Bremen (lk). Als wichtiges Signal im Blick auf die bevorstehenden Reformations- und Unionsjubiläen hat der Vorsitzende der Union Evangelischer Kirchen (UEK), der pfälzische Kirchenpräsident Christian Schad, die künftige Zusammenarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der UEK und der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) bezeichnet. Dazu liege mit der aktuellen theologischen Studie zum Thema „Kirchengemeinschaft“ für den gesamten deutschen Protestantismus ein gegenwartsbezogener Grundlagentext vor, der Referenzcharakter besitze.
Neben der engeren Zusammenarbeit in theologischen Fragen sowie bei den Gottesdienstagenden sehe das Modell auch organisatorische und strukturelle Veränderungen vor. Dazu gehöre auch die Änderung der Grundordnung der EKD. In dem vorliegenden Vorschlag werde die EKD als Gemeinschaft ihrer lutherischen, reformierten und unierten Gliedkirchen selbst als Kirche benannt. Schad zeigte sich erfreut, dass sämtliche Mitgliedskirchen der UEK der entsprechenden Initiative zugestimmt haben. Der UEK-Vorsitzende rechnet damit, dass in Fragen der Organisation im Herbst kommenden Jahres synodale Beschlüsse gefasst werden könnten.
Im kommenden Jahr soll nach Auskunft Schads auch ein „Gemeinsames Wort“ der UEK und der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) veröffentlicht werden. Darin würden Geschichte und Gegenwart der unierten und lutherischen Kirchen thematisiert und auf eine künftige Zusammenarbeit ausgerichtet. In der SELK haben sich evangelisch-lutherische Gemeinden zusammengeschlossen, die sich im 19. Jahrhundert im Protest gegen die Union von Lutheranern und Reformierten gebildet hatten.
Die am 6. und 7. November in Bremen tagende Vollversammlung der UEK vertritt zwölf unierte und reformierte Kirchen mit rund zwölf Millionen Mitgliedern. Die 44 Delegierten befassen sich neben dem Bericht des Theologischen Ausschusses auch mit Finanzfragen und dem Dialog mit der römisch-katholischen Kirche.