Speyer (lk). Das Team des Öffentlichkeitsreferats hat den scheidenden Pressesprecher Wolfgang Schumacher mit einer Sonderausgabe der INFORMATIONEN zum Abschied geehrt. Kirchenpräsident Schad hat das Editorial geschrieben und sich am Sonderdruck gefreut.
Schad schreibt: „11 Jahre war Kirchenrat Wolfgang Schumacher der Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent unserer Landeskirche: Was für eine erfüllte und segensreiche Zeit!
In der Stimmenvielfalt und Pluralität von Öffentlichkeiten als eigene, als protestantische Stimme aktuell vernehmbar und profiliert erkennbar zu sein, dieser Aufgabe war und ist er verpflichtet, dieser so dialogische und mit diplomatischem Geschick begabte Kommunikator. Man spürt ihm die Freude ab, unterschiedliche Positionen konstruktiv aufeinander zu beziehen, auch für eine Sache argumentativ zu streiten, immer respektvoll gerade dem Andersdenkenden gegenüber und ohne seinen lösenden Humor zu verlieren.
Landeskirchliche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist Vertrauensbildung – nach innen wie nach außen. Das war sein Leitmotiv. Offen und mit gewinnender Freundlichkeit ging und geht er auf Andere zu, informiert mit präzisem Blick umgehend und klar, hört geduldig zu, steht Rede und Antwort, bahnt echtes Verstehen an, gerade auch, wenn strittige Themen auf der Tagesordnung stehen. Und er kann begeistern: seine unmittelbaren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ebenso junge Menschen, die bei ihm ihr Praktikum absolvierten; begeistern für die befreiende Kraft des Evangeliums, die in vielfältigen Formaten öffentlich werden will.
Und wenn es Foren, Feste, Begegnungen und nicht zuletzt Jubiläen vorzubereiten und zu organisieren galt, war er der primus inter pares, bei dem alle Fäden zusammenliefen. So berief ihn die Landeskirche fast zeitgleich mit seinem Amtsantritt als Pressesprecher und Öffentlichkeitsreferent zum Beauftragten für das Reformations- und das Unionsjubiläum. Hier brachte er sich ein mit seinen innovativen Ideen sowohl auf bundesdeutscher wie auf europäischer Ebene. Der Europäische Stationenweg etwa und die Kirchen-Kultur-Tage 2017 in Speyer, sie gehen wesentlich auf ihn zurück. Auch, dass die ‚Lutherdekade‘ in ‚Reformationsdekade‘ umbenannt wurde, sodass sich mit ihr auch reformierte und unierte Evangelische identifizieren konnten, ist mit sein Verdienst.
Und dann: das Unionsjubiläum unserer Landeskirche 2018, gefeiert in seiner Heimatstadt Kaiserslautern! ‚Keine Kosten wurden gespart, und in allen Häusern, ohne Unterschied der Religion, war es eine freudige Angelegenheit, an dem Feste, auf irgendeine Weise, tätigen Anteil zu nehmen.‘ So schrieb die Presse 1818. Und 200 Jahre später heißt es in einem Zeitungskommentar: ‚Mit ihrer Jubiläumsfeier an historischer Stätte hat die Evangelische Kirche der Pfalz ein Fest für alle Bürger ausgerichtet. Groß und abwechslungsreich war das Angebot. Ökumenisch ausgerichtet, wurde es auch von Besuchern anderer Konfessionen frequentiert.‘ Diese Linie von 1818 zu 2018, sie verdankt sich maßgeblich Wolfgang Schumacher, der es, fest in der Tradition unserer Unionskirche verwurzelt, als innere Verpflichtung ansieht, ‚immerfort auf der Bahn wohlgeprüfter Wahrheit und echt religiöser Aufklärung, mit ungestörter Glaubensfreiheit mutig voranzuschreiten‘, wie es in der Vereinigungsurkunde von 1818 heißt. Deshalb bin ich gewiss, dass er nun auch seine künftige berufliche Herausforderung als Beauftragter der Evangelischen Kirchen im Lande Rheinland-Pfalz engagiert anzunehmen und anzugehen weiß. Dankbar für erfahrene Weggemeinschaft, wünsche ich ihm dazu von Herzen Gutes – und in allem Gottes reichen Segen.“