Stuttgart (lk). Schon aufgrund hochsommerlicher Temperaturen und heißer Debatten fällt es den Besuchern und Mitwirkenden des 35. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Stuttgart schwer, einen kühlen Kopf und den Durchblick angesichts der Programmfülle zu bewahren. Davon konnten sich auch Kirchenpräsident Christian Schad und der Vorsitzende des Landesausschuss Pfalz des Kirchentages, Gert Langkafel, bei einem Besuch der Mitwirkendengruppen im Zentrum Jugend und auf dem Markt der Möglichkeiten überzeugen.
Selbst der fast lebensgroße Playmobil-Luther am Stand des Projektes „Erwachsen glauben“ schien ins Schwitzen gekommen zu sein angesichts der ungelüfteten Marktzelte im Stuttgarter Neckarpark. Drei Tage präsentiert Pfarrerin Andrea Müller aus Germersheim mit ihren Kolleginnen der EKD und aus anderen Landeskirchen das Konzept unterschiedlicher Kurse zum Glauben. Dass dies bei einem kühlen Glas Wasser besser geht als nur mit trockenen Worten, zeigte die Resonanz der Besucher.
Pfarrermangel, so konnten sich Kirchenpräsident Schad und Landesausschussvorsitzender Langkafel überzeugen, gab es auf dem Messegelände nicht. So waren nicht nur zahlreiche Gemeindepfarrerinnen und -pfarrer vor Ort, die „Neue Arbeit Westpfalz“ bot sogar Pfarrer zum Verkauf an. Die diakonische Einrichtung aus Kaiserslautern hat eigens für den Kirchentag eine bunte Vielfalt von Holzfiguren hergestellt, die sich zum Verkaufsschlager entwickelt haben. Neu im Sortiment waren in Stuttgart auch Diakonissen, wovon sich der Kirchenpräsident als Vorsitzender des Verwaltungsrats der Diskonissen Speyer-Mannheim ein Bild machen konnte.
„Kreativität, Engagement und Netzwerkarbeit beeindrucken mich bei den Marktbeschickern am meisten“, erklärte Schad. So sei neben den Gottesdiensten und Podien der Markt der Möglichkeiten ein Ideenpool für die Arbeit daheim. Der Markt der Möglichkeiten bietet nach Auskunft der Kirchentags-Organisatoren rund 800 Gruppen, Initiativen und Organisationen aus Kirche Gesellschaft eine Plattform, ihre Anliegen kreativ zu präsentieren, von ihren Zielen und Projekten zu erzählen und sich dabei mit Gleichgesinnten zu vernetzen und zu informieren. Damit sei der Markt der Möglichkeiten einer der größten Plattformen zur Kommunikation zivilgesellschaftlicher Gruppen und Initiativen in Deutschland, erklärten die Veranstalter.
5. Juni 2015