Riesiger Jubel in der Protestantischen Kita Regenbogen in Ludwigshafen: Die Einrichtung ist unter den zehn Finalisten um den Deutschen Kita-Preis. Das hat die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung heute mitgeteilt.
Ludwigshafen, Speyer (lk). "Wir haben schon mehr erreicht, als wir dachten", sagt Kita-Leiterin Manuela Pascarella. "Alles, was noch passiert, ist eine Zugabe. Aber wir sind motiviert und wollen jetzt ans Ziel." Freude auch bei Frank Wolf, der die theologische Leitung der Protestantischen Kindertagesstätten im Protestantischen Kirchenbezirk Ludwigshafen innehat: "Das Einbeziehen von Kindern in Entscheidungen über ihren Alltag sowie die stetige Arbeit an der pädagogischen Qualität sind wesentliche Merkmale unseres Kita-Verbunds. Wir freuen uns mit der Kita Regenbogen über ihren Erfolg, auch weil er uns zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind."
Unter rund 750 Bewerbungen war die Kita Regenbogen im September in die Runde der 25 Nominierten um den Preis "Kita des Jahres" eingezogen – als einzige in Rheinland-Pfalz. Das bescherte der Einrichtung viel positive Aufmerksamkeit von Eltern, Nachbarn und Nachbarinnen, der Politik und Medien. "Wir sind megastolz auf uns, es ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl", so die Worte der Kita-Leiterin damals.
Bislang mussten die Kitas für den Wettbewerb ihre Arbeit schriftlich darstellen. In der Finalrunde steht ein Hausbesuch an: Ein Team aus zwei Expertinnen oder Experten macht sich vor Ort ein Bild über die pädagogische Arbeit und erstellt ein Gutachten. Die Entscheidung über die Preisvergabe fällt im Mai 2023. Eine Fach-Jury wählt aus den zehn Finalisten einen Erst- und vier Zweitplatzierte aus. Die Auszeichnung geht an Einrichtungen, die eine möglichst hohe Qualität der frühen Bildung bieten und dauerhaft weiterentwickeln.
Qualität besitzt hohen Stellenwert
Genau das tun die Protestantischen Kindertagesstätten im Protestantischen Kirchenbezirk Ludwigshafen: Sie arbeiten stetig daran, ihre Qualität zu verbessern. Neben dem "Regenbogen" haben inzwischen sechs Kitas im Verbund das Gütesiegel für Qualitätsmanagement erhalten, die übrigen 14 besitzen ein etabliertes Qualitätsmanagement, an dem sie weiterarbeiten. Das sehr gute Abschneiden im Qualitätsmanagement-Prozess im vergangenen Jahr gab dem Team in der Pfingstweide den Anstoß, sich für den Kita-Preis zu bewerben.
Vieles zeichnet die Kita Regenbogen aus: In den letzten Jahren hat sie ein Schutzkonzept zum Kindeswohl erstellt und die pädagogische Konzeption überarbeitet. In der Einrichtung wird das interkulturelle Konzept des protestantischen Kita-Verbunds umgesetzt. Es beinhaltet Offenheit und Respekt gegenüber Kulturen und Religionen und vermittelt viel Wissen.
Der "Regenbogen" ist eine Sprach-Kita. Das bedeutet, es wird besonders auf Sprache geachtet und mit ihr gezielt gearbeitet. Das Team arbeitet eng mit Eltern zusammen – zum Teil außerhalb der Einrichtung. Nicht zuletzt ist die Kita sehr aktiv, sich im Stadtteil Pfingstweide zu vernetzen.
Die Erzieherinnen begegnen den Kindern auf Augenhöhe. Neben Elternbriefen mit Einladungen und wichtigen Informationen bekommen die 50 Mädchen und Jungen Kinderbriefe. Auf denen vermitteln Bilder anstelle von Text, was die Kita mitteilt. Der Speiseplan hängt nicht nur zum Lesen aus, sondern auch in Bildern. Das haben sich die Kinder gewünscht.
Die Mädchen und Jungen bestimmen selbst, wie ihr Alltag in der Kita aussieht. Dazu gehört auch das Festlegen von Regeln. In Kinderkonferenzen diskutieren sie über Probleme und versuchen Lösungen zu finden. Die Pädagoginnen unterstützen sie dabei. Die UN-Kinderrechte gelten im "Regenbogen" für Kleine und Große.
Hintergrund
Der Deutsche Kita-Preis wird in den Kategorien "Kita des Jahres" und "Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres" verliehen. Pro Kategorie werden ein Erstplatzierter und vier Zweitplatzierte gekürt. Welche Kitas zu den fünf Preisträgern gehören, entscheidet eine Fach-Jury im Mai 2023. Der Deutsche Kita-Preis wird dann zum 6. Mal vergeben.
Der Deutsche Kita-Preis ist eine Initiative des Bundesfamilienministeriums und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Partnerschaft mit der Heinz-und-Heide-Dürr-Stiftung, der Marke "Eltern", der Soziallotterie "Freiheit+" und dem Didacta-Verband. Die Auszeichnung will Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung setzen. Sie würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt.