Otterbach (epd). Der Gemeindebrief „Brücke“ der protestantischen Kirchengemeinden Imsbach, Alsenbrück-Langmeil, Sippersfeld und Breunigweiler sowie der Gemeindebrief „Landauer Stiftskirchenblatt“ der Stiftskirchengemeinde Landau sind die Gewinner des Hermann-Lübbe-Preises 2019 für Gemeindepublizistik in der Evangelischen Kirche der Pfalz. Erstmals in der Geschichte des vom „Evangelischen Kirchenboten“ ausgeschriebenen Preises gehe der Hauptpreis mit jeweils 600 Euro gleichberechtigt an zwei Redaktionen, sagte Chefredakteur Hartmut Metzger am Montagabend bei der Vergabe in der protestantischen Kirche in Otterbach.
Der Preis wurde in diesem Jahr zum 18. Mal verliehen. Er ist nach dem langjährigen Chefredakteur des „Kirchenboten“, Hermann Lübbe, benannt. Ziel des Preises ist die Unterstützung der Arbeit der Gemeindebrief-Redaktionen. Nach dem Urteil der Jury aus Journalisten und Vertretern der Landeskirche gab es unter den rund 50 Einsendungen keinen Gemeindebrief, der sich für den Förderpreis anbot.
Gemeindebriefe seien wichtige Informationsquellen über das kirchliche Leben vor Ort und kämen im Wortsinn „zu den Menschen“, sagte „Kirchenbote“-Chefredakteur Metzger. Ein Gemeindebrief schaffe Nähe durch Nachrichten und Namen aus dem eigenen Lebensumfeld und wirke daher in der Kirche auch missionarisch „gegen Entfremdung und Austrittsgefahr“.
Der Gemeindebrief „Brücke“ der vier nordpfälzischen Siegergemeinden trage seinen Namen zu Recht, betonte Kirchenpräsident Christian Schad bei der Preisübergabe. Er sei ein sehr gutes Beispiel dafür, wie im ländlichen Raum mehrere kleine Kirchengemeinden zu einer gemeinsamen öffentlichen Präsentation fänden. Ziel der Redaktion sei es, die vier Kirchengemeinden gleichberechtigt zu behandeln und mit dem Gemeindebrief eine gemeinsame Plattform für Informationen und Austausch zu bieten.
Das „Landauer Stiftskirchenblatt“ ist nach den Worten des Kirchenpräsidenten ein gelungenes Beispiel dafür, wie in einer großen Innenstadtgemeinde unterschiedliche Zielgruppen angesprochen würden. Dabei gebe es in der Gestaltung einen guten Ausgleich zwischen meditativen Elementen, Inhalten und Informationen. Der von einem vierköpfigen Redaktionsteam erarbeitete Gemeindebrief biete zudem einen ausführlichen Serviceteil, der gut über das Leben der großen Landauer Gemeinde informiere, sagte Schad.
Über seine Zeit als Journalist in Moskau berichtete Karsten Packeiser, der Korrespondent des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Mainz. Die Medien in Russland stünden heute unter staatlicher Kontrolle. Mutige Journalisten testeten tagtäglich aus, wie weit sie in ihrer Arbeit gehen könnten. Die Vielfalt der Stimmen in der deutschen Medienlandschaft sei ein wichtiges Gut, das es zu bewahren gelte, appellierte Packeiser.