewerbs „Mein Ruheplatz in LU“ werden vom 13. bis 26. Mai in der Melanchthon-Kirche, Maxstraße 38, ausgestellt. Öffnungszeiten sind montags bis freitags, 17 bis 18 Uhr und sonntags von 12 bis 14 Uhr.

Ruhepunkte mitten in der Stadt: Lutherbrunnen...

...und Melanchthon-Kirche in Ludwigshafen. Fotos: lk/view